Für Erik Wevers war es der vierte Erfolg rund um Hellendoorn, der Ford-Pilot zog damit mit Dieter Depping gleich, der auf die gleiche Zahl von Erfolgen bei dieser Veranstaltung zurückblickt.
Beeindruckend erneut das Starterfeld. Insgesamt elf World Rally Cars rollten an den Start des Laufes zur niederländischen Meisterschaft und der Euro Rally Challenge. Der niederländischen Konkurrenz stellte sich diesmal auch der mehrmalige belgische Meister Pieter Tsjoen, der mit einem Vorjahres-Ford startete.
Und der Belgier mischte die Konkurrenz am Freitagabend gehörig auf. Nach zwei zeitgleichen Zeiten mit Erik Wevers konnte er sich in der Prüfung Luttenbergring um sechs Sekunden von Wevers absetzen. In eben dieser Prüfung kam es zum schweren Unfall von Bert van Losser, dessen BMW ausbrannte. Der Beifahrer Marc Holtmann musste nach dem Crash ins örtliche Krankenhaus gebracht werden und die WP wurde in der zweiten Schleife nicht wiederholt.
Am Samstag konnte Tsjoen eine weitere Bestzeit markieren und führte auch nach der sechsten Wertungsprüfung. In WP 7 folgte jedoch das Aus für den Belgier, der mit Elektronikproblemen sein Einsatzfahrzeug abstellen musste. Fortan übernahm Erik Wevers die Führung, der am Samstag neun Bestzeiten markierte. Mark van Eldik, der mit einem vier Jahre alten Mitsubishi Lancer WRC an den Start ging und seinen Kunden Bert de Jong und Edwin Schilt jeweils einen Vorjahres-Subaru überließ, wurde nach Getriebewechsel und spannender Schlussphase Gesamt-Dritter hinter Dennis Kuipers im weiteren S14-Impreza.
Während Wevers durch den Sieg den Titel in der Euro Rally Challenge vorzeitig holen konnte, wird es in der Wertung der Rallyclinic Dutch Open noch mal spannend. Der als Gesamt-Vierter gewertete Bernhard ten Brinke übernimmt die Meisterschaftsführung vor Henk Vossen, der wie gewohnt mit einem Gruppe N-Mitsubishi startete. Ausgeschieden ist vorzeitig Jasper van den Heuvel, somit holte den Sieg in der seriennahen Wertung Peter Bijvelds, der als Gesamt-Zehnter gewertet wurde.
Nicht so gut lief es dagegen für Marcus Hesse. Nach dem Vorjahres-Aus hatte der Mitsubishi-Pilot noch eine Rechnung offen mit der Hellendoorn Rally, doch schon am Freitagabend lief nicht alles nach Plan. Motiviert ging es jedoch in die zweite Etappe, vielleicht sogar übermotiviert was in zwei Drehern und einigen Verbremsern in der ersten Schleife endete. „Auf dem Weg zum Service ist mal wieder die Wassertemperatur angestiegen“, berichtet Hesse. „Anschließend haben wir alles versucht, um überhaupt das Ziel der Veranstaltung zu sehen und Punkte für die ERC-Wertung zu erzielen.“
Ohne das ALS-System ging es somit in die restlichen Wertungsprüfungen mit viel weniger Leistung, einem ständigen Blick auf die Temperaturanzeige und mindestens einem Liter Wasser nach jeder Wertungsprüfung. Alles deutete auf eine Zieldurchfahrt hin, doch dann passierte es in der drittletzten Prüfung. „Wir konzentrierten uns auf den Anbremspunkt vor einer scharfen Linkskurve, als plötzlich eine schwer zu erkennende Bodenwelle auftauchte“, erinnert sich der Mitsubishi-Pilot. Ein Überschlag konnte zwar vermieden werden, doch die abgerissene Alubodenplatte sorgte dafür das der Lancer unlenkbar wurde.
Während sich Marcus Hesse den rechten Mittelfinger und den linken Ellenbogen heftig prellte, kam Co-Pilot Uwe Kunze ohne Blessuren davon. „Auf jeden Fall bin ich nächstes Jahr wieder da, denn alle guten Dinge sind drei und ich will auch mal endlich das Ziel in Hellendoorn sehen. Aber erst einmal müssen wir den grünen Frosch wieder fit bekommen, denn das Jahr ist noch nicht rum“, so Marcus Hesse abschließend.
Endstand Hellendoorn Rally 2009:
1. E. Wevers/J. van Weeren - Ford Focus WRC06 1:26:30
2. D. Kuipers/K. Hagman - Subaru Impreza WRC S14 + 1:45
3. M. van Eldik/M. Groenewoud - Mitsubishi Lancer WRC05 + 2:00
4. B. ten Brinke/H. van Goor - Ford Focus WRC06 + 2:13
5. G. Huzink/A. Aaltink - Skoda Fabia WRC + 3:04
6. P. van Hoof/N. Leermakers - Mitsubishi Lancer Evo IV + 4:21
7. E. Schilt/P. Verschuur - Subaru Impreza WRC S14 + 4:26
8. R. Kuipers/G. Boom - Subaru Impreza WRC S14 + 4:36
Die Bilder der Hellendoorn-Rally...
