Dakar 2009

"Zum Trinken zwingen"

Gymnastik statt Höhentraining, Entspannen statt Kältekammer: Bei der Vorbereitung werden die Unterschiede zwischen den Werksteams und den werksunabhängigen Teams mehr als deutlich.

<strong>VORFREUDE:</strong> Das HS Rallye Team fiebert der Dakar entgegen

Im Interview spricht Dr. Thomas M. Schünemann, Copilot und Software-Unternehmer, über sein Fitnessprogramm und seine Erwartungen für die Dakar 2009.

 

Thomas, übermorgen beginnt für 530 Teams die erste Dakar in Südamerika. Worauf freust du dich am meisten?
„Auf die Landschaften – von den Weiten der Pampas bis zur Atacama-Wüste. Ich habe schon an Marathonrallyes in Europa, Asien und Afrika teilgenommen, jetzt sind wir das erste Mal in Südamerika. Ich bin sehr gespannt. Auf der Dakar-Website habe ich erste Eindrücke der Strecke erhalten – eine faszinierende neue Welt.“
 
Glaubst du die neue Dakar wird ihrem Ruf als härteste Rallye der Welt gerecht?
„Ja, der Veranstalter hat darauf im Vorfeld wiederholt hingewiesen. Ich glaube, dass die Rallye hier in Südamerika sich nicht mit Afrika vergleichen lässt. Ich rechne mit weniger Sand und Dünen und abwechslungsreicheren klimatischen Bedingungen. Schließlich durchfahren wir unter anderem die trockenste Wüste der Welt und überqueren Andenpässe in bis zu 4.600 Metern Höhe. Mit unserem Heckmotor-Buggy haben wir aber in Sachen Hitze ohnehin nie große Schwierigkeiten gehabt.“

 

Was bereitet dir im Vorfeld der Rallye die größten Sorgen?
„Gerade die Werksteams haben sich angabegemäß unglaublich intensiv vorbereitet. Die sprechen von Höhentraining, Kältekammer und so weiter, da können wir als werksunab-hängiges Team nicht mithalten. Wir gehen davon aus, dass unser Fast&Speed-Buggy - wie alle anderen Fahrzeuge auch - in Höhenlagen weniger Leistung hat, das ist aber eigentlich schon alles. Inwiefern derartige Vorbereitungen wie die der Werksteams sinnvoll sind, werden wir später wissen.“

 

Wie sieht deine persönliche Vorbereitung auf die Rallye aus?
„Ich absolviere ein umfangreiches tägliches Fitnessprogramm mit Gymnastik und Konditionstraining. Mit den Übungen habe ich direkt nach der Transorientale im Sommer ange-fangen. Ansonsten halte ich es für wichtig, ausgeruht und entspannt an den Start zu gehen. Bei Marathonrallyes zählt Ausdauer. Und man darf sich nicht durch die Faszination der Rallye gefangen nehmen lassen, sondern muss sich zwischendurch zum Essen und Trinken zwingen. Bei Wüstenrallyes in Dubai haben wir 10 Liter pro Tag getrunken. Hier in Südamerika wird es nicht ganz so heiß, da sollten 3 bis 5 Liter ausreichen.“

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