ADMV & Schotter-Cup

Bach vor Reinikainen in Wittenberg

Start-Ziel-Sieg und alle vier Bestzeiten: Marc Bach gewinnt den Schotter-Auftakt in Wittenberg vor dem Finnen Petri Reinikainen. Überraschung im HD-Schotter-Cup: Der erste Spitzenreiter heißt Ronny Broda.

Nach zwei Jahren Zwangspause findet die 57. ADMV-Rallye Lutherstadt Wittenberg bei sonnigem Frühlingswetter statt. 61 Teams rollen in der Innenstadt durch den Startbogen, um vier Sprints über insgesamt 34 unter die Räder zu nehmen. 90% der Wertungsprüfungen führen über Naturwege, die Pisten sind hart wie immer, die Ausfallquote ist hoch. Wie immer stimmt die Kulisse, die Rallye-Fans strömen in Scharen zu den populären Zuschauerplätzen.

Beim Auftakt auf dem 8 km langen Apollensdorf-Sprint werden Marc Bach, Ken Milde und Petri Reinikainen ihrer Favoritenrolle gerecht. Marc Bach und André Seelisch, diesmal in Ramonats Evo 10, fliegen um eine winzige Zehntelsekunden schneller über die Schotter- und Sandpisten  als Ken Milde und Aaron Jungnickel im Evo. Die finnischen Gäste Petri Reinikainen und Timo Hallia - zum siebenten Mal in Wittenberg – brauchen im Evo 9 nur zwei Sekunden mehr, während Ingmar und Hendrik Wandner (Evo 7) als Vierte bereits 13 Sekunden Rückstand aufweisen. Doch das Spitzen-Trio wird früh gesprengt: Ken Milde stoppt nach der Prüfung, um das Schaltseil zu befestigen; beim Anlassen nach der Reparatur leuchtet die Öldruckleuchte rot, ein Leck im Ölkühler sorgt für das frühe Aus. Petri Reinikainen fühlt sich auf den meist schmalen Waldwegen der zweiten Prüfung von Grabo nach Reinsdorf nicht so wohl wie im freien Feld und büßt 11 Sekunden auf Bachs Bestzeit ein.

Auch im zweiten Umlauf setzen Bach und Seelisch beide Bestzeiten und erreichen das Ziel mit 29 Sekunden Vorsprung vor den Finnen. Die Wandner-Brüder liegen zwar anderthalb Minuten hinter Bach, können aber als Dritte auf Podium steigen – das beste Resultat ihrer Karriere. Auf Platz 4 fahren Maximilian Irmer und Mike Schütte ins Ziel und gewinnen mit ihrem Audi 90 Quattro die 3-Liter-Klasse hochüberlegen vor dem Volvo 940 von Andreas Leue und Gordon Pfarr.

27 Starter machen die 2-Liter-Klasse unbestritten zur „Königsklasse“. Am Ziel der WP 1 bestätigen die Stoppuhren die Papierform: Bernd Knüpfer jagt den Astra in Bestzeit über die Pisten, dann folgen Thomas Schultz im Clio, Titelverteidiger Jan Schneider im Compact-318, Ronny Broda im BMW 318 sowie die Honda-Piloten Rigo Sonntag und Ronny Gaumnitz. Doch dann muss Knüpfer den Astra OPC mit defekter Servolenkung abstellen, Schultz wird durch einen Getriebeschaden gestoppt, Jan Schneider durch ein angeschlagenes Differenzial. Sein Bruder Lars drückt die Ölwanne ein, Gaumnitz streift die Frontschürze ab.

