Wallenwein nach Monte

"Wir haben viel aufzuarbeiten"

Turbulente Tage erlebte Mark Wallenwein bei seiner ersten Monte. Welche Eindrücke er selbst gesammelt hat, verrät er in einem Interview.

<strong>FORTSETZUNG FOLGT:</strong> Mark Wallenwein plant 2011 weitere IRC-Einsätze

Mark, Deine erste Rallye Monte Carlo ist nunmehr Geschichte. Hast Du schon alle Eindrücke verarbeiten können?
Nein, dazu sind es einfach zu viele neue Eindrücke. Wir arbeiten im Moment das Erlebte auf und prüfen, was wir hätten besser machen können. Dazu analysieren wir die Aufnahmen der Onboard-Kamera, vergleichen die beiden Durchgänge der Prüfungen und identifizieren die Stellen, wo wir Zeit liegen lassen haben.

 

Am Ende sprang ein 21. Gesamtplatz heraus - könnt ihr damit zufrieden sein?
Es war von Anfang klar, dass die Rallye Monte Carlo außerordentlich anspruchsvoll für uns wird. Die Rallye ist einzigartig und wir hatten bisher keine vergleichbare Veranstaltung in einem Gebirge bestritten. Unser größtes Ziel war es in Monte Carlo anzukommen und dies haben wir erreicht. Letztendlich haben uns Reifenschaden, Dreher und der Einschlag mindestens 6 Minuten gekostet. Vielleicht wäre ohne diese Probleme der 13. Platz möglich gewesen. Wir wissen jetzt, was wir zukünftig noch verbessern können und sind daher mit dem Verlauf der Rallye zufrieden.

 

Was fehlt, um in die Top-10 zu fahren?
Die „Monte“ ist eine sehr spezielle Rallye mit einem hochkarätigen Teilnehmerfeld. Um in die TOP10 zu fahren, braucht man viel Erfahrung und bei den schwierigen Bedingungen auch etwas Glück.

 

Mark Wallenwein und Stefan Kopczyk - funktioniert die Zusammenarbeit auch auf internationalem Boden?
Die Zusammenarbeit mit Stefan lief wie immer sehr gut. Im Vergleich zu den Vorbereitungen für einen Lauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft ist der Aufwand für den Copiloten um ein Vielfaches höher. So müssen beispielsweise die Informationen der Eisspione eingearbeitet werden. Die „Monte“ war auch für Stefan eine große Herausforderung. An der einen oder anderen Ecke waren wir zu vorsichtig, weil wir kein großes Risiko eingehen wollten. Jetzt gilt es für uns, die Erfahrungen aufzuarbeiten und das Gelernte bei den nächsten Veranstaltungen umzusetzen.

 

Gibt es einen besonderen Moment, den Du nicht so schnell vergessen wirst?
Die unvergleichbare Atmosphäre bei der Überquerung des Col de Turini ist der Rallye-Höhepunkt schlechthin. Von der diesjährigen Rallye wird aber auch immer der Wetterumschwung in Erinnerung bleiben. Nach den Bedingungen am ersten Tag konnte niemand wirklich mit Schnee rechnen. Auf der zweiten Etappe sind wir zur WP 7 im Trockenen gestartet. Nach ca. 1,5 km mussten wir mit einsetzenden Schneefall und somit völlig anderen Bedingungen zurechtkommen - dies werden wir wohl niemals vergessen.

 

Sehen wir Mark Wallenwein 2011 noch öfters auf der internationalen Bühne?
Ich würde mir es natürlich wünschen. Im Moment kann ich dazu aber noch nicht Endgültiges berichten. Skoda Deutschland wird Anfang März bekannt geben, in welcher Art und Weise das Engagement im Rallyesport in der Saison 2011 fortgesetzt wird.

 

Die aktuelle Situation in der DRM 2011 sorgt für viel Gesprächsstoff. Ein Thema ist u.a. die Teilnahme von Skoda Deutschland. Wird sich Mark Wallenwein 2011 in der DRM einschreiben?
Ich bedauere sehr, dass durch die aktuellen Diskussionen der Stellenwert der DRM leidet. Aus meiner Sicht wäre es wünschenswert, wenn sich eine Deutsche Rallye Meisterschaft auch als 1. Liga des Rallyesports in Deutschland präsentiert. Die Rahmendaten für die Saison 2011 sind nunmehr aber klar, jedes Team - und dies gilt auch für uns - muss entscheiden, ob das Programm attraktiv ist. Das Robot-Racing-Team hat bereits klar Stellung bezogen, zahlreiche DRM-Stammpiloten - wie auch mein Bruder - tun sich mit einer endgültigen Aussage noch schwer. Zu unserem Programm können wir erst Anfang März genauere Aussagen treffen. Vielleicht gelingt uns eine gute Mischung aus nationalem und internationalem Engagement.

 

GALERIE: Die Bilder der Rallye Monte Carlo 2011 ...

 

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