Trotz ? oder gerade wegen ? der schwierigen Rahmenbedingungen setzten die Cup-Youngster deutliche Akzente im Starterfeld der Deutschen Rallye-Meisterschaft. Der 20-jährige Rudi Hachenberg aus Wermelskirchen wiederholte seinen Vorjahreserfolg im Oberland und gewann zusammen mit seiner Co-Pilotin Kathi Wüstenhagen. Nach einem spannenden Verlauf verwies er im VW Polo GTI den Lokalmatadoren Alex Knauer (22, Peiting) in einem weiteren Polo und den Berliner Niels Kunze im Citroën Saxo VTS auf die Plätze.
Niels Kunze, mit seinen 26 Jahren ist der Berliner der Senior in den Reihen der Cup-Junioren, spielte seine ganze Routine aus und markierte gleich die erste Bestzeit. Doch dann folgte das Duell zwischen Vorjahressieger Hachenberg und dem Lokalmatadoren Alex Knauer mit Co-Pilot Tobias Schedel. Sie wechselten sich in der Verteilung der Bestzeiten immer wieder ab. Knauer gewann zweimal die Prüfung, die auf seinen Hausberg, den ?Monte-Rigi?, hinauf führte. Er lag dadurch vorne und rettete einen Vorsprung von 2,5 Sekunden in die Übernachtungspause.
Am frühen Samstag, zu Beginn der zweiten Etappe, legte Hachenberg ein beeindruckendes Tempo vor. Auf der Königsprüfung ?Wildsteig? mit 18,75 die längste der Veranstaltung und mit fast 1.000 Höhenmeter die am höchsten gelegene des gesamten Jahres, geigte der 20-jährige so richtig auf. Mit dem VW Polo GTI, einem der kleinsten Autos im Starterfeld der Deutschen Rallye-Meisterschaft, belegte er auf den schneebedeckten und vereisten Straßen sensationell den elften Rang des gesamten Starterfeldes. Er war dabei zudem der beste Pilot in einem Fahrzeug ohne Allradantrieb. Mit dieser Glanzleistung übernahm Hachenberg auch die Führung in der Cup-Wertung. ?Ich war heute morgen zu vorsichtig, zudem habe ich mir zwei Dreher geleistet? erklärte Knauer seinen Rückstand.
Mit einer Serie von Top-Zeiten startete Lokalmatador Knauer seine Aufholjagd. Ihm gelang es, eine ebenso deutliche Marke wie Hachenberg zu setzen. Auf der total verschneiten Prüfung in Burggen ließ er die zehntbeste Gesamtzeit in die Listen notieren, er war dabei ebenfalls bester Nicht-Allradler. Doch es blieb beim Zieleinlauf Hachenberg vor Knauer. ?Ein optimaler Saisonauftakt,? war der Kommentar eines strahlenden Rudi Hachenberg.
?Wir hatten nicht die richtigen Reifen zur Verfügung um ganz vorne mitzufahren, aber der dritte Platz ist ein toller Auftakt für die neue Saison,? waren sich Niels Kunze und Co-Pilot Michael Schwendy auf der Zielrampe einig. Konstantin Keil (22, Niestetal) ist einer der Mitfavoriten auf den Cup-Sieg 2005. Motorprobleme am VW Polo, ?den gesamten Freitag waren mehr wie 100 Stundenkilometer nicht möglich,? ließen nur den vierten Platz zu. Erst auf der letzten Prüfung entschied sich der Kampf um die fünfte Position.
Bei einer Gesamtfahrzeit von fast zweieinviertel Stunden lag Michael Windmüller (23, Geildorf) im VW Polo gerade mal 0,6 Sekunden vor seinem gleichaltrigen Markenkollegen Martin Stützel aus Oberellen. Der ebenfalls 23-jährige Andreas Schrinner aus Pohl verlor durch einen zeitraubenden Ausritt in der ersten Prüfung schon jede Chance auf eine vordere Platzierung. Er reihte sich mit einer Cup-Bestzeit auf dem Zuscherrundkurs in Altenstadt in die Bestzeitenliste ein, die Knauer mit 6 schnellsten Zeiten vor Hachenberg (5) und Kunze (3) anführt.
ADAC-Bayern Rallye Oberland (11.-12.03.2005)
1. Rudi Hachenberg/Kathi Wüstenhagen, VW Polo GTI 2:04:02,1
2. Alexander Knauer/Tobias Schedel, VW Polo GTI 2:05:08,5
3. Niels Kunze/Michael Schwendy, Citroën Saxo VTS 2:07:46,9
4. Konstantin Keil/Bernd Hosse, VW Polo GTI 2:12:25,2
5. Michael Windmüller/Marco Hohloch, VW Polo GTI 2:14:55,9
6. Martin Stützel/Jenny Gäbler, VW Polo GTI 1,4 2:14:56,5
7. Andreas Schrinner/Nancy-Itala Lobos, VW Polo GTI 2:20:01,0
Cup-Stand nach 1 von 8 Läufen:
1. Rudi Hachenberg (20, Wermelskirchen) VW Polo GTI 25
2. Alexander Knauer (22, Peiting), VW Polo GTI 20
3. Niels Kunze (26, Berlin), Citroën Saxo VTS 17
4. Konstantin Keil (22, Niestetal), VW Polo GTI 15
5. Michael Windmüller (23, Geildorf), VW Polo GTI 13
6. Martin Stützel (23, Oberellen), VW Polo GTI 11
7. Andreas Schrinner (23, Pohl), VW Polo GTI 9
