Welches Konzept für die kommende Dakar das Beste ist? Möglicherweise hat Peugeot mit dem Buggy verwachst, denn dieser ist mit seinem langen Federweg für offenes Gelände prädestiniert, doch davon gibt es im Januar nur wenig. Nach dem Ausstieg von Chile und Peru erwartet die Teilnehmer gerade einmal anderthalb Tage Wüste und Düne. Der Rest sind schnelle und vorgegebene Pisten, ein klarer Vorteil für die agilen Allradler von Mini und Toyota. Doch auch dort gibt es Unterschiede. Mini setzt wie Peugeot auf einen Dreiliter-Turbodiesel, Toyota lässt einen Saugbenziner seine Kraft ausspielen.
V8-Bollern im Toyota
Der neue V8-Motor erlebt bei der Dakar seine Premiere und basiert auf dem Lexus RC-F V8. Etwa 387 PS leistet das neue Aggregat, dazu 600 Nm Drehmoment, die dank flacher Drehmoment-Verlaufskurve schon ab 2.000 Umdrehungen anliegen. Ebenfalls neu: Ein neuer Antrieb mit größerem, jedoch deutlich leichterem Mitteldifferenzial, ein neues Getriebe, ein permanent weiterentwickeltes Fahrwerk sowie eine neue Bordelektrik, die flexibler einsetzbar und deutlich leichter ist als herkömmliche Kabelbäume.
In den vergangenen fünf Jahren durchlief der Toyota Hilux, für den sich die Mannschaft von Hallspeed verantwortlich zeichnet, signifikante Entwicklungsschritte. Gemein hat der aktuelle Dakar-Herausforderer mit jenem Erstling von 2012 nur wenig. Anno 2016 kommt der Hilux mit einem radikal-neuen Äußeren daher. Seine Karosserie basiert auf dem seines Serienbruders, der in Europa im kommenden März beim Genfer Automobilsalon seine Premiere feiert.
Zwei deutsche Beifahrer im Einsatz
Auch personell ist die Mannschaft von Teamchef Glyn Hall, die 2016 unter dem Namen Toyota Gazoo Racing SA antritt, bestens aufgestellt. Im Hilux mit der #301: Die „Dakar“-Sieger von 2009, Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz. Kein anderes Duo kann seit dem Umzug der legendären Wüstenrallye auf den südamerikanischen Kontinent auf mehr Podiumsresultate verweisen. Als zweites und drittes Gespann des Gazoo-Teams an ihrer Seite: Leeroy Poulter/Rob Howie, die schon in den vergangenen zwei Jahren mit starken Etappen auf sich aufmerksam gemacht hatten, sowie Yazeed Al-Rahji/Timo Gottschalk, die 2015 dem Toyota Hilux seinen ersten Tagessieg schenkten.
Mit einem vielversprechenden abschließenden Test nördlich von Upington, Südafrika beendete das Team von Toyota Gazoo Racing SA sein Entwicklungsprogramm für die Rallye Dakar 2016. Bei 45 Grad Celsius – ohne ernstliche Schatten – drehte der Hilux-„Bakkie“ zuverlässig seine Runden auf einer Strecke, die den Herausforderungen bei der „Dakar“ sehr nah kam. Neben schnellen, flachen Abschnitten waren auch weiche Dünen Teil der Tests. Fazit von Giniel de Villiers: „Der neue Hilux ist in jeder Hinsicht besser als sein Vorgänger. Das Team hat unglaublich große Fortschritte gemacht und ich bin sehr zuversichtlich.“