Rallye Weiz

Vorentscheidungen in der ÖRM?

Nur noch drei Läufe stehen im Kalender der Österreichischen Staatsmeisterschaft. Aus diesem Grund können gute Ergebnisse bei der Rallye Weiz möglicherweise bereits vorentscheidend sein.

Am kommenden Freitag fällt der Startschuss für die Rallye Weiz. Insgesamt haben 74 Teams ihre Nennung abgegeben und an der Spitze gilt Hermann Neubauer im Ford Fiesta WRC nach drei Saisonsiegen als klarer Favorit.

„Zurzeit habe ich eher das Problem, dass jeder sagt, du bist eh schon Meister“, meinte Neubauer. „Aber ich habe schon Rallyes verloren, wo ich selber geglaubt habe, dass ich sie nicht mehr verlieren kann. Besonders hier in Weiz ist mir das vor zwei Jahren passiert. Mein Ziel ist es aber trotzdem, von Anfang an vorne wegzufahren. Doch wie man zum Beispiel im Lavanttal gesehen hat, braucht nur eine Kleinigkeit passieren, und es ist alles anders. Tatsache ist, ich will gewinnen. Obwohl man so ehrlich sein muss, dass auch in zweiter oder dritter Platz für den Verlauf der Meisterschaft genügen könnte. Aber das ist nicht mein Ziel. Ich gehe es locker an, das habe ich aus den Fehlern der letzten Jahre gelernt. Und das ist es auch, was mich jetzt so stark macht.“

Baumschlager top motiviert

Rekord-Staatsmeister Raimund Baumschlager, der in Weiz alle Staatsmeisterschaftsläufe der letzten vier Jahre gewonnen hat, wird sich jedoch sicher nicht kampflos beugen und aus seinem Skoda Fabia R5 trotz kräftemäßiger Unterlegenheit das Maximum und vielleicht sogar mehr herausquetschen. „Wir haben nochmals an der Abstimmung getüfelt und sind bestens gerüstet für das große Rallyefest in der Steiermark“, meinte ‚Mundl’. Die unsichere Wetterprognose für das Wochenende nimmt Baumschlager gelassen zur Kenntnis: „Hauptsache es wird nicht wieder so eine Hitzeschlacht wie im vergangenen Jahr, denn das war grenzwertig“.

Aber auch Gerwald Grössing möchte ganz vorne ein Wörtchen mitreden. Der Niederösterreicher bekommt seinen Ford Fiesta WRC augenscheinlich immer besser in den Griff. Aufmerksamkeit dürfte auch Albert Maria Lamoral Miguel Johannes Gabriel Prinz von Thurn und Taxis bekommen, der jüngste Spross von Gloria von Thurn und Taxis. Der 33-jährige Deutsche kommt mit einem Skoda Fabia R5 in die Steiermark. Eigentlich ist Albert v. T. u. T. im Rundstreckensport etabliert, nach einigen Rallyes in Deutschland und Italien versucht er sich erstmals in Österreich.

Böhm in Lauerstellung

In der ÖRM 2WD-Wertung wird das Favoriten-Duo Simon Wagner (Citroën DS3 R3) und Daniel Wollinger (Renault Clio Maxi) besonders von Staatsmeister Michael Böhm belauert. Der Niederösterreicher sitzt zwar in einem leistungsschwächeren Opel Adam R2, glaubt aber trotzdem an seine Chance. „Ich will mich gar nicht auf Leistungsschwäche oder nicht ausreden. Diesen Umstand habe ich gewusst, als ich mich zu Saisonbeginn für ein R2-Auto entschieden habe. Aber ich glaube, dass wir nicht so schlecht bei der Musik dabei sind. In der Meisterschaft liegt der Druck auf Simon und Daniel. Die beiden kämpfen um ihren ersten Titel. Mal schauen wie da ihr Nervenkostüm ausschaut. Ich habe schon drei Meistertitel, kann es daher relativ entspannt angehen. Und möglicherweise bin ich ja am Ende dann sogar der lachende Dritte.“

Die Junioren-Staatsmeisterschaft wird vom Oberösterreicher Simon Wagner dominiert. Er gewann bislang alle Rallyes. Das Verfolgerfeld birgt jedoch einige prominente Namen in sich - Christoph Zellhofer (Suzuki Swift S1600), Luca Waldherr (Opel Adam), Roland Stengg oder Vorjahrs-Vizemeister Christoph Lieb (beide Opel Corsa OPC).

BMW-Premiere von Aigner

Im neu geschaffenen M1 Rallye Masters, das ab 2017 neu reglementiert wird, ist der bekannteste Pilot zweifellos Ex-PWRC-Weltmeister Andreas Aigner. Über dessen BMW 650i sagt M1-Kollege Reini Sampl: „Ich bin ehrlich, ich war schon bei Andis Testfahrten in Greinbach spionieren. Da werden sich einige wundern, wie mächtig dessen BMW antaucht.“ Für sich selber wünscht sich der Salzburger im Audi TT besonders eines: „Ich hoffe, dass ich den Strommasten, den ich letztes Jahr hier gefällt habe, diesmal nicht gefährde.“

VIDEO: BMW-Test Andreas Aigner


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