RALLYE-EM 2014

Ypern-Rallye: Goldenes Jubiläum

Lauf sechs zur diesjährigen Rallye-Europameisterschaft ERC findet in unserem Nachbarland Belgien statt: Die Rallye Ypern feiert 50. Geburtstag mit einem nochmals kompakteren Format und einem starken Starterfeld – darunter fünf Gesamtsieger der Vorjahre.

<strong>KLASSIKER:</strong> Die Ypern-Rallye gilt als anspruchsvollster Aspahltlauf der gesamten EM-Saison

Wer an die Rallye Ypern denkt, dem fällt vermutlich sofort ein Name ein: Freddy Loix. Der Routinier konnte sein Heimspiel seit 1996 bereits acht Mal gewinnen – Rekord. In diesem Jahr ist der Belgier mit einem Michelin bereiften Skoda Fabia S2000 mit von der Partie – ebenso wie Deutschlands hoffnungsvollstes Nachwuchstalent Sepp Wiegand und der Italiener Luca Rossetti, der diese Veranstaltung 2007 gleich bei seiner ersten Teilnahme für sich entscheiden konnte und nun sein internationales Comeback feiert. Pieter Tsjoen, Ypern-Gewinner von 2001, bringt einen Peugeot 208 T16 mit, Ex-Rallye-WM-Star Bruno Thiry ist nur mit einem Opel Adam R2 dabei und wird deshalb kaum zum engeren Kreis der Favoriten gehören. Zu guter letzt taucht sogar der legendäre Name McRae wieder auf: Colins Vater Jimmy – siegreich hier 1987 – krönt das historische Feld.

Für die 50. Ausgabe der Rallye Ypern haben die Veranstalter eine nochmals kompaktere Route ausgewählt. 20 Wertungsprüfungen über eine Gesamtlänge von 294,79 Kilometer stehen innerhalb von nur 30 Stunden auf dem Programm – darunter Klassiker wie „Dikkebus“, „Mesen“, „Langemark“ und „Westouter“. „Kemmelberg“, „Hollebeke“ und „Reninge“ wurden bereits 1966 bei der allerersten Ypern gefahren.

„Diese Rallye besitzt mit ihren engen, oftmals verschmutzten Wegen und vielen langen Geraden einen sehr spezifischen Charakter“, betont Jacques Morelli, verantwortlicher Manager für das Rallye-Programm innerhalb von Michelin Motorsport gegenüber BestofRallylive. „Das Wetter präsentiert sich oftmals sehr wechselhaft und macht die Reifenwahl zu einer kniffligen Aufgabe. Für unsere Partnerteams mit S2000- oder R5-Autos halten wir drei verschiedene Laufflächenmischungen aus unserem kommerziellen, also frei erwerblichen Angebot vor: den superweichen R01, den weichen R11 und den mittelweichen R21.“

Seit 2013, als Michelin bei der Ypern sein neues R-Reifenprogramm vorgestellt hat, gewannen diese Pneus jeden einzelnen der sechs bis heute gefahrenen EM-Asphaltläufe. Zeitgleich debütierten in Belgien auch die neuen R5-Turboallradler – allerdings gingen Kris Meeke und Thierry Neuville mit den Peugeot 208 T16 und Ford Fiesta R5 noch als Vorauswagen an den Start.

In dieser Saison bereichern gleich neun R5-Modelle von drei verschiedenen Marken das Teilnehmerfeld. Die Peugeot Rally Academy bringt zwei T16 von Craig Breen und Kevin Abbring mit nach Belgien, während auch Lokalfavorit Pieter Tsjoen in einem 208 sitzt. Tsjoens Landsmann Berd Casier versucht sich ebenso wie der Spanier Xevi Pons in einem Fiesta R5. Der 2010er Produktionswagen-Weltmeister nimmt seine erste Ypern in Angriff. Vincent Verschueren greift in das Volant eines Citroën DS3 R5.

Auch die Super-2000-Truppe kann prominente Namen vorweisen. Auf Skoda Fabia vertrauen neben Sepp Wiegand – der sich ein starkes Ergebnis ausrechnet, obwohl die R5 technisch bevorteilt sind – auch dessen Teamkollege Esapekka Lappi sowie Luca Rossetti und Vorjahressieger Freddy Loix. Peugeot 207 S2000 stehen für den Portugiesen Bruno Magalhaes, Robert Consani und Mélissa Debackere bereit.

Wie aus den Vorjahren bekannt, findet auch in dieser Saison der Shakedown als letzte Testgelegenheit sowie die Qualifying Stage – ausschlaggebend für die Startreihenfolge – wieder am Donnerstag in Nieuwkerke statt. Die Rallye selbst beginnt am Freitagnachmittag (20.6.) und endet in der historischen Altstadt von Ypern am Samstagabend.

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