Rallye Dakar - Etappe 5

Al-Attiyah kann sich wieder absetzen

Spitzenreiter Nasser Al-Attiyah holt sich am fünften Tag der Rallye Dakar den Etappensieg und sichert seine Führung gegen die Audi-Fraktion ab. Diese ist ab sofort mit mehr Leistung unterwegs.

Die Route auf der zweiten Schleife rund um Ha'il lässt sich recht einfach beschreiben: mit Sand. In allen Formen, Farben und Geschmacksrichtungen bildete er die Grundlage. 54 Prozent des fünften Teilabschnitts der Rallye Dakar führten über Sandpisten, die verbleibenden 46 über Dünen der Kategorie 1, zum Ende der 374 Kilometer langen Wertungsprüfung alledings von der kniffligen Sorte. Übersäht waren sie mit i-Tüpfelchen der besonderen Art: Kamelgras, das sich stets als besonders standfest erweist.

Für Nasser Al-Attiyah (Toyota) offenbar ideale Bedingungen, denn der Spitzenreiter holte sich heute den Tagessieg und setzte sich wieder ein Stück von seinen ärgsten Verfolgern ab.

Audi mit mehr Leistung

Im Vorfeld der Rallye Dakar hatten sich alle Beteiligten darauf verständigt, dass die FIA nach drei Tagen über die erlaubte Leistung der Audis neu entscheiden würde. Dazu nutzte man die Daten und Zwischenzeiten der vorangegangenen Etappen und entschied, dass die e-trons ab dem fünften Tag 8 kW mehr besitzen dürfen. Damit soll für mehr Chancengleichheit zwischen den unterschiedlichen Antriebskonzepten  gesorgt werden.

Audi-Speerspitze Stephane Peterhansel erreichte heute als Dritter das Etappenziel und musste sich auch seinem Teamkollegen Carlos Sainz geschlagen geben. Yazeed Al-Rajhi und Dirk von Zitzewitz haben ihre Chancen auf das Podium gewahrt. Dazu musste Toyota-Duo sich selbst aber auch das Material an die Grenzen bringen. Auf der zweite Schleife von und nach Ha'il waren gerade die Dünenquerungen am Schluss der Etappe entsprechend unerbittlich – nach einer harten Landung hinter einer steil abfallenden Düne gaben am Overdrive-Toyota die vorderen Dämpfer auf. Dennoch retteten Al-Rajhi/Zitzewitz Tagesrang vier ins Ziel.

Sebastien Loeb musste dagegen einen weiteren Rückschlag verkraften. Der Franzose rollte sich mit seinem Prodrive Hunter zur Seite, konnte aber nach kurzer Zwangspause weiterfahren - Zeitverlust: knapp 20 Minuten.

Lucas Moraes und Co Timo Gottschalk (Toyota) bleiben dagegen auch nach Tag fünf die große Überraschung der Rallye Dakar und sind Gesamtsechste beim Wüstenklassiker - und das nachdem Moraes erst vor 34 Tagen die erste Wüstenprüfung seiner Karriere absolvierte.

Zwischenstand nach Etappe 5

1. Al-Attiyah/Baumel (QAT/FRA), Toyota, 20:47.36 Std.
2. Peterhansel/Boulanger (FRA/FRA), Audi, 21:10.12 Std.
3. Yzeed Al-Rajhi/von Zitzewitz (KSA/GER), Toyota, 21:22.28 Std.
4. Sainz/Cruz (ESP/ESP), Audi, 21:22.28 Std.
5. Lategan/Cummings (RSA/RSA), Ford, 21:45.34 Std.
6. Moraes/Gottschalk (BRA/GER), Toyota, 21:49.19 Std.
7. de Villiers/Murphy (RSA/RSA), Toyota, 21:53.33 Std.

Vorschau Etappe 6

Ha'il–Ad-Dawadimi 

Prüfung: 465 km | Verbindung: 411 km | Gesamt: 876 km
Start Prüfung: voraussichtlich 09:50 Uhr Ortszeit (07:50 Uhr MEZ)**
Ziel Prüfung: voraussichtlich 14:57 Uhr Ortszeit (12:57 Uhr MEZ)**

Dirk von Zitzewitz: „Auch auf der sechsten Etappe steht zunächst das extrem wellige, sandige Terrain auf dem Programm. Danach rechne ich damit, dass die Pürfung 'aufmacht' und schneller wird. Schwerpunkte bleiben aber Sand und Kompass, immer wieder Dünenquerungen. Ich persönlich denke, dass sie nicht monsterschwer wird, aber leicht wird sie sicher auch nicht.“

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