Vorschau Nationale Szene

Auf nach Bayern!

Am vorletzten Rallye-Wochenende des Jahres steigen in Bayern zwei Endläufe: in Oberbayern die Rallye Oberland als Finale des DMSB-Rallye-Pokals, in Niederbayern die Mossandl-Rallye als Finale der Deutschen Amateur-Meisterschaft.

Rallye Oberland – Masters-Champion beim Pokal-Finale

Die Oberland-Rallye rund um Schongau, Altenstadt und Peiting zählte von 2000 bis 2009 zur Deutschen Rallye-Meisterschaft. Nach Jahren als Club-Sprint und Rallye 200 rückt die 20. ADAC-Rallye Oberland wieder in die bundesweite Optik – als Rallye 70 und Endlauf des DMSB-Rallye-Pokals. Den Kern der reinen Asphalt-Veranstaltung bilden die Rundkurse Wildsteig (fast zwei Runden, 12 km) und Altenstadt (zweieinhalb Runden, 11 km), die aus den früheren Zeiten ebenso bekannt sind wie die beiden Sprints bei Burggen sowie von Lechbruck nach Bernbeuren. Abnahme, Start/Ziel (Firma Belfein, Navi: 86956 Schongau, Schönlinder Straße 1) und Siegerehrung sind über mehrere Stellen in Altenstadt und Schongau verteilt. Eine Übersicht finden die Fans auf der Veranstalter-Webseite. Der Start erfolgt am Samstag ab 12 Uhr. 

Der dreimalige Masters-Champion und Vorjahressieger Hermann Gaßner zählt zu den Stammgästen im Oberland und startet mit Karin Thannhäuser im Gruppe-H-Evo 8 als Erster in Richtung Wildsteig. Doch die Konkurrenz ist stark: Rudi Reindl und Michael Ehrle wollen im Evo 7 ihren neunten Gesamtsieg in dieser Saison holen. Fritz Köhler und Petra Hägele wollen im BMW M3 den Oberland-Sieg von 2013 wiederholen. Jörg Schuhej und Steffen Reith wollen zeigen, dass sie nicht nur in Hessen siegen können. Die letztjährigen Mitropa-Cup-Gewinner Manuel Kößler und Benedikt Hofmann nehmen die Oberland-Rallye in einem Gruppe-N-Subaru in Angriff. Und die Lokalmatadoren Robert Schilcher und Stephan Schwerdt hoffen, dass sie trotz der harten Konkurrenz mit ihrem Audi TTS Quattro wie 2014 einen Podestplatz schaffen. Zum erweiterten Favoritenkreis zählen auch Ulli Kübler, Bernd Fruck, Martin Kainz und Roland Macht.

Die Mitropa-Cup-Rivalen Gaßner und Kößler gehen unter unterschiedlichen Vorzeichen im Oberland an den Start. Während der „Herminator“ auf seinen Gruppe H Mitsubishi Lancer Evo VIII zurückgreift, um seinen siebten (!) Sieg bei dem ehemaligen DRM-Lauf zu erzielen, vertraut das Rallyeteam Kößler auf denselben Subaru Impreza wie sonst. Der Turbo-Allradler wurde nur leicht modifiziert, um in der Klasse F3A starten zu können. Zudem konnte Kößler seine Heimrallye – das Rallyezentrum in Schongau liegt gerade einmal 40 Kilometer von seinem Zuhause entfernt – bis dato noch nicht gewinnen. 2012 und 2013 landete der Subaru-Pilot zwar auf dem Siegerpodest, den größten Pokal nahmen aber Gaßner bzw. Fritz Köhler mit nach Hause. 2015 soll die Krone also endlich in der Heimat bleiben.

„Die Konkurrenz mit ihren Gruppe-H-Bombern ist stark, aber wir sind schwerstens motiviert, die Saison mit einem Höhepunkt zu beenden“, kündigt Kößler-Copilot Benedikt Hofmann an. „Die Rallye Oberland ist eine sehr selektive, aber gleichzeitig schnelle Rallye, das dürfte uns entgegen kommen. Wir freuen uns vor allem auf den Klassiker ‚Wildsteig‘, der schon zu DRM-Zeiten für viel Spektakel gesorgt hat.“

Das Interesse am DMSB-Rallye-Pokal ist gering, selbst aus der Heimatregion Süd stehen nur fünf der zehn Qualifizierten auf der Nennliste, darunter das einheimische Clio-Team Manfred Becherer und Johannes Raab mit dem Maximum von 125 Punkten. Aus den restlichen vier Regionen reisen zum Fuße der Zugspitze einzig und allein die Titelverteidiger Günter Vogt und Frederike Sandberg, die im Fiat Punto ebenfalls das Maximum von fünf Klassensiegen ins Finale einbringen. 

Mossandl-Rallye – Schlusspunkt beim NAVC

Die Mossandl-Rallye ist Endlauf zur Deutschen Amateur Meisterschaft des NAVC und zum 318is-Cup. Schauplatz ist Mamming an der Isar, zwischen Dingolfing und Landau in Niederbayern. Dort steigt am Wochenende eine Doppelveranstaltung rund um das Kieswerk Mossandl, das der Rallye ihren Namen gegeben hat und das Rallye-HQ beherbergt (Navi: 94437 Mamming, Werkstraße 14). Am Samstag startet die 33. Mossandl-Rallye um 10 Uhr. Vor dem 100 Fahrzeuge starken Feld liegen drei abwechslungsreiche Wertungsprüfungen – eine davon völlig neu – durch Wald und Feld, mit Ortsdurchfahrten und natürlich einer Runde durchs Kieswerk. Die Gesamtlänge der WPs beträgt rund 50 km, der Schotteranteil liegt bei beachtlichen 42%. Auch am Sonntag startet das erste Fahrzeug um 10 Uhr, die 34. Mossandl-Rallye führt über 30 WP-Kilometer mit Schwerpunkt im Kieswerk; der Schotteranteil beträgt 86%. Die Zuschauerpunkte werden am Freitag auf der Veranstalter-Homepage bekannt gegeben.

Die NAVC-Meisterschaft wird drei Gruppen ausgetragen. In der Gruppe 1 für Serien-Autos steht Frederik Leykauf (Honda Integra) als Meister bereits fest. Den Titel in der Tasche hat auch Roland Kroiß (Opel Kadett), der Macher der Mossandl-Rallye, in der Gruppe 2 der verbesserten Fahrzeuge. Hier kämpfen Rainer Thiel im Fiat Panda 4x4, Wolfgang Wittmann im Ford Escort Twin Cam und Arno Reuß im Opel Ascona um die Vizemeisterschaft. Die Gruppe 3 umfasst Fahrzeuge mit Allradantrieb und mehr als 200 PS. Die Pfälzer Stefan Schulze und Jochen Rheinwalt (Subaru Impreza) kommen mit einem beruhigenden Vorsprung nach Mamming, doch „Daniel Morales“ vom Bodensee (Mitsubishi Evo 10) hat noch eine kleine Titelchance. Außer den beiden Titelanwärtern zählen auch der Tiroler Ex-Meister Alfons Nothdurfter (Ford Sierra Cosworth), die Mitsubishi-Piloten Klaus-Jürgen Faust, Jürgen Bachhäubl und Wilfried Brunken sowie die niederbayerischen Brüder Manfred und Wolfgang Rader mit ihren turbo-befeuerten Audi Quattro zu den Favoriten auf den Gesamtsieg.

Infos unter www.rallye-oberland.de und www.msc-mamming.de 

« zurück