Robby Gordon ist in Südamerika in Volksheld. Seit Jahren begeistert der US-Amerikaner die Fans am Rande der Rallye Dakar mit spektakulären Aktionen. Der Sprung über die Startrampe, wo alle anderen im Schritttempo drüber fahren, oder Donuts auf der Autobahn sind noch harmlose Beispiele.
Dass Gordon gelegentlich extremes Risiko eingeht, zeigt ein – man kann es nicht anders sagen – dämlicher Unfall von der diesjährigen Rallye, der leicht hätte Tote zur Folge haben können.
Auf der Autobahn zwischen Ziel der letzten Wertungsprüfung und Rampe in Rosario kam Beifahrer Kellon Walch auf die absurde Idee, vom Service-Hummer ein paar Snacks und Getränke zu übernehmen – in voller Fahrt! Dabei berührten sich die beiden Fahrzeuge, der Hummer überschlug sich. Ein Mann, offensichtlich der Großvater von Gordons Teamkollege Sheldon Creed, wurde aus dem Wagen geschleudert. Er hatte dabei riesiges Glück – ein vierfach gebrochenes Bein ist nach Meldungen des Teams die einzige Verletzung.
Der bizarre Unfall setzte ein unrühmliches Ende unter Gordons ohnenhin bescheidenen Auftritt bei der Rallye Dakar 2016. Der ehemalige NASCAR-Pilot handelte sich schon kurz nach dem Start eine Zeitstrafe von mehr als einer Stunde ein, weil er mit Tempo 170 in eine auf 50 km/h begrenzte Zone rauschte. Anschließend fühlte er sich auch noch ungerecht behandelt und protestierte offiziell gegen die Strafe. In WP 6 ging seinem Eigenbau-Buggy namens Gordini der Sprit aus, ein Zuschauer musste aushelfen. Dafür wird man normalerweise disqualifiziert.
Am meisten stinkt Gordon aber offensichtlich, dass kurz vor dem Start ein wenig getestetes Auto fertig zu stellen und einmal pro Jahr eine Marathon-Rallye nach europäischem Muster zu fahren offensichtlich nicht mehr ausreicht, um die großen Teams zu ärgern. Dieses Jahr war Rang acht sein bestes Tagesergebnis. Prompt spricht der nicht gerade unter mangelndem Selbstbewusstsein leidende Kalifornier von Ausstieg.
Was wiederum schade für die Rallye Dakar wäre und einen großen Publikumsmagneten auf dem amerikanischen Kontinent kosten würde. Nur deswegen toleriert Veranstalter ASO die Eskapaden von Robby Gordon seit Jahren. Mit dem jetzigen Unfall hat er möglicherweise den Bogen überspannt.
VIDEO:Unfall Robby Gordony
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