Vorstellung

Skoda Vision RS: 245 Hybrid-PS in Schönheit verpackt

Skoda startet den Einzug der Hybrid-Technologie mit der Studie Vision RS.

Die ersten Erfahrungen, die eine Handvoll Journalisten am Steuer eines Skoda Vision RS machen konnten, fanden jetzt abgeschirmt von der Öffentlichkeit in einer ehemaligen Prager Messehalle statt. Dort mussten zwar die Geschwindigkeiten aufgrund der örtlichen Gegebenheiten im 40-km/h-Rahmen bleiben, doch darauf kam es überhaupt nicht an. Allein den Wagen, der auf dem Pariser Automobilsalon in der ersten Oktober-Hälfte als Blickfang und Weltpremiere auf dem Skoda-Stand für Furore gesorgt hat, erstmals in Bewegung zu setzen und in Bewegung zu sehen, war die Mühe der Reise in die tschechische Hauptstadt wert.

Denn was der nur 34-jährige Skoda-Designer Dalibor Pantucek auf vier Räder gestellt hat, verdient Applaus. Wenn dieses Auto – wie bei Skoda zu hören ist – tatsächlich einen Ausblick auf ein künftiges Kompaktfahrzeug und den nächsten Designschritt der Marke gibt, dann müssen sich die Konzerngeschwister Volkswagen und Seat warm anziehen. Vorbei die Zeiten, da die Marke aus dem tschechischen Mladá Boleslav in erster Linie für Vernunft und Nüchternheit stand. Jetzt sind Schönheit und Emotionen angesagt. Und auch technisch hat der Vision RS einiges zu bieten.

Bei der Studie handelt es sich um einen Plug-in-Hybrid, der es mit einem 1,5-Liter großen Benzinmotor zusammen mit einem Elektromotor auf eine Systemleistung von 245 PS (180 kW) bringen soll. Das dürfte, so rechneten die Skoda-Ingenieure aus, für eine Beschleunigung aus dem Stand bis auf 100 km/h in nur 7,1 Sekunden gut sein.

Insgesamt würde der Wagen nur 33 Gramm CO2 pro Kilometer in die Außenluft blasen. Rein elektrisch und damit lokal emissionsfrei wäre eine Reichweite von bis zu 70 Kilometern möglich. Die Lithiumionen-Batterie mit einer Kapazität von 13 kWh kann per Kabel in 2,5 Stunden an einer Ladestation geladen werden. Alternativ ist aber auch eine Haushaltssteckdose als Energielieferant denkbar, außerdem kann während der Fahrt die Batterie durch Energierückgewinnung aufgeladen werden.

Strom ist auch für die vielen Lichtspiele erforderlich, mit denen Dalibor Pantucek die Attraktivität der Karosserie aus Blech und Carbon unterstützte. So erstrahlt das Skoda-Logo aus geschliffenem Kristallglas auf der Motorhaube während der Fahrt ebenso beleuchtet wie die Lamellen des Kühlergrills. Vier Glasbausteine in den schmalen Frontscheinwerfern erwecken den Eindruck als würden sie sich auf die Fahrbahn konzentrieren. Gleiches gilt für die noch schmaleren, darunter liegenden Nebelscheinwerfer. Auch die Heckansicht leuchtet hell – beim mittigen Skoda-Schriftzug aus Kristall ist jeder einzelne Buchstabe beleuchtet, weiter unten erstrahlt ein rotes Lichtband.

Dynamik geht von der Seitenansicht des Vision RS aus. Kleine Seitenfenster, versenkte Türgriffe und fließende Formen lassen das Fahrzeug schon im Stand schwungvoll und antriebsstark wirken. Ein glitzernder Effektlack mit Xyrallic-Kristallen lässt den weißen Wagen leicht bläulich schimmern. Organische Bestandteile im Lack reflektieren Hitze und reduzieren damit die Innenraumtemperatur. Markante Kontraste zur weißen Lackierung setzen zahlreiche schwarze Carbonteile an der Karosserie.

Was der Skoda Vision RS von außen verspricht, hält er auch im Innenraum. Da nimmt die gestreckte Instrumententafel mit Carbon-Elementen die symmetrischen Konturen des Kühlergrills auf, und die Instrumententafel wird in einem speziellen RS-Design zum Leben erweckt und im Zusammenspiel mit dem Touchscreen des Infotainmentsystems von Lichteffekten illuminiert.

Die Mittelkonsole besteht komplett aus Carbon. Auch bei Dekorleisten, Türverkleidungen und den futuristischen Sitzschalen schafft dieser Werkstoff eine direkte Verbindung zum Motorsport. Türschlaufen erinnern an Rennwagen. Neben dem sportlichen Auftritt kommt auch der Nachhaltigkeit eine besondere Bedeutung zu. So bestehen beispielsweise die verwendeten Carbon-Dekore zu 100 Prozent aus recyceltem Polyester und die Sitzbezüge aus veganem Alcantara.

Es wäre sehr schade, wenn – wie das oft bei Designstudien der Fall ist – einige Ideen von Dalibor Pantucek in der Versenkung verschwinden würden. 

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