ÖRM 2017

Waldviertel: Heißer WRC-Schotter-Tanz um den Titel

Alle Blicke sind in der Entscheidung um den österreichischen Meistertitel 2017 auf das Trio Hermann Neubauer, Raimund Baumschlager und Niki Mayr-Melnhof gerichtet. Alle drei WRC-Piloten müssen auf Sieg fahren, was die Sache nicht nur für die Piloten, sondern auch für deren Fans zur Nervensache hoch zwei macht.

„Ich fahre zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder bei der Waldviertel-Rallye. Raimund hat die letzten zwei Rallyes hier gewonnen, kennt die Prüfungen perfekt. Von da her bin ich also sicher nicht der Favorit“, erklärte Hermann Neubauer (Ford Fiesta WRC). „Aber aus meiner Zeit in der Europameisterschaft habe ich gelernt, mich auch nach nur wenigen Besichtigungen optimal auf eine Rallye einzustellen. Dass ich bei der Liezen-Rallye nach einer nicht so guten Leistung am Ende noch die Power Stage gewinnen und so die Meisterschaftsführung verteidigen konnte, war vor allem gut für den Kopf. Wir werden im Waldviertel unser Bestes geben, und am Ende wird der Beste Meister sein.“ 

Raimund Baumschlager (VW Polo WRC) ist erfahren genug, um die Situation richtig einzuschätzen. „Die Ausgangslage sagt eh alles. Ich muss wohl gewinnen, um noch den Titel holen zu können. Also kann unsere Taktik nur volle Attacke vom ersten Meter an heißen. Die klassischen Waldviertel-Prüfungen wie Gföhl und Manhartsberg hat Neubauer im Rahmen des ARC-Sprints ausgiebig getestet, also sehe ich da keinen Vorteil für uns“, meinte der Rekord-Staatsmeister.

Niki Mayr-Melnhof geht die Sache entspannter an. „Von den drei Titelanwärtern habe ich sicher den wenigsten Druck. Deshalb stelle ich auch gar keine Rechnungen an, wer am Ende wo liegen müsste“, erklärte er. „Ich freue mich einfach auf eine tolle Rallye im Waldviertel und darauf, unseren Citroën DS3 WRC endlich wettbewerbsmäßig fahren zu können. Wenn alles passt, bin ich mit diesem Auto wohl genauso für den Sieg gut wie ein paar andere. Erst wenn wir am Ende vorne stehen, und das ist ja Grundbedingung für unsere Meisterchance, wird es interessant, wie die Hauptkonkurrenten abgeschnitten haben.“

Abgesehen von der spannenden Ausgangslage im Kampf um den Staatsmeistertitel kann die Rallye Waldviertel mit einem sehenswerten Starterfeld von 63 Teams aufwarten. Neben die österreichischen Spitzenpiloten Christan Schuberth-Mrlik (Skoda Fabia R5), Gerald Rigler (Ford Fiesta R5), Walter Mayer (Peugeot 208 R5), Robert Zitta, Hermann Haslauer, Günther Knobloch, Alexander Keresztesi (alle Subaru WRX) und dem in Deutschland lebenden Hans Peter Haid (Mitsubishi Evo X) gesellt sich ein sehr starkes Feld an ausländischer Konkurrenz. 

Der auffälligste aus Nationensicht ist dabei sicher der Chinese Yang Zhang. Der über Kontakt von Manfred Stohl ins Waldviertel kommende Asiate lenkt einen Citroën DS3 R5. Bereits Waldviertel-erprobte Teams reisen aus Ungarn an – David Botka, Joszef Trencsenyi und Zoltán  Szabó (alle Skoda Fabia R5), Gergely Fogasy (Peugeot 208 R5) sowie Attila Rongits und Gergö Szauer (beide Mitsubishi Evo X). Auch Tschechien ist mit zwei sehr starken R5 Piloten vertreten. Jaroslav Orsak und Tomas Kurka sind mit zwei Ford Fiesta R5 Boliden im Waldviertel am Start. Das Spitzenfeld wird komplettiert durch den Letten Lielkajis Guntis, der mit einem Mitsubishi Lancer Evo IX sein Glück versucht.    

LINK: Nennliste Waldviertel-Rallye

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