Zur letzten Prüfung startet Sonntag mit 18 Sekunden Vorsprung auf Broda, doch nach einer harten Querrinne schlägt die Motorhaube hoch und zerstört die Windschutzscheibe. Ohne Sicht nach vorn verlieren Rigo Sonntag und Peter Messerschmidt mehr als eine Minute und rutschen auf Klassenrang 4 ab. Die Lokalmatadoren Ronny Broda und Matthias Eben nutzen den Heimvorteil und krönen ihre Leistung mit dem Klassensieg und dem Sieg in der Hecktriebler-Wertung. Nur vier Sekunden dahinter erreicht der beste Fronttriebler das Ziel: Ronny Gaumnitz und Alexandra Richter im Honda Civic R – mit starkem Comeback nach zwei Jahren Rallyepause. Für eine Überraschung sorgen Dustin Wegel und Patrick Weiser, die beim ersten Einsatz im BMW 318 Compact einen beachtlichen dritten Platz herausfahren. Dem harten Konkurrenzdruck fallen 17 der 27 Starter zum Opfer. Der halbe 318is-Cup parkt unfreiwillig am Gallunberg, so dass der „Rallye-Opa“ Norbert Schneider und sein Co Markus Genthe die Pokale für das beste Cup-Team in den Taunus nehmen.

Fabian Schulze und Jean Ihlefeldt haben in Wittenberg das Glück der Tüchtigen. Anfangs verlieren sie durch Aussetzer viel Zeit. Doch als der klar führende Uwe Joachim im Polo ausfällt und der Suzuki Swift in der zweiten Hälfte klaglos läuft, überholt Schulze auf der letzten Prüfung noch die bis dahin führenden Uwe von Fritschen und Andreas Baumann im Lada VFTS und schafft den Klassensieg.

In der Gruppe G kämpfen zwei alte Hasen mit sehr unterschiedlichem Material um den Sieg: Schotter-Vizemeister Thomas Leonhardt im Audi B5 Quattro (LG3) und der Schotter-Cup-Sieger von 2008, Alois Scheidhammer im Nissan 350Z (LG1). Beide wuchten ihre fast 1,6 Tonnen schweren Fahrzeuge in großartiger Manier über die Prüfungen. Thomas und Tanja Leonhardt sichern sich auf der letzten Prüfung den Gruppe-G-Sieg vor Alois Scheidhammer und August Regner. Einmal mehr überzeugt auch Patrick Buys, der mit Co Robin Bödeker den Seat Ibiza auf Klassenrang 2 hinter Leonhardt steuert. Die LG-2-Klasse gewinnen André Seltmann und Daniel Kunze im Mazda 323 GTX. Einen Klassensieg erreicht auch das Micra-Team Steffen Günl und Ingmar Schau in der Gruppe F bis 1400 cm³.

Ergebnis 57. ADMV-Rallye Lutherstadt Wittenberg
1.Marc Bach / André SeelischMitsubishi Evo 10NC121:32,8
2.Petri Reinikainen / Timo HalliaMitsubishi Evo 9NC1+ 29,0
3.Ingmar Wandner / Hendrik WandnerMitsubishi Evo 7NC1+ 1:32,4
4.Maximilian Irmer / Mike SchütteAudi 90 QuattroNC2+ 1:57,5
5.Ronny Broda / Matthias EbenBMW 318is E36NC3+ 2:36,9
6.Ronny Gaumnitz / Alexandra RichterHonda Civic RNC3+ 2:40,4
7.Dustin Wegel / Patrick WeiserBMW 318ti E36NC3+ 3:08,0
8.Thomas Leonhardt / Tanja LeonhardtAudi B5 QuattroNC8+ 3:12,3
9.Alois Scheidhammer / August RegnerNissan 350ZNC6+ 3:25,2
10.Rigo Sonntag / Peter MesserschmidtHonda Civic RNC3+ 3:46,1
11.Torsten Brunke / Normen StandkeVW Golf III GTINC3+ 3:58,0
12.Arwed Jungnickel / Henrik Jungnickel318is E36NC3+ 4:03,4

 

Stand HD-Schotter-Cup: 1. Broda, 2. Bach, 3. Wegel, 4. Schulze+Sonntag, 6. Brunke, 7. Von Fritschen, 8, Scheidhammer, 9. Irmer, 10. Leue. Junioren: 1. Schulze, 2. Jungnickel, 3. Riedel - Einsteiger: 1. Jungnickel, 2. Krykorka, 3. Ziegler. DSRC: 1. Schulze, 2. Gaumnitz, 3. Leonhardt

Nächster Lauf: 50. ADAC-Roland-Rallye in Nordhausen am 9. April.

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