Dakar 2. Etappe

Rallye Dakar: Peugeot schlägt zurück

Dreifachsieg für französische Werksmannschaft auf der zweiten Etappe. Cyril Despres übernimmt auch Gesamtführung. Verwirrung in der Zeitnahme.

Nach der mageren Vorstellung vom Samstag haben die Löwen am Sonntag ihre Krallen gezeigt. Peugeot feierte auf der zweiten Etappe der Rallye Dakar einen Dreifachsieg mit Cyril Despres vor Stéphane Peterhansel und Sébastien Loeb. Carlos Sainz, der anfangs geführt hatte wurde Sechster.

Nasser Al-Attiyah, nach seiner Bestzeit auf der Auftaktetappe am Sonntag als Erster auf der Strecke unterwegs, büßte auf der 267 Kilometer langen Prüfung rund um Pisco dagegen beinahe 15 Minuten ein. Am Sonntag waren die Autos nämlich ausnahmsweise vor den Motorrädern gestartet. Al-Attiyah hatte damit keine Spuren im Sand, an denen er sich hätte orientieren können. musste damit als Sieger der Auftaktprüfung die Strecke eröffnen.

Zunächst waren Giniel de Villiers und sein deutscher Beifahrer Dirk von Zitzewitz als Tagessieger geführt worden. Dann wurde die Zeitnahme allerdings – ohne bisher bekannten Grund – korrigiert und die Toyota-Besatzung auf Rang vier neu eingestuft. Das Team bemühte sich um Aufklärung.     

Nicht nur deswegen würfelte die zweite Etappe das Gesamtklassement ordentlich durcheinander. Lange war Stéphane Peterhansel auf Kurs Etappensieg. Der Franzose musste sich erst im Schlussspurt Teamkollege Despres geschlagen geben. 48 Sekunden trennten die beiden am Ende. Loeb verlor durch einen Navigationsfehler wertvolle Zeit.

Die Gesamtwertung weist nach der zweiten Etappe bereits ungewohnt große Zeitunterschiede unter den Top-10 auf. Toyota-Pilot Giniel de Villiers hat als Dritter bereits knapp sechs Minuten Rückstand.

Die Etappe vom Sonntag hat aber auch gezeigt, dass 2018 die Abstände offenbar generell größer sind als in der Vergangenheit. Ein Grund dafür dürfte das neue Verbot von Landkarten an Bord sein. Wer einmal vom rechten Weg abgekommen ist, hat es so ungleich schwerer, zurück auf die korrekte Piste zu kommen.    

Mit einem besonders kuriosen Unfall verabschiedeten sich Yazeed al-Rajhi und sein deutscher Beifahrer Timo Gottschalk aus dem Rennen um die Spitzenpositionen. Die Besatzung eines Mini Buggy kollidierte mit Teamkollege Boris Garafulic im Mini All4. Dabei wurden offensichtlich beide Fahrzeuge so stark beschädigt, dass nur das Warten auf den Service blieb. Auch der US-amerikanische Dakar-Neuling Bryce Menzies, der am Samstag noch mit Rang vier geglänzt hatte, rollte seinen Mini Buggy ins Aus.   

Am Montag geht es wieder in schwieriges Gelände zwischen Pisco und San Juan de Marcona. Die Prüfung ist 296 Kilometer lang.

Ergebnis 2. Etappe, 7. Januar:

01. Cyril Despres/David Castera, Peugeot, 2:56.51 Stunden
02. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret, Peugeot, + 0.48
03. Sébastien Loeb/Daniel Elena, Peugeot, + 3.08
04. Giniel de Villiers/ Dirk von Zitzewitz, Toyota, + 7.26
05. Orlando Terranova/Bernardo Graue, Mini All4, + 12.53
06. Carlos Sainz/Lucas Cruz, Peugeot, + 13.09
07. Mikko Hirvonen/Andreas Schulz, Mini Buggy, + 13.50
08. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel, Toyota, + 14.51
09. Martin Prokop/Jan Tomanek, Ford, + 15.04
10. Ronan Chabot/Gilles Pillot, Toyota, + 16.13

Zwischenstand nach Etappe 2:

01. Cyril Despres/David Castera, Peugeot, 3:21.18 Stunden
02. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret, Peugeot, + 0.27
03. Giniel de Villiers/ Dirk von Zitzewitz, Toyota, + 5.44
04. Sébastien Loeb/Daniel Elena, Peugeot, + 6.09
05. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel, Toyota, + 12.15
06. Mikko Hirvonen/Andreas Schulz, Mini Buggy, + 12.50
07. Orlando Terranova/Bernardo Graue, Mini All4, + 12.50
08. Carlos Sainz/Lucas Cruz, Peugeot, + 13.12
09. Martin Prokop/Jan Tomanek, Ford, + 14.32
10. Bernard ten Brinke/MichelPerin, Toyota, + 17.43

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