EM 2015

Volles Haus bei der Barum-Rallye

Skoda-Werksfahrer Jan Kopecky will seinem Erfolg bei der Rallye Deutschland nun den Sieg bei der Barum-Rallye Zlin folgen lassen. Er trifft auf harte Konkurrenz zum Beispiel durch seinen Markenkollegen Sepp Wiegand – den aktuellen Vize-Europameister – sowie Peugeot-Mann Craig Breen und Kajetan Kajetanovicz im Fiesta R5, die um den EM-Titel kämpfen.

Nur eine Woche nach dem Erfolg bei der Rallye Deutschland, wo Jan Kopecky und Skoda Motorsport die WRC2-Klasse für sich gewinnen konnten, geht das tschechische Duo auf eigenem Boden bei dem siebten Lauf zur diesjährigen Rallye-Europameisterschaft an den Start. Ihr Ziel: den nationalen Titel holen und Revanche für die Niederlage des Vorjahres fordern. Skoda gewann sein Heimspiel von 2009 bis 2013 in Folge, musste sich vor Jahresfrist aber dem Mini John Cooper Works von Vaclav Pech geschlagen geben.

Die Erwartungen an den neuen, auf Reifen von Michelin rollenden Skoda Fabia R5 sind dabei hoch: Der neue Turbo-Allradler gewann in Ypern gleich sein EM-Debüt in den Händen von Freddy Loix und heimste auf WM-Ebene fünf Klassensiege am Stück ein. Bei der „Barum“ gehen 143 Teilnehmer an den Start, davon haben sich 118 für die Rallye-EM eingeschrieben. Das Starterfeld umfasst nicht weniger als 22 R5- oder S2000-Autos.

Zu den Sieganwärtern zählen auch der Ire Craig Breen im Peugeot 205 T16 – der ebenfalls in Deutschland mit von der Partie war – sowie der polnische Fiesta R5-Pilot Kajetan Kajetanowicz. Hinzu kommen Vorjahressieger Vaclav Pech im Mini und der Russe Alexey Lukyanuk, der zuletzt die Rallye Estland mit seinem Mitsubishi für sich entscheiden konnte.

Starke Gegenwehr leisten in Tschechien traditionell die Lokalmatadoren, die sich bestens mit den örtlichen Begebenheiten auskennen. Hierzu gehören zum Beispiel Fabia R5-Pilot Tomas Kostka sowie Pavel Valousek und Jan Cerny, jeweils im Fabia Super 2000. Als Gaststar ist auch Sepp Wiegand – der amtierende Vize-Europameister – mit einem weiteren Skoda Super 2000 dabei. Die Partnerteams von Michelin kommen in den Genuss der bekannten Palette an kommerziellen Rennreifen wie den Typen R11 und R21. Neu ist die etwas härtere R32-Laufflächenmischung.

Junior-EM: Griebel und Tannert besonders motiviert

Bei den Junioren ist die Titelentscheidung bereits gefallen. Opel-Werkspilot Emil Bergkvist sicherte sich die Meisterschaft bereits beim letzten Lauf. Sein Teamkollege Marijan Griebel kann sich noch den Vizetitel sichern und geht dabei ebenso motiviert zu Werke wie Julius Tannert, der nach seinem vorzeitigen Gewinn des ADAC Opel Rallye Cups befreiter auffahren kann. „Uns fehlt die Erfahrung bei der Barum-Rallye. Aber wir werden trotzdem versