Peugeot-Motorsportdirektor Bruno Farmin hat versprochen, auf Stallregie zu verzichten. Und so wird Sébastien Loeb auf der letzten Wertungsprüfung am Samstag zumindest kein Tempo herausnehmen. „Fünfeinhalb Minuten Rückstand sind unter normalen Umständen aber nicht mehr aufzuholen“, ist dem neunmaligen Rallye-Weltmeister klar. Alles andere, als der 13. Sieg für „Mister Dakar“ Stéphane Peterhansel wäre also ein Wunder. Peugeot steht darüber hinaus vor einem Dreifach-Sieg, Cyril Despres dürfte zusammen mit Peterhansel und Loeb aufs Podium klettern.
Am Freitag war Loeb dem Gesamtführenden Peterhansel noch einmal gefährlich nahe gekommen. Rund drei Minuten hatte er aufgeholt, musste dann allerdings seiner aggressiven Fahrweise Tribut zollen. Ein Reifenschaden beendete die Aufholjagd. „Als Séb uns überholte, wollte ich ihm eigentlich einfach nur folgen, um so einen möglichen Zeitverlust auf maximal drei Minuten zu begrenzen. Als er zum Reifenwechsel vor uns anhielt, war unsere Chance gekommen, ihn wieder abzuhängen“, beschrieb Peterhansel.
Der Wechsel war mit rund zwei Minuten Standzeit zwar rekordverdächtig, nahm Loeb aber endgültig alle realistischen Siegchancen. „Stéphane hat uns in diesem Moment überholt. Da war mir klar, dass wir die Rallye Verloren haben“, sagte Loeb.
Zwischenstand vor Etappe 12
01. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret, Peugeot 28:20.16 Std.
02. Sébastien Loeb/Daniel Elena, Peugeot, + 5.32
03. Cyril Despres/David Castera, Peugeot, + 32.54
04. Nani Roma/Alex Haro Bravo, Toyota, + 1:15.41
05. Giniel de Villiers/ Dirk von Zitzewitz, Toyota, + 1:49.37
06. Orlando Terranova/Andreas Schulz, Mini, + 1:51.40
07. Jakub Przygonski/Tom Colsoul, Mini, + 4:12.58
08. Romain Dumas/Alain Guehennec, Peugeot, + 4:22.42
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15. Stephan Schott/Paulo Fiuza, Mini, + 7:18.28
Vorschau Etappe 12
Río Cuarto–Buenos Aires, Prüfung: 64 km; Tagesdistanz: 768 km - „Ein knackiger Sprint zum Abschluss: Gerade einmal 64 Prüfungskilometer gilt es am zwölften und letzten auf dem Weg nach Buenos Aires zu absolvieren. Wer hier kein zu großes Risiko mehr eingeht, sollte es ins Ziel schaffen“, sagt Dirk von Zitzewitz, deutscher Beifahrer von Giniel de Villiers (Toyota). „Das befindet sich nach einer mehrere Hundert Kilometer langen Verbindungsetappe im Herzen der argentinischen Hauptstadt. Tausende begeisterte Fans werden zum Siegerpodium strömen und ihren Helden zujubeln. Ein Gedanke, der den Teilnehmern auf der Zielgerade der härtesten Rallye der Welt einen Extra-Schub an Motivation geben sollte.“