Dakar nach 10. Etappe

Vorentscheidung bei der Dakar?

Nach dem gestrigen Aus von Nasser Al Attiyah kam es heute für den zweiten Hummer-Piloten Robby Gordon knüppeldick. Statt eine weitere Attacke auf Spitzenreiter Stephane Peterhansel zu reiten, fiel er auf Platz drei zurück.

<strong>SOUVERÄN VORN:</strong> Stephane Peterhansel behauptet sich an der Dakar-Spitze

Mit großen Ambitionen war Robby Gordon in die zehnte Etappe der Dakar gestartet. Der Sprung an die Spitze lag in greifbarer Nähe, der Hummer-Pilot hatte sich am Vortag wieder ein Stück an Stephane Peterhansel heran gekämpft.

 

Doch heute bot der führende Mini-Pilot seinem Konkurrenten Paroli. Auf dem 377 Kilometer langen Wertungsabschnitt der letzten chilenische Etappe behauptete sich Peterhansel gemeinsam mit seinem Teamkollegen Nani Roma stets an der Spitze der Zwischenwertung. Gordon schaffte es nicht, in das Mini-Bollwerk einzudringen. Dann musste er 60 Kilometer vor dem Ziel auch noch einen Zwangsstopp einlegen und büßte insgesamt über 14 Minuten ein. Gordon fiel auf den dritten Rang zurück und Roma, der heute die Bestzeit setzte, ist hinter Peterhansel neuer Zweiter.

 

"Ich habe mit den beiden rechten Reifen einen Stein mitgenommen und wir haben Teile am Auto beschädigt. Ob ich noch gewinnen kann? Natürlich. Ich war dabei, Stéphane zu überholen, aber er hat keinen Platz gemacht, also habe ich diesen Stein mitgenommen und dabei gleich zwei Reifen gekillt. Wir müssen jetzt wieder aufholen und das Auto wieder fit machen, denn so wie ich es sehe, ist es arg mitgenommen! Und dann werde ich angreifen, angreifen und nochmals angreifen. Noch mehr", zeigte sich Gordon weiterhin angriffslustig.

 

Spitzenreiter Peterhansel ist jedenfalls gewarnt. "Robby und wir sind uns unterwegs mehrfach begegnet, es war wie bei einem Jojo. Einmal hat er uns überholt und wenige Kilometer später ist er in einem Abgrund gelandet. Ich war mir sicher, dass er sich überschlagen haben muss, aber mein Copilot hat gesehen, dass er auf den Rädern stand. Danach hat er es aufgegeben, er muss ein kleines technisches Problem gehabt haben. Wenn man so in einen Abgrund rutscht, kann das die Reifen, die Lenkung oder was anderes an einem Auto beschädigen. Das ist für uns nicht schlecht. Wir haben gekämpft, wir haben die Zähne zusammengebissen und wir versuchen, diesen ersten Platz zu behalten", so Peterhansel.

 

Großes Pech hatte auch Krzysztof Holowczy. Der Pole musste bei Kilometer 48 wegen eines Defekt an der Servolenkung seines Minis stoppen und versuchte den Schaden zunächst eigenhändig zu reparieren. Zunächst sah es so aus, als ob ihm das gelungen war, doch bei km 238 dann der erneute außerplanmäßige Halt. Der Pole muss jetzt auf einen Servicetruck der X-Raid-Mannschaft warten, ehe er das heutige Ziel erreicht. Seinen vierten Platz übernahm Toyota-Pilot Giniel de Villiers. 

 

Zwischenstand nach 10. Etappe

01. Peterhansel/Cottret, Mini 4:41:12 Std.

02. Roma/Périn, Mini +19:05

03. Gordon/Campbell, Hummer +19:51      

04. De Villiers/Von Zitzewitz, Toyota +1:01:33

05. Novitskiy/Schulz, Mini +2:00:55

06. Sousa/Garcin, Great Wall +2:27:53

07. Alvarez/Graue, Toyota +3:24:58

08. Ten Brinke/Baumel, Mitsubishi +3:58:22

09. Van Loon/Scholtalbers, Mitsubishi +3:59:31

10. Leal Dos Santos/Fiuza, +4:29:15

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