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Aaron Burkart gewinnt erneut

Auch bei der ADAC-Rallye Wartburg waren Aaron Burkart und Co-Pilotin Doreen Zemanik nicht zu schlagen und waren am Samstag die strahlenden Sieger in Eisenach.

<strong>Pech:</strong> Kuhnert verlor am Ende knapp den zweiten Rang

Nach einem spannenden Sekundenkampf hatten sie auf der Zielrampe in Eisenach im Peugeot 106 Rallye einen Vorsprung von 11 Sekunden vor dem Nordhessen Konstantin Keil mit Nancy-Itala Lobos im VW Polo GTI. In der Cup-Wertung konnte sich Burkart nach seinem zweiten Sieg in Folge etwas absetzen, vor den beiden letzten Saisonläufen haben allerdings noch fünf Piloten realistische Chancen auf den Cup-Sieg.

 

Auf den anspruchsvollen Asphalt-Prüfungen rund um Eisenach wurden die Fahrzeiten nur in vollen Sekunden gemessen. Die fehlende Differenzierung nach Zehntel-Sekunden führte dazu, dass auf einigen Prüfungen mehrere ADAC-Junioren zeitgleich an der Spitze lagen. Die Ausgeglichenheit an der Cup-Spitze wird auch dadurch dokumentiert, dass sich sieben verschiedene Piloten in die Bestzeitenliste auf den 13 Wertungsprüfungen eintragen ließen. Mit sechs Einzelerfolgen lag der 21-jährige Student Aaron Burkart aus Berlin knapp vor Konstantin Keil, der fünf Mal an der Spitze notiert wurde.

 

Vier Mal wechselte die Führung, bis ab WP 6 Burkart an die Spitze ging. Der Kampf um Platz zwei spitzte sich nochmals zu, als vor den beiden letzten Prüfungen mit Keil, Matthias Kuhnert (24, Lahstedt) im Citroen Saxo und Sven Schädler (21, St. Martin) im VW Polo drei Piloten innerhalb von nur drei Sekunden lagen. Mit einer Bestzeit in WP 12 sicherte sich Keil Platz zwei, eine knappe Sekunde vor Kuhnert. Auf der letzten Prüfung wurde dann für Burkart, Keil, Kuhnert und Schädler sekundengenau die gleiche Fahrzeit gestoppt. So blieb es bei dem Ehrenplatz für Keil hinter Burkart und knapp vor Kuhnert und Schädler.

 

Das größte Lob für die ADAC-Youngster kam aus den eigenen Reihen: Cup-Routinier Matthias Prillwitz, mit 27 Lenzen ist der Berliner der Senior unter den Junioren, erklärte: ?Ich bin ja jetzt schon einige Jahre dabei und könnte vielleicht noch die eine oder andere Sekunde schneller fahren, aber was die da an der Spitze abliefern ist gigantisch, das verdient meinen vollen Respekt.?

 

?Wir sollten noch eine Klima-Anlage einbauen,? flachste Aaron Burkart kurz vor dem Ziel. Es war für die Piloten eine konditionelle Höchstleistung, bei saunaartigen Temperaturen in den Fahrzeugen, eingepackt in flammenabweisende Unterwäsche und einen Fahreranzug, während des ganzen Tages Höchstleistungen zu bringen. Auf den Einbau einer Klimaanlage wird aber nicht zuletzt aus Gewichtsgründen natürlich verzichtet. ?Auf der ersten Schleife hatte ich etwas zu weiche Reifen gewählt, das hat uns doch einige Sekunden gekostet.? Mit einer Serie von Bestzeiten erkämpfte er sich dann die Spitze und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. ?Es hat riesigen Spaß gemacht und die Cup-Führung weiter auszubauen ist natürlich eine tolle Sache?, freute sich Burkart auf der Zielrampe.

