ADMV & Schotter-Cup

Bach und Schneider glänzen im nationalen Lausitz-Feld

Die Lausitz-Rallye fordert Mensch und Material gleichermaßen. Wir schauen uns die Ergebnisse der deutschen Fahrer an.

Im hochkarätigen Feld der 25. Int. ADMV-Lausitz-Rallye haben die deutschen Fahrer einen schweren Stand. Immerhin schaffen Matthias Kahle und Christian Doerr im Skoda Fabia Rally2 als Dritte sogar den Sprung aufs Podium – mit etwas Glück, weil Anders Gröndal auf der letzten Wertungsprüfung „Reichwalde“ im losen Sand festhängt und Filip Mares auf drei Rädern zwar noch das Ziel der WP, nicht aber das Ziel der Rallye erreicht. Hut ab vor Kahles Leistung, der ein ganzes Jahr lang nicht keine einzige Rallye bestritten hat.

Schnelle Junioren ohne Glück

Der 17-jährige Fabio Schwarz fährt von Beginn an stark und liegen auf Platz in der Gesamtwertung; doch in der WP 7 „Nochten“ müssen Schwarz und sein Co Tim Rauber den Ford Fiesta Rally2 abstellen, weil die Motortemperatur in die Höhe schnellt. Der ebenfalls erst 17-jährige Jonas Müller, begleitet Nico Otterbach, geigt mit dem Opel Corsa Rally4 munter auf, ist schnellster Fronttriebler und führt die Klasse RC4 an. In der WP 8, dem ersten Reichwalde-Durchgang, ist der Youngster eine Idee zu schnell und legt den Corsa aufs Dach. 

In der gleichen Prüfung endet – mit Getriebeschaden – die sensationelle Fahrt von Fabian Schulze und Jean Ihlefeldt im Gruppe-F-Suzuki. Schulze – mit 25 im letzten Junior-Jahr – jagt seinen Swift respektlos über die Lausitz-Pisten und liegt vor der WP 8 nur drei Sekunden hinter dem späteren Sieger der RC4 und vor allen 2-Liter-Autos! Jonas Müllers 18-jähriger Bruder Liam – mit dem routinierten Co Alex Hirsch in einem Gaßner-Evo – beendet sein Allrad-Debüt auf Platz 4 in der Klasse NC1.

Marc Bach bezwingt Hermann Gaßner

Den NC1-Klassensieg holen sich Marc Bach und Norman Jakobs, die sich im Evo 9 knapp gegen Hermann Gaßner und Karin Thannhäuser im Evo 10 durchsetzen. Raphael Ramonat (mit Karina Derda als Co) bringt den Ex-Wiesner-Subaru als Dritter ins Ziel.

In der 2-Liter-Klasse räumen die Schneiders ab: Jan und Marc Schneider (BMW 318 Compact) holen den Sieg vor ihrem Bruder Lars, diesmal mit Markus Zimmermann. Die Schotter-Cup-Spitzenreiter Dustin Wegel und Patrick Weiser fallen auf WP 4 mit defekter Hinterachse aus, in der letzten Prüfung kommt noch das bittere Aus für Robin Hofmann (BMW 318, Differenzial) und Rigo Sonntag (Honda Civic, Spurstange). Der 20-jährige Arwed Jungnickel fährt auf Klassenrang 3.

Für Uwe Joachim steht das Lausitz-Wochenende unter dem Motto „Ende gut, alles gut“. Sein Schotter-Polo fällt 6 Tage vor der Rallye mit defektem Steuergerät aus, der Asphalt-Suzuki bekommt in letzter Sekunde noch Schotter-Felgen und –Reifen, dann blockiert 12 Stunden vor dem Start das Getriebe. Doch Joachims Konkurrenten helfen bei der Reparatur, 6 Stunden vor dem Start bewegt sich der Suzuki wieder. Nachdem Andreas Schramm (Polo), der Pole Adrian Pawlowski (Honda) und Fabian Schulze (Suzuki) ausgefallen sind, fahren Uwe Joachim und Daniel Rosenmüller als Klassensieger über die Rampe, mit einer knappen Minute Vorsprung vor dem Mitsubishi Colt von Hubertus Schulze und Andrea Rohrlack.

