Einstand nach Maß für Sébastien Loeb und Beifahrer Daniel Elena (Peugeot 2008DKR, Startnummer 314): Die neunmaligen Rallye-Weltmeister und Dakar-Neulinge gewannen die erste lange Wertungsprüfung von Carlos Paz nach Termas Rio Hondo und bescherten Peugeot ein Jahr nach dem Dakar-Comeback den ersten Etappensieg. Dabei hatte das französische Werksteam gleich zweifachen Grund zur Freude. Stéphane Peterhansel (302) sorgte für den Peugeot-Doppelsieg, allerdings war der Dakar-Rekordsieger mehr als zwei Minuten langsamer als Loeb. Die beiden Teamkollegen setzten sich damit auch an die Spitze der Gesamtwertung.
Aufgrund der starken Regenfälle, die bereits am Sonntag zur Absage der ersten Wertungsprüfung geführt hatten, wurde die zweite WP von geplanten 510 auf 387 Kilometer verkürzt. Die verbliebenen, aufgeweichten Pisten sollten eigentlich die Allradler von Mini und Toyota bevorteilen. Doch derartige Theorie hat Sébastien Loeb noch nie beeindruckt. Auf Strecken, die er in ähnlicher Form von der in Carlos Paz beheimateten WM-Rallye kennt, distanzierte er im hinterradangetriebenen Peugeot-Buggy das Verfolgerfeld deutlich. Zwar führte am ersten Wegpunkt überraschend noch der ebenfalls aus der Rallye-WM stammende Martin Prokop (Toyota, 329). Doch schon nach dem zweiten von neun Teilabschnitten übernahmen Loeb/Elena die Führung.
Cyril Despres (321) komplettierte das beinahe perfekte Mannschaftsergebnis für Peugeot mit Rang sieben. Der fünfmalige Dakar-Sieger auf dem Motorrad wurde zwischenzeitlich sogar auf Rang vier geführt. Lediglich Carlos Sainz (303) fiel aus dem Rahmen. Der zweimalige Rallye-hatte durch ein technisches Problem nach einem Viertel der WP-Distanz fast 15 Minuten verloren, arbeitete sich bis im Tagesziel wieder auf Rang 14 nach vorne.
Hirvonen bester Mini-Pilot
Schärfste Verfolger des Peugeot-Duos an der Spitze waren die Toyota-Piloten Vladimir Vasilyev (307) und Giniel de Villiers mit seinem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz (301). Die Ehre der Mini-Armada verteidigte Teamneuling Mikko Hirvonen (315), der Fünfter wurde. Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah (Mini, 300) wurde Achter vor Prokop und Bernhard ten Brinke (Toyota, 311), der am Samstag überraschend den Prolog gewonnen hatte und als Erster in die zweite Etappe gestartet war.
Mitfavorit Nani Roma (Mini, 304) blieb dagegen das Pech treu. Der Sieger von 2014, der schon im vergangenen Jahr nach einem Defekt auf der ersten Prüfung alle Siegchancen einbüßte, blieb bei WP-Kilometer 183 rund eine Dreiviertelstunde im Matsch stecken. Im "Schlammloch des Grauens" soff auch Robby Gordon (Gordini, 312) ab. Dank schneller Zuschauerhilfe verlor er aber kaum Zeit und kam auf Rang 21 ins Ziel.
Zwischenstand nach WP2
1. | LOEB / ELENA | PEUGEOT | 3:45:46 |
2. | PETERHANSEL / COTTRET | PEUGEOT | +2:23 |
3. | VASILYEV / ZHILTSOV | TOYOTA | +2:38 |
4. | DE VILLIERS / VON ZITZEWITZ | TOYOTA | +3:01 |
5. | HIRVONEN / PERIN | MINI | +3:05 |
6. | DESPRES / CASTERA | PEUGEOT | +4:00 |
7. | AL-ATTIYAH / BAUMEL | MINI | +4:18 |
8. | PROKOP / TOMANEK | TOYOTA | +4:25 |
9. | TEN BRINKE / COLSOUL | TOYOTA | +5:02 |
10. | SPATARO / LOZADA | RENAULT | +5:48 |
Vorschau Etappe 03 (Termas de Río Hondo–San Salvador)
Prüfung: 314 km, gesamt: 663 km, WP-Start erstes Auto (Rallye-Zeit/Deutsche Zeit): 09:25/13:25 Uhr, WP-Ziel erstes Auto: 12:35/16:35 Uhr
Am dritten „Dakar“-Tag steht wieder ein Mix aus schnellen, flüssig zu fahrenen Abschnitten einerseits und kurvigen, engen Passagen andererseits auf dem Programm. Es könnte eine Standard-Etappe der eher ruhigeren, leichteren Art werden. Es sei denn, es gibt Regen oder die Strecke ist feucht – dann wird es sehr, sehr rutschig und man sollte jede Sekunde auf der Hut sein.
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