Für Jussi Pinomäki, dreifacher Rallycross Europameister und inzwischen Teammanager beim GRX Taneco Team der Grönholms, beginnt die Saison eigentlich erst jetzt: „Für mich fühlt sich das Rennen in Barcelona wie der tatsächliche Saisonauftakt an, weil das erste Rennen immer etwas hastig vorbereitet ist und voller Überraschungen steckt.“
Dafür lief es bisher sehr gut, immerhin hat sein Schützling Niclas Grönholm das erste Finale des Jahres gewonnen und war erst am grünen Tisch gebremst und aufgrund eines Remplers auf Position zwei hinter Kevin Hansen zurückgestuft worden. Die beiden wurden ihrer Favoritenrolle also gerecht, während Andreas Bakkerud und Timmy Hansen nach einem spektakulären Unfall zurückgefallen waren. Diese vier Jungs waren nach dem Weggang der Werksteams und ihrer prominenten Fahrer aus den Top-8 des Vorjahrs übriggeblieben und damit zwangsläufig die heißesten Kandidaten für einen Auftaktsieg.
Hinter diesem Quartett tobt das wilde Leben: eine bunte, schlagkräftige Mischung aus alten Hasen, Youngstern und Newcomern. Vom 19jährigen Aufsteiger bis zum ehemaligen DTM Champion ist alles vertreten. Viele sind für einen Sieg gut und alle Teilnehmer strotzen vor Motivation, schließlich wird in diesem Jahr kein Dominator erwartet, der wie Johan Kristoffersson im Vorjahr elf Siege aus zwölf Rennen einfährt.
Die spannende Frage beim zweiten Saisonrennen wir sein, ob alle Teams die richtigen Schlüsse aus dem ersten Rennen gezogen haben. Spektakel ist garantiert, denn Andreas Bakkerud und Timmy Hansen werden alles geben, um den Anschluss an die Spitze zu halten. Die Fahrzeuge sind repariert und es kann in eine neue Runde gehen.
Unser Geheimtipp heißt dieses Mal aber Timo Scheider. Der einzige permanente deutsche Teilnehmer in der WRX hat in Barcelona schon einmal für Furore gesorgt. 2017 gewann er spektakulär die Qualifikation und wurde jeweils Zweiter im Semifinale und im Finale. Damals herrschten gleiche Bedingungen für alle, denn es war das erste WRX dort, keiner konnte auf Erkenntnisse aus dem Vorjahr zurückgreifen. So war es auch in Abu Dhabi und auch dort verpasste Scheider nur aufgrund eines technischen Problems einen Podestplatz. Derzeit steht Scheider punktgleich mit Janis Baumanis auf Rang drei der Tabelle – da sollte doch einiges für den Fahrer aus dem Team von René Münnich machbar sein.