Ypern-Rallye

Zehnter Ypern-Sieg für Freddy Loix

Die Ypern-Rallye wird einmal mehr ihrem Ruf gerecht. Erneut verabschiedet sich ein Sieganwärter nach dem anderen. Nur nicht Freddy Loix, der nach einem schwierigen ersten Tag fast nicht mehr an den Sieg geglaubt hatte. Aber nur fast.

Mehr Drama geht nicht: Nach einer Reihe von Ausfällen und Rückschlägen erwischt es kurz vor Schluss auch noch Bryan Bouffier - und Freddy Loix feiert im neuen Skoda Fabia R5 seinen zehnten Ypern-Sieg. „Das ist ein ganz besonderer Erfolg. Der zehnte Sieg hier in Ypern - und das bei 20 Starts“, jubelte Loix. „Ich bin 45 Jahre alt und kämpfe mit den jungen Wilden aus der Europameisterschaft, natürlich ist das einer der Höhepunkte meiner Karriere.“

Loix war bis auf 1,4 Sekunden an den letzten verbliebenen Rivalen herangerückt. Durch einen Plattfuß auf der vorletzten WP hatte Bouffier dann aber jede Chance auf den Sieg verloren. „Natürlich hat der Reifenschaden weh getan“, gestand Bouffier ein. „Aber davon abgesehen waren wir immer nah dran. Und mit dem Resultat kann ich auch nur zufrieden sein: Platz zwei hinter Freddy Loix kann sich doch durchaus sehen lassen!“

Loix legte auf der letzten WP den Schongang ein, war 35 Sekunden langsamer als die Bestzeit und hatte im Ziel trotzdem noch mehr als anderthalb Minuten Vorsprung - zum Glück für ihn, denn am Ende wurde davon noch eine Minute abgezogen, weil Loix zu früh zur allerletzten Zeitkontrolle erschien.

Der Sieg war nach der ersten Etappe kaum abzusehen. „Der Start in die Rallye war eher mäßig. Wir haben uns erst an das neue Auto gewöhnen müssen, uns aber Schritt für Schritt an das richtige Setup herangetastet“, erklärte Loix. „Wenn es nicht läuft, musst du das akzeptieren und versuchen, ruhig zu bleiben. Sonst machst du Dummheiten.“ Davon ein Liedchen singen kann Kevin Abbring, der sich auf der ersten Etappe überschlug. Auch Craig Breen kam von der Strecke ab und musste seinen Peugeot 208 T16 abstellen.

Stéphane Lefebvre hatte sich wegen eines Reifenschadens aus dem Kampf um den Sieg verabschiedet und beendete die Rallye auf Rang fünf hinter Bruno Magalhaes. Dritter wurde der Belgier Vincent Verschueren im DS3 R5, der über den Platz auf dem Treppchen genauso glücklich war wie Freddy Loix über den Sieg. „Das ist meine Heimrallye, einfach fantastisch hier auf Rang drei zu fahren“, sagte Verschueren im Ziel. „Das wird eine heftige Party heute Nacht.“ Noch so eine Ypern-Weisheit, die sich jedes Jahr bestätigt.

Déjà-Vu für Marijan Griebel

Marijan Griebel verlor den Junior-Sieg auf den letzten Kilometern. „Ein Reifenschaden - genau wie auf den Azoren“, schüttelte Griebel den Kopf. Da Diogo Gago auf den letzten Kilometern von der Strecke abkam, gewann am Ende Aleks Zawada vor Griebel und Julius Tannert.

Der Sieg in der RGT-Klasse ging an Patrick Snijers. François Delecour kosteten Probleme mit der Benzinpumpe den möglichen Sieg, er brachte aber Rang zwei vor Marc Duez ins Ziel. Romain Dumas hatte meilenweit in Führung gelegen, musste den Porsche aber mit einem Defekt abstellen. Dumas darf sich mit der „Colin McRae Flat Out Trophy“ trösten.

Ergebnis Ypern-Rallye 2015

1.Loix Freddy / Gitsels JohanSkoda Fabia R502:21:29.9
2.Bouffier Bryan / De La Haye T.Citroën DS3 R5+27.5
3.Verschueren V. / Hostens V.Citroën DS3 R5+1:02.5
4.Magalhães B. / Magalhães HugoPeugeot 208 T16+1:53.1
5.Lefebvre S. / Prévot S.Peugeot 208 T16+2:01.9
6.Orsák Jaroslav / Smeidler DavidSkoda Fabia S2000+2:20.8
7.Tarabus J. / Trunkát DanielSkoda Fabia S2000+3:25.0
8.Duquesne Didier / Cuvelier FilipFord Fiesta R5+4:46.2
9.McCormack M. / O'Reilly JamesSkoda Fabia S2000+4:48.2
10.Vanneste Davy / Snaet EddyFord Fiesta R5+5:58.3

Zwischenstand EM: 1. Craig Breen 124; 2. Kajetan Kajetanowicz 103; 3. Robert Consani 55; 4. Alexey Lukyanuk 43; 5. Bruno Magalhães 38; 6. Freddy Loix 35; 7. Jaromir Tarabus 34; 8. Siim Plangi 28; 9. Bryan Bouffier 28; 10. Dominykas Butvilas 27

« zurück