In der Gruppe G gewinnen Alois Scheidhammer und August Regner im Nissan 350 die große Klasse im Alleingang, während Patrick Buys und Ronny Hayn (Seat Ibiza) als Sieger der Klasse NC8 mit Sören Nicolaus und Katharina Schröder (Volvo 940) um die Wette strahlen. Favorit Thomas Leonhardt muss seinen Audi Quattro früh abstellen, weil ein Dichtring defekt ist.

Jan Schneider übernimmt Schotter-Führung

Die meisten der 29 Schotter-Cup-Teams fahren im hinteren Drittel des Feldes und haben ihre liebe Not mit den tief ausgefahrenen Wegen, etliche Abschnitte werden als brutal empfunden. Am Ende überleben nur 14 Teams, das entspricht einer Ausfallquote von 50% - wie auch insgesamt nur 51 von 94 gestarteten Fahrzeugen im Parc Fermé stehen. Marc Bach gewinnt die Allradwertung vor Raphael Ramonat und Dirk Straße. Bei den Hecktrieblern gewinnt Jan Schneider vor Alois Scheidhammer und Lars Schneider, der gleichzeitig bester Junior wird vor Arwed Jungnickel. Und schließlich können Torsten Brunke und Normen Standke (VW Golf 3) zum ersten Mal in ihrer Karriere den Sieg bei den Fronttrieblern feiern, gefolgt von Uwe Joachim und Patrick Buys.

Die zahlreichen Ausfälle haben im Schotter-Cup für eine Vorentscheidung gesorgt. Zum Finale bei der Havelland-Rallye in 14 Tagen reist Jan Schneider mit einem satten Punktepolster an, nur Marc Bach hat noch die Möglichkeit, Schneider zu überflügeln, wofür faktisch ein Gesamtsieg notwendig ist.

Stand HD-Schotter-Cup: 1. J.Schneider 3300, 2. Joachim 2984, 3. Scheidhammer 2819, 4. Bach 2791, 5. Buys 2608, 6. Wegel 2493, 7. Brunke 2488, 8. Leonhardt 2222, 9. Schulze 2194, 10. von Fritschen 2138. Junioren: 1. L.Schneider 2328, 2. Schulze 2194, 3. Jungnickel 1993. Einsteiger: 1. L.Schneider 2124, 2. Bauer 2031, 3. Jungnickel 1812

Uwe Joachim vor ADMV-Meisterschaft

In der ADMV-Rallye-Meisterschaft hat Uwe Joachim mit seinem Klassensieg den Vorsprung so weit ausgebaut, dass ihn – eigentlich nur theoretisch – höchstens Marc Bach einholen kann. Dominic Gräbner, Rigo Sonntag und Fabian Schulze können nach ihren Ausfällen bestenfalls noch Platz 2 anpeilen. Als Sieger der U23-Wertung stehen Arwed Jungnickel (20) bei den Fahrern und der gleichaltrige Yannik Keller bei den Beifahrern fest. Die Sächsische Rallye-Meisterschaft erlebt in der Lausitz den Ausfall von vier der ersten fünf Teams. Auch hier stehen Uwe Joachim und Daniel Rosenmüller vor dem Titelgewinn 

Stand ADMV-Meisterschaft: 1. Joachim 4012, 2. Bach 3112, 3. Gräbner 2646, 4. Jungnickel 2616, 5. Brunke 2535, 6. Sonntag 2431, 7. Schulze 2397, 8. Heinze 2189. Sachsen: 1. Joachim 4204, 2. Schramm 3367, 3. Sonntag 3200

Endlauf: Havelland-Rallye am 19. November in Beelitz

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