Für die Teams bietet das Holsten-Doppel eine gute Gelegenheit, das Auto auf der längsten Prüfung der Ostsee-Rallye, die hier entsprechend aufgeteilt wurde, auf Herz und Nieren zu testen und sich mit dem Geläuf vertraut zu machen. Darüber hinaus ist auch das schleswig-holsteinische Wetter dafür bekannt, gerne mal umzuschlagen und so die Teilnehmer vor immer wieder neue Aufgaben der Fahrphysik zu stellen – ebenso in diesem Jahr.
Während die insgesamt 33 Teams auf der Vormittagsveranstaltung noch mit sommerlichen Temperaturen, auf den Schotterpisten aufgewirbeltem Staub und damit einhergehender schlechter Sicht zu kämpfen hatten, schlug das Wetter zum Nachmittag in Regen und Gewitter um und verwandelte die Strecken in wahre Rutsch-Partien.
Über alle diese Wetterkapriolen setzen sich von Anfang an der Hamburger Jan Becker und seine Copilotin Bianca Hutzfeldt hinweg. Das Team hatte das Holsten-Doppel primär dazu genutzt, sich optimal mit ihrem Subaru WRX auf die Ostsee-Rallye vorzubereiten. Von Beginn an holten sie sich eine WP-Bestzeit nach der anderen und konnten bei der Siegerehrung den Gesamtpkal über beide Veranstaltung entgegen nehmen. Im Ziel strahlte Becker: „Ich hätte nie gedacht, dass der Abstand doch so groß ist, zumal für uns an erster Stelle stand, das Auto zu testen und kleinere technische Fehler, mit denen wir noch zu kämpfen hatten, auszumerzen. Der Test verlief im Ergebnis für uns sehr positiv, wir sind jetzt optimal für die Ostsee-Rallye vorbereitet und freuen uns schon sehr auf den Start."
Auch der amtierende Gesamtsieger vom Vorjahr, Martin Schütte, hatte dem nichts entgegen zu setzen mit seinem Leih-Mitsubishi. Während er die Vormittagsveranstaltung mit einem technischem Defekt vorzeitig beenden musste, blieb ihm am Nachmittag nichts anderes übrig, als sich mit über einer Minute Rückstand und Platz 2 geschlagen zu geben.
Ebenfalls souverän fuhr mit einer bekannt schnellen und sauberen Fahrweise auf Gesamtplatz 2 der „schnellste Landwirt“ Schleswig-Holsteins, Kai-Dieter Kölle, der sich dieses Mal von Sebastian Walker den Weg weisen ließ. Auch Armin Holz, der die Gelegenheit, das Holsten-Doppel als Test zu nutzen, gerne ergriffen hatte, konnte am Ende des Tages mit einem Gesamtrang 3 über beide Veranstaltungen glänzen.
In der Klasse H14 lieferten sich von Beginn an der Lübecker „Michl“ Meyer und Lars Tietjen mit ihren Golf II spannende Duelle. Während die Vormittagsveranstaltung noch der Mulsumer Tietjen mit seiner Copilotin Anja Lange gewann, musste er seinen Golf nachmittags mit technischem Defekt abstellen und den Sieg Meyer / Rohde überlassen.
Die Klasse der seriennahen Fahrzeuge (G19) gewann jeweils Jens Brandes mit seinem Beifahrer Peter Sebralla. Nicht leicht machte es ihnen hier Holger Stamm, der vormittags mit einem Wimpernschlag von nur 0,3 Sekunden hinter ihnen auf Platz 2 landete.
Ebenfalls mit von der Partie waren historische Fahrzeuge, die im Rahmen der Holsten-Historic eine Gleichmäßigkeitsfahrt durchführten. Als Sieger gingen hier Hajo Ratjen mit seinem Ford Escort RS (vormittags) und Hartmut Schwaemmle mit seinem Fiat 127 (nachmittags) hervor.