 

Mathias Kuhnert, bester Cup-Neueinsteiger im vergangenen Jahr, beschrieb die Situation so: ?Wir sind vom Start bis zum Ziel nur am Limit gefahren, immer nur gepuscht und dann um eine Sekunde Platz zwei verloren. Aber wenn Konstantin um diese eine Sekunde schneller war, dann hat er Platz zwei auch verdient.? Keil hatte auch eine Erklärung für seine bislang beste Saison-Leistung parat: ?Ich habe es erstmals geschafft, die Auftaktprüfung nicht zu verschlafen. Die Bestzeit direkt zum Beginn gab natürlich zusätzliche Motivation. Es war brutal spannend.?

 

Mit dem undankbaren vierten Platz musste sich Sven Schädler bei der Rallye rund um die Wartburg zufrieden geben. Der Pfälzer verteidigte allerdings seinen dritten Tabellen-Platz und der Titel als bester Neueinsteiger 2004 dürfte ihm jetzt kaum mehr zu nehmen sein. ?Es ist einfach enorm eng an der Spitze und jeder noch so kleine Fehler wird direkt bestraft. Dann kriegst du sofort richtig einen auf die Mütze.? Mit stumpfen Waffen kämpfte diesmal Flo Auer. Er klagte über nachlassende Motorleistung am VW Polo und war froh, den fünften Platz noch über die Zielrampe retten zu können. Ein Überschlag im Citroen Saxo auf der zweiten Prüfung bedeutete für Thomas Hölzlhammer (23, Mainz) nicht nur das Ende dieser Veranstaltung, er warf ihn auch aus dem Kreis der Titelaspiranten.

 

Der nächste Lauf zum ADAC Rallye Junior Cup wird vom 10. - 11. September bei der ADAC-Rallye Neustadt in Schleswig-Holstein ausgetragen.

 

Resultate: ADAC-Rallye Wartburg (06.- 07. 08.2004)

1. Aaron Burkart/Doreen Zemanik, Peugeot 106 Rallye 48,02 Minuten

2. Konstantin Keil/Nancy-Itala Lobos, VW Polo GTI 48,13

3. Mathias Kuhnert/Jens Söbke, Citroën Saxo VTS 48,14

4. Sven Schädler/Andreas Schwalié, VW Polo GTI 48,19

5. Florian Auer/Markus Peter, VW Polo GTI 49,16

6. Christian Stockmar/Jan Enderle, Citroën Saxo VTS 49,22

7. Matthias Prillwitz/Beatrice Bränzel, VW Polo GTI 49,45

8. Seppi Stigler/Walter Pfaffenhuemer, VW Polo GTI 49,49

9. Andreas Schrinner/Jens Lembke, VW Polo GTI 52,10

10. Maike Suhr/Kathrin Becker, Citroën Saxo VTS 52,21

11. Christian Pütz/Oana Lazu, Citroën Saxo VTS 63,58

 

Cup-Stand nach 6 von 8 Läufen:

1. Aaron Burkart (21, Berlin), Peugeot 106 93

2. Mathias Kuhnert (24, Lahstedt), Citroën Saxo VTS 82

3. Sven Schädler (21, St. Martin), VW Polo GTI 79

4. Konstantin Keil (22, Niestetal), VW Polo GTI 76

5. Florian Auer (21, Freilassing), VW Polo GTI 73

6. Christian Stockmar (20, Saarbrücken), Citroën Saxo VTS 53

7. Thomas Hölzlhammer (23, Mainz), Citroën Saxo VTS 52

8. Rudi Hachenberg (19, Wermelskirchen), VW Polo GTI 43

9. Maike Suhr (21, Ecklingen), Citroën Saxo VTS 40

10. Seppi Stigler (21, A-Steyr), VW Polo GTI 36

11. Matthias Prillwitz (27, Berlin), VW Polo GTI 33

12. Andreas Schrinner (23, Pohl), VW Polo GTI 32

13. Matthias Beckwermert (21, Münster), VW Polo GTI 30

14. Christian Pütz (22, Wahlrod), Citroën Saxo VTS 27

15. Alexander Knauer (22, Peiting), VW Polo GTI 15

16. Niels Kunze (25, Berlin), Citroën Saxo VTS 11

17. Christian Reichle (24, Schwangau), Citroën Saxo VTS 0

18. Martin Stützel (22, Oberellen), VW Polo GTI 0

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