WRC2 Türkei

Höhen und Tiefen bei Skoda

Die Skoda Werksteams dominierten die WRC2-Kategorie zu Beginn der Rallye Türkei. Während Jan Kopecký trotz zweier Reifenschäden an ihrem Skoda Fabia R5 die Führung behaupten konnten, mussten sein Teamkolleg Pontus Tidemand auf der letzten Prüfung des zweiten Tages aufgeben, nachdem sie nach einem dritten Reifenschaden kein weiteres Ersatzrad mehr zur Verfügung und zudem einem Aufhängungsschaden zu beklagen hatten.

Vom Start weg war der Kampf um den Sieg in der WRC2-Kategorie bei der Rallye Türkei eine äußerst spannende Angelegenheit. Auf der ersten Wertungsprüfung in den Straßen von Marmaris sahen am Donnerstagabend zehntausende von Fans, wie Skoda Werksfahrer Jan Kopecký die zweitschnellste Zeit mit 1,4 Sekunden Vorsprung vor seinem Teamkollegen Pontus Tidemand fuhr.

Am Freitagmorgen ging es dann richtig zur Sache: Die längste Wertungsprüfung der Rallye, die 38,10 Kilometer von ,Cetibeli‘, wartete auf die Teams. Schotterpassagen unterschiedlichsten Charakters, mal schnell, dann wieder eng und kurvenreich, waren zu bewältigen. „Es war ziemlich tückisch, weil es total windstill war und ich im stehenden Staub in einigen Passagen beinahe den Überblick verloren habe. Ich habe es daher eher vorsichtig angehen lassen, die Rallye ist schließlich noch lang“, kommentierte Jan Kopecký und war trotzdem um den Wimpernschlag von 0,7 Sekunden schneller als Teamkollege Pontus Tidemand. Der Schwede blickte zurück: „Ich habe mich am Beginn der Wertungsprüfung bewusst zurückgehalten, die nächste Prüfung sollte etwas einfacher sein und ich kann angreifen.“

Nach zwei Wertungsprüfungen trennten die beiden Führenden in der WRC2-Kategorie, Jan Kopecký und Pontus Tidemand, gerade einmal 2,1 Sekunden. Der Tschechische Rallye-Meister fuhr auf der nächsten Prüfung eine weitere Bestzeit und vergrößerte seine Führung auf neun Sekunden. Eine Prüfung später schlug Tidemand zurück und verkürzte mit seiner ersten Bestzeit der Rallye zur mittäglichen Servicepause in Marmaris seinen Rückstand auf vier Sekunden.

Am Nachmittag stand die Wiederholung der Prüfungen des Vormittags auf dem Programm. Bei der zweiten Passage präsentierten sich die Strecken mit tiefen Spurrillen noch härter und waren von zum Teil großen Steinen übersät, die von den Fahrzeugen im ersten Durchgang ausgegraben worden waren. Tidemand veränderte sicherheitshalber die Fahrwerksabstimmung seines Skoda FABIA R5 für die verbleibenden drei Wertungsprüfungen des Tages.

Die Wiederholung der rund 38 Kilometer langen Wertungsprüfung ,Cetibeli‘ sah beide Skoda Werksteams in Schwierigkeiten. Während Tidemand auf der Prüfung zunächst einen defekten Reifen wechseln musste, galt es für Kopecký, gleich zwei platte Vorderreifen zu tauschen. Tidemand bemerkte am Ende der Prüfung einen weiteren, ,schleichenden Plattfuß‘, der ebenfalls einen Radwechsel erforderte. Als Konsequenz hatten beide Skoda Werksteams nun das Kontingent an Ersatzrädern aufgebraucht, ein weiterer Reifenschaden würde automatisch den Ausfall bedeuten. „Hier kann alles Mögliche bei jedem passieren“, kommentierte Jan Kopecký sein Missgeschick lakonisch. Obwohl beide Skoda Crews reichlich Zeit verloren hatten, andere Teams aber ebenso Reifenschäden zu beklagen hatten, konnte Tidemand Rang zwei in der WRC2-Zwischenwertung behaupten, gefolgt vom Teamkollegen Kopecký, der lediglich 17,3 Sekunden zurück auf Rang drei lag.

Auf der letzten Prüfung des Tages erwischte es den amtierenden WRC2-Champion Tidemand erneut. Nach einem weiteren Plattfuß und einer gebrochenen Radaufhängung musste er an dritter Stelle liegend aufgeben. Jan Kopecký wusste, dass ein weiterer Reifenschaden für ihn ebenso das Aus bedeuten würde, fuhr die verbleibenden Wertungsprüfungskilometer entsprechend vorsichtig und erreichte das Ziel der Freitagsetappe als Führender der WRC2-Kategorie.

Skoda Motorsport-Chef Michal Hrabánek fasste zusammen: „Was für ein harter Tag. Jan konnte die Führung trotz seiner Reifenschäden behaupten. Es tut mir leid für Pontus, dass er nicht mehr weiterfahren konnte.“ Die Samstagsetappe (15. September) führt über weitere sechs Wertungsprüfungen und 134,20 Kilometer. Nach insgesamt 17 Prüfungen über insgesamt 317,25 Kilometer wird am Sonntag (16. September) gegen 13 Uhr der Sieger auf dem Podium in Marmaris erwartet.

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