Dakar nach Tag 9

Vorentscheidung bei der Dakar

Auf der neunten Etappe der Dakar verliert Nasser Al-Attiyah durch einen Fahrfehler massiv Zeit. Seinem Mini-Konkurrenten Stephane Peterhansel ist der Sieg so gut wie nicht mehr zu nehmen.

<strong>RÜCKSCHLAG:</strong> Nasser Al-Attiyah muss sich vom Traum, die Dakar erneut zu gewinnen, vorzeitig verabschieden

Noch sechs Tage müssen die Fahrer bei der Dakar überstehen, doch bereits heute ist die erste Vorentscheidung gefallen. Nach dem Ruhetag am Sonntag ging es für die verbliebenen Teilnehmer mit der längsten Prüfung der gesamten Rallye wieder los. Die 592 Kilometer lange Speziale von San Miguel de Tucumán nach Cordoba war durch einen neutralisierten Abschnitt in zwei Teile unterteilt. Während die Route zu Beginn über schnelle und unglaublich harte Pisten führt, kamen im zweiten Teil kurvige Schotterpisten im Wald. Für Nasser Al-Attiyah endete dort die Etappe vorzeitig. Der Katari traf mit seinem Buggy zunächst einen Baum und blieb später mit einer defekten Wasserpumpe liegen. Bereits zuvor musste er wegen technischer Probleme mehrfach stoppen. Das vorzeitige Aus bei der Dakar droht!

 

Selbst wenn es Al-Attiyah gelingen sollte, das Tagesziel noch zu erreichen, wird er in der Gesamtwertung weit nach hinten durchgereicht. Das macht den Weg frei für Stephane Peterhansel, der das Klassement nun unangefochten anführt. Der Mini-Pilot kann sich auf den verbleibenden Etappen nur noch selbst schlagen und ging bereits heute kein unnötiges Risiko mehr ein. „Diese Etappe hatte es in sich. Es ist hart so lange konzentriert zu bleiben. Am Ende durfte man sich keinen Fehler erlauben, denn es war sehr einfach, sich einen Platten zu holen oder ein Rad zu beschädigen“, sagte Peterhansel, dessen Allrad-Mini sich auf den heutigen engen und kurvigen Prüfungen pudelwohl fühlte. „Der Sieg ist uns noch nicht sicher. Aber sicherlich kann ich jetzt mehr auf Sicherheit fahren als bisher.“

  

Neuer Zweiter ist Giniel de Villiers mit Beifahrer Dirk von Zitzewitz. Das Toyota-Duo liegt 49:31 Minuten hinter Peterhansel zurück und konnte sich mit der fünftbesten Zeit auf der heutigen Prüfung wieder etwas Luft gegenüber Leonid Novistkiy (Mini) verschaffen, der nach dem Al-Attiyah-Desaster Dritter ist. Trotzdem war de Villiers nicht zufrieden. In der Zwischenwertung der Etappe lag er in Führung, dann brach rund 100 Kilometer vor dem Ziel die Bremsscheibe vorne rechts. „Wir hatten kein Ersatzteil dabei, also mussten wir weiterfahren und konnten nur die hinteren Bremsen nutzen. Schade, denn es wäre schön gewesen, den Etappensieg für Toyota zu holen.“ Tagesschnellster war stattdessen Nani Roma. „Und dabei bin ich mehr als 200 Kilometer im Staub von Robby Gordon gefahren“, schnaufte der Spanier, der Gesamtrang vier belegt.

 

Matthias Kahle kam die heutige Streckenführung deutlich entgegen. Er erzielte mit seinem SAM 30C DD die neuntbeste Zeit in der Automobilwertung und verbessert sich damit um mindestens zwei Plätze. „Das war heute eine echte Rallyestrecke mit ständigen Rhythmuswechseln. Mal ging es schnell daher, mal langsamer und kurvenreicher. In meinen Augen war das die bisher härteste und anstrengendste Prüfung. Ich bin richtig platt. Der SAM hat wieder einmal großartig funktioniert. Unser einziges Problem heute war erneut der Staub der Vorderleute. Die morgige Speziale nehmen wir als neuntes Auto in Angriff, da sollten wir weniger Staub schlucken.“

 

So geht’s weiter: 

Etappe 10, Cordoba-La Rioja, Gesamt: 632 km, Speziale: 353 km

Lenkradartisten wie Matthias Kahle sind auch auf der zehnten Dakar-Etappe in ihrem Element. Kurz nach dem Start in Cordoba beginnt eine 353 Kilometer lange Speziale, in der sich kurvenreiche und schnelle Passagen ebenso abwechseln wie bewaldete Gebiete mit kargen Hochplateaus. Auf Sand und Dünen müssen die Teilnehmer noch einen Tag warten.

 

Zwischenstand nach 9 von 14 Etappen

01. Peterhansel/Cottret, Mini 24:11:43 Std.

02. De Villiers/Von Zitzewitz, Toyota +49:31

03. Novitskiy/Zhiltsov, Mini +56:03

04. Roma/Perin, Mini +1:34:16

05. Terranova/Fiuza, BMW +2:01:08

06. Sousa/Ramalho, Great Wall +2:13:41

07. Chicherit/Garcin, SMG-Buggy +2:33:52

08. Chabot/Pillot, SMG-Buggy +2:35:22

09. Errandonea/Debron, SMG-Buggy +2:35:40

10. Thomasse/Larroque, Buggy-MD-Rallye +3:03:22

 

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