Rallye News

Alexy siegt denkbar knapp

Mit sage und schreibe vier Zehnteln Vorsprung schnappten sich Carsten Alexy und Co-Pilot Karlheinz Knaus den Gesamtsieg bei der 8. FTE-ADAC-Haßberg-Rallye.

<strong>Action:</strong> Heinz-Walter Schewe im Porsche 911 RS

[nl] Aufgrund der Genehmigungsschwierigkeiten konnte der AC Ebern heuer erstmals mit nur zwei Wertungsprüfungen, welche insgesamt fünf Mal zu befahren waren, aufwarten. Diese hatten es durch den Dauerregen jedoch in sich: insbesondere der drei Kilometer lange Rundkurs in der Balthasar-Neumann-Kaserne, bestückt mit netten Bordsteinkanten, wurde durch seinen Kopfsteinpflasterbelag zur schlüpfrigen Angelegenheit und manchem Teilnehmer zum Verhängnis.

 

Dafür hatte der AC Ebern einen besonderen Gast: kein geringerer als der Deutsche Rallyemeister von 1976, Heinz-Walter Schewe und sein damaliger Beifahrer Dr. Erhard Ricken, nahmen die Regenpiste im nagelneu aufgebauten Meisterschaftsauto von 1976, einem blitzsauberen Porsche 911 RS, als Vorausfahrzeug unter die Räder.

 

Der Slalomcharakter des Kasernenkurses kam insbesondere Marco Koch, welcher aus dem Slalomsport kommt, zugute. Geschickt peitschten Koch/Assmann ihren schnellen Opel Kadett C durch den Rundkurs und heizten damit den alten Rallyehasen Norbert Moufang und Michaela Frenzel ordentlich ein. Im ersten Durchgang dieser WP schenkten Koch/Assmann ihnen satte zehn Sekunden ein. Durch eine kaputte Hinterachse auf der letzten WP wurde der Überflug von Marco Koch und Stefan Assmann jedoch gebremst. Sie erreichten zwar das Ziel, rutschten aber auf den dritten Platz der Klasse bis 2000 ccm zurück.

Moufang/Frenzel hatten offensichtlich einen schlechten Tag erwischt.

 

Bereits auf der ersten WP fuhren sie eine Kuppe zu schnell an, ein Leuchtpfosten flog und man grub ein daneben befindliches Feld auf einer geschätzten Länge von 15 Meter ordentlich durch. Diesen Zeitverlust wollten Moufang/Frenzel im Kasernenkurs wettmachen. Im lautstarken Opel Kadett C-Coupe attackierten sie zu stark und drehten sich einmal um die komplette Achse. Der zweite Klassenplatz war damit ihrer.

In Topform zeigten sich dagegen Bernd Michel und Beifahrerin Sabine Heinzel. Sie ließen es im Opel Astra GSI 16V ordentlich ?flattern? und nahmen Kurs auf den Gesamtsieg. Nach der vierten WP führten Michel/Heinzel das Feld nach einer fahrerischen Glanzleistung mit knapp zwei Sekunden Vorsprung an. Nach einem ?Verbremser? auf der letzten WP reichte es zwar noch für den Klassensieg der Gruppe H13, der Traum vom Gesamtsieg zerplatzte dagegen wie eine Seifenblase.

 

Hiervon profitierten Carsten Alexy und Karlhein Knaus. Man kämpften im Trockenbereiften Audi S2 ständig mit Aquaplaning und auf der dritten WP wurde es besonders lustig: Hier verabschiedete sich plötzlich der Keilriemen der Lichtmaschine, was die Bordspannung auf magere 10 Volt drosselte. Um Strom zu sparen hieß es: Lüfter und Gegensprechanlage aus. Nun waren Co. Knaus´s Stimmbänder mit lauten Ansagen gefragt. Durch antippen wies Selbiger Alexy den Weg und nach einem sehr anstrengenden und vor allem spannenden Rennen, flogen sie als Klassen- und Gesamtsieger ins Ziel.

 

Das Vergnügen, die erste Rallye im Regen und noch dazu mit abgefahrenen Hinterreifen zu absolvieren, hatte Nicolas Hässler und Holger Suhl vom ASA Racing-Team. Der rutschige Straßenbelag bescherte ihnen neben ?göttlichen Driftwinkeln?, ein unbeschreiblich tolles Fahrerlebnis. So tanzten Hässler/Suhl im schnellen Porsche 911 RS auf das dritte Siegerpodest der Klasse über drei Liter Hubraum.

Bei den Youngtimern (Klasse Y32) gab der bisher eher zurückhaltende Pilot Ehrenfried Huhnke mit Co. Immanuel Dittus eine tolle Vorstellung. Sehr zur Freude der Zuschauer liefen die beiden zur Hochform auf und genossen sichtlichen Fahrspaß. Als Quertreiber markierten sie die Strecke und belegten damit hinter dem Team Gerhard Wolfrum/Robert Plietsch, den zweiten Podiumsplatz.

 

Als beste Lokalmatadoren ging das Nachwuchskücken Maximilian Trunk und Co.Driverin Christina Kaiser im VW Lupo mit einem Klassensieg (N1) vom Platz.

 

Gesamtergebnisse der 8. FTE-ADAC-Haßberg-Rallye:

1. Alexy, Carsten/Knaus, Karlheinz, Audi S2, 23:55,1

2. Michel, Bernd/Heinzel, Sabine, Opel Astra GSI 16V, 23:55,5

3. Moufang, Norbert/Frenzel, Michaela, Opel Kadett C, 24:03,2

4. Koch, Marco/Assmann, Stefan, Opel Kadett C, 24:11,7

5. Honke, Reinhard/Nitsche, Mario, Ford Escort RS Cos 24:35,9

6. Engerer, Stefan/Pfeiffer, Rudolf, Peugeot 309, 24:36,5

7. Köhler, Fritz/Hägele, Petra, Opel Kadett C, 24:37,9

8. Hässler, Nicolas/Suhl, Holger, Porsche 911 RS, 24:50,2

9. Kiehm, Uwe/Weidel, Thomas, Opel Kadett C, 25:00,7

10. Göppner, Eric/Barchfeld, Lars, Subaru Impreza STI, 25:14,9

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