Die sechste Etappe forderte Fahrer, Beifahrer und Technik vor dem Ruhetag am Samstag noch einmal nach Kräften: Knifflige Navigation zu Beginn der Wertungsprüfung sorgte für Bewegung im Klassement. Offenes Gelände mit zahlreichen sich kreuzenden Pfaden bildeten den Auftakt, ehe schnellere Pisten eine "Abwechslung" boten. Den Schlusspunkt setzten 40 Kilometer Dünen der ersten und zweiten Kategorie. Insgesamt lag der Dünenanteil auf dem Teilstück von und nach Riad bei 18 Prozent. Den Löwenanteil bildeten 71 Prozent Schotter.
Erneut profitierten die später gestarteten Teams von der Wegsuche der vorwegfahrenden Fahrer. Das musste auch Sebastien Loeb spüren, der als Zweiter startete und durch Probleme bei der Navigation viel Zeit verlor. Der Franzose büßte über 21 Minuten ein und musste seinen zweiten Platz an Yazeed Al-Rajhi (Toyota) abtreten.
Spitzenreiter Nasser Al-Attiyah startete als Siebert und konnte sich an den Spuren der Konkurrenz orientieren. Gleiches gilt auch für Jakub Przygonski und Beifahrer Timo Gottschalk, die als fünftes Auto gestartet waren, jedoch mit einer Gruppe von sechs Autos innerhalb von 15 Sekunden als erste das Ziel erreichten.
„Teilweise haben wir die Route mit eröffnet, was in einem großen Fight in den Dünen endete. Leider hatten wir in der zweiten Hälfte der Sonderprüfung leichte Motorprobleme, aber wie man so schön sagt: Fehlende Leistung wird durch fahrerisches Können ausgeglichen – Kuba war heute super“, sagte Gottschalk.
Der Tagessieg ging an Orlando Terranova (Prodrive), der von Startposition 18 aus ins Rennen ging. Zweitschnellster war Audi-Pilot Mattias Ekström.
Anspannung vor Ruhetag in Riad
Der einzige Ruhetag der Rallye Dakar gibt die Gelegenheit, für einen Moment aus der kräftezehrenden "Dakar"-Mühle herauszukommen. Und das, obwohl "Ruhetag" ein eher irreführender Begriff ist. Medientermine nach Medienterminen für Fahrer und Beifahrer sowie der stressigste Tag für die Mechaniker vermitteln ein absolut anderes Bild. Nach den beiden zuletzt für die ersten Teilnehmenden der Automobilkategorie um 5:55 Uhr Ortszeit beginnenden Arbeitstage mit entsprechend frühen Aufstehzeiten zumindest die Gelegenheit, sich einmal so etwas ähnliches wie auszuschlafen.
Gleichzeitig wächst die Sorge vor einem Terroranschlag. Kurz vor Silvester war in Dschidda eine Bombe in einem Teilnehmerfahrzeug explodiert. Französische Sicherheitskreise empfahlen bereits die Absage der Rallye, doch Veranstalter ASO ist überzeugt, mit verstärkten Sicherheitsmaßnahmen für den notwendigen Schutz der Teilnehmer zu sorgen.
Vorläufiger Gesamtstand nach Etappe 06
1. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) 20:37.24 Std.
2. Al-Rahji/Orr (Toyota) 21:27.43 Std.
3. Loeb/Lurquin (Prodrive) 21:27.49 Std.
5. Alvarez/Monleon (Toyota) 21:44.22 Std.
5. Przygonski/Gottschalk (Mini) 21:53.49 Std.