EM 2014

Wiegand und der große EM-Traum

Der Wettstreit um die Fahrerkrone in der Rallye-Europameisterschaft spitzt sich zu. Sepp Wiegand liegt nur 19 Punkte hinter Spitzenreiter Esapekka Lappi zurück. Doch der Finne hat beim vorletzten Lauf einen Erfahrungsvorsprung.

Vor der Saison hätten mit dieser Konstellation die wenigsten gerechnet. Zwei Läufe vor Schluss liegt Sepp Wiegand (104 Punkte) hinter seinem Teamkollegen Esapekka Lappi (123) an der Spitze der EM-Wertung. Aus diesem Grund bekam Wiegand von seinem Team die beiden Einsätze im Kanton Wallis und auf Korsika spendiert und diese Chance will der Sachse nutzen.

„Meine besten Ergebnisse habe ich in diesem Jahr bei Asphalt-Rallyes erzielt: In Nordirland, Belgien und Tschechien stand ich auf dem Siegertreppchen. Das muss bei der Rallye du Valais auch das Ziel sein, wenn ich das Wettrennen um die Meisterschaft weiter offenhalten will“, erklärt Wiegand. „Für mich ist diese Rallye jedoch komplett neu, ich kenne die Wertungsprüfungen bislang nur aus Videoaufnahmen vom vergangenen Jahr. Einiges davon erinnert ein wenig an die Rallye Monte Carlo, bei der Frank (Christian) und ich 2013 die WRC2-Wertung gewonnen haben. Die Strecken in der Schweiz sind jedoch enger, da ist kein Platz für Fehler. Außerdem gibt es einige kurze Schotterpassagen, das sorgt für zusätzliche Spannung.“

Ganz anders die Ausgangslage bei Lappi. „Ich reise mit besten Erinnerungen zur Rallye in die Schweiz“, sagt Lappi. „Im vergangenen Jahr haben Janne (Ferm) und ich hier unseren ersten großen Sieg bei einer Asphalt-Rallye gefeiert. Am liebsten würde ich in der Schweiz den Erfolg aus dem vergangenen Jahr wiederholen, um einen möglichst großen Schritt in der Meisterschaft zu machen. Doch die Rallye-EM ist kein Wunschkonzert: Auf uns wartet eine lange und äußerst anspruchsvolle Rallye.“

Von Donnerstag bis Samstag müssen die Teams 260,2 Kilometer, verteilt auf 19 Wertungsprüfungen, im Schweizer Kanton Wallis bewältigen. Der Großteil der Prüfungen führt über enge Asphaltstraßen rund um die Städte Sion und Martigny. Jedoch weisen insgesamt acht Prüfungen auch jeweils kurze Abschnitte auf, bei denen auf Schotter gefahren werden muss – mit auf Asphalt abgestimmten Fahrzeugen. Hinzu kommen die großen Höhenunterschiede: Der tiefste Punkt im Streckenprofil ist 400 Meter über dem Meeresspiegel, während es zum „Dach der Rallye“ auf 1.800 Meter nach oben geht. Los geht es am Donnerstag ab 9 Uhr Ortszeit mit der 3,3 Kilometer langen Qualifikationsprüfung in Sion. Der Zieleinlauf ist am Samstag um 17:30 Uhr in Martigny.

VIDEO: Onboard Sepp Wiegand Barum-Rallye

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