Rallye Dakar - 5. Etappe

Lategan holt ersten Tagessieg - Al-Attiyah weiter vorn

Die härteste Wüstenrallye der Welt macht ihrem Status auf fünfter Etappe alle Ehre: auf die Fahrer wartete eine knifflige Navigation und ein schwieriges Terrain. Toyota-Pilot Henk Lategan meisterte die Aufgabe am besten.

Am Dreikönigstag führte die Route der Rallye Dakar in einer Schleife um Riad. Die Besonderheit dabei: Autos und Motorräder fuhren und fahren den heutigen fünften Abschnitt sowie Etappe sechs jeweils getrennt voneinander, und jeweils die Schleife der anderen Zunft am Tag danach. Eine Premiere. Für den Donnerstag bedeutete das: Es gab keinerlei Spuren der Motorräder zur Orientierung bei der Navigation. Die stellte die Beifahrer aber auch ohne diese Spezialität auf eine besonders harte Probe.

Auf einen ultra-schnellen Auftakt im offenen Gelände folgte eine extrem langsame, Trial-arte Zone mit viel Geröll. Besonders knifflige Navigation erwartete die Teilnehmenden auf Sandpisten mit versteckt liegenden Steinen, die teils durch Canyons führten. Zwischen Kilometer 170 und 300 waren angesichts schwieriger Dünenquerungen vorallem die Fahrer gefragt. Dünen wechselten sich zum Ende hin mit Sandpisten in malerischen Tälern ab, ehe ein Zielsprint mit hohem Tempo anstand.

Den Tagessieg sicherte sich der weit hinten gestarteten Henk Lategan (Toyota). Sebastien Loeb (Prodrive) wird Zweiter und kann etwas vom Vorsprung des weiterhin Führenden Nasser Al-Attiyah (Toyota) abknabbern.

Auch Jakub Przygonski und Timo Gottschalk können sich verbessern und sind nach Tagesrang fünf nicht nur Sechste der Gesamtwertung, das polnisch-brandenburgische Duo hat für die kommenden Tage die Top Fünf fest im Visier. Nur noch 2.32 Minuten trennen die "Dakar"-Vierten des Vorjahres von Platz fünf.

„Diesmal ohne Spuren der Motorradfahrer, was es sogar leichter machte, Abzweige im Roadbook zu erkennen. Trotzdem extrem schwierige Navigation, aber die Teams vor uns haben da einen guten Job gemacht. Hier und da musste man etwas mehr links oder rechts fahren, um einen Wegpunkt zu finden. Kuba hat dazu das perfekte Tempo gefunden und doch das Material geschont, super. Mit dem Ergebnis sind wir recht zufrieden“, freute sich Gottschalk.

Probleme für Sainz

Für Audi gab es heute erneut wenig Grund zur Freude. Zwar konnte Stephane Peterhansel zunächst das Tempo bestimmen, doch dann musste er seinem Teamkollegen Carlos Sainz zu Hilfe eilen, der mit gebrochenem Stoßdämpfer liegengeblieben war. Peterhansel baute das Teil aus seinem Auto aus und verhalf so Sainz zur Weiterfahrt, der mit einer Stunde Verspätung das Ziel erreichte. 

WM-Status sorgt für Strafenflut

Kaum zählt die Dakar zur neuen FIA-Weltmeisterschaft ist, sind die Stewards unter Vorsitz von Uwe Schmidt richtig fleißig. Bis heute gab es 55 Entscheidungen, dabei wurden 39 Geldstrafen verhängt, die sich zur netten Summe von 35.250 Euro addieren.

Vorläufiger Gesamtstand nach Etappe 05

1. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) 17:24.23 Std.
2. Loeb/Lurquin (Prodrive) 17:59.33 Std.
3. Alvarez/Monleon (Toyota) 18:15.38 Std.
4. Al-Rahji/Orr (Toyota) 18:30.46 Std.
5. Vasilyev/Uperenko (BMW) 18:32.15 Std.​
6. Przygonski/Gottschalk (Mini) 18:34.47 Std.

Vorschau Etappe 06  (Riad–Riad) 

Prüfungskilometer: 348 km
Gesamtdistanz: 562 km
Start/Ziel: 05:30/09:03 Uhr (MEZ)

Es gibt eherne Weisheiten, die bei der Rallye Dakar stets ins Schwarze treffen: Die nächste wird immer die härteste "Dakar". Erwarte das Unerwartete. Und: Die Etappe vor dem Ruhetag ist besonders hart. Die Pause am Samstag will sich am Freitag also noch einmal tüchtig verdient werden. Das gilt auf der zweiten Schleife um Riad dann für Fahrer, Beifahrer und Technik. Am Samstag führt die Etappe für die Autos über jene der Motorräder vom Vortag – und umgekehrt.

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