WRX Barcelona

Hansen-Brüder unschlagbar

Das Brüderpaar Timmy und Kevin Hansen entscheiden den Rallycross-WM-Lauf in Barcelona für sich.

Einträchtig saß das Peugeot-Duo Kevin und Timmy Hansen bei der Pressekonferenz am Samstag nebeneinander. Timmy der Große hatte gerade zwei Bestzeiten präsentiert. Sein kleiner Bruder Kevin schaute zu ihm auf und meinte, er wolle sich alles bei seinem großen Bruder abschauen, um ihn irgendwann schlagen zu können. Beide lachten. 

Timur Timerzyanov (Hyundai) saß daneben und schien ratlos. Er hatte bisher genauso viele WRX Rennen bestritten wie Timmy und gemeinsam mit Andreas Bakkerud (Audi) waren sie Rekordhalter in dieser Kategorie. An Erfahrung mangelte es den Verfolgern also nicht.

Der Teamkollege von Niclas Grönholm war zwar glücklich, mal wieder oben mitzuspielen, aber ein Mittel gegen die Hansen-Dominanz fiel auch ihm nicht ein. Der beste Plan sollte an diesem Rennwochenende tatsächlich der sein, sich möglichst an die Fersen von Timmy zu heften und dann wenigstens überall Zweiter zu werden. Mehr war für die Konkurrenz nicht drin.

Vier Bestzeiten und der Qualifikationssieg gingen an Timmy Hansen, dazu siegte er im Semifinale und schließlich im Finale. Es war kein Kraut gegen den jungen Schweden gewachsen, schon in der ersten Runde hatte er stets einen sehr komfortablen Vorsprung herausgefahren, niemand war in der Lage, diese Lücke zu schließen. In einem reibungslosen Finale sicherte sich Kevin den Platz hinter seinem Bruder und Andreas Bakkerud wird Dritter.

Scheiders Auf-und-Ab 

Spannender wurde es da schon für Timo Scheider (Seat). Er startete mit einem elften Platz im ersten Qualifikationslauf. Danach verbesserte er sich, holte eine siebtschnellste Zeit - doch es wäre mehr drin gewesen. Die Fahrer waren sich einig: ein später Start in der Qualifikation bedeutete stets mehr Grip. Es machte schon etwas aus, wenn einige Räder mehr ihr Gummi auf der Piste verteilt hatten.

Dann die Schrecksekunde für Scheider am Sonntag, er lag souverän in Führung, dominierte seine Startgruppe und war auf dem Weg zu einer sauschnellen Zeit, als sein Seat plötzlich von Aussetzern geplagt wurde. Das Semifinale vor den Augen wurde er langsamer und musste die Konkurrenz ziehen lassen. Ein Kleinteil vermasselte Scheiders Tour, ein beschädigter Zündunterbrecher warf ihn zurück.

Nun musste im letzten Qualifikationslauf alles glatt gehen, damit er wenigstens die zwölfte Position halten und sich den letzten Startplatz im Semifinale sichern konnte. Punktgleich mit zwei Kontrahenten schloss er die Qualifikation tatsächlich noch als zwölfter ab, der direkte Vergleich ließ Scheider aufatmen, er zog ins begehrte Semifinale ein. Leider auf den hintersten, äußersten Startplatz - der in Barcelona und der scharfen ersten Kurve denkbar ungünstig ist.

Scheider profitierte noch von dem Ausrutscher eines Konkurrenten wenige Meter vor der Zielflagge, für die Finalteilnahme reichte es diesmal jedoch nicht. Mit Rang sieben bleibt er der Top-10 aber erhalten.

Rolf Volland dominiert die 1600er

Insgesamt fünf Audi A1 brachte Rolf Volland mit nach Barcelona. Die Piloten des Volland Racing Teams dominierten das Feld, verteilten sich auf die fünf besten Plätze in den Semifinals und wenn nicht Yuri Belevskiy gepatzt hätte, hätte das Quintett auch im Finale die ersten fünf Plätze belegt. Die Pokale gingen trotzdem komplett in die Vitrine des Teams, die Russen Aydar Nuriev und Artur Egorov teilten sich mit ihrem Teamgefährten Gergely Marton aus Ungarn die drei besten Plätze.

Schon in zwei Wochen geht es in der WRX weiter. Zum ersten Mal startet die wilde Truppe auf dem neuen Kurs im belgischen Spa-Francorchamps.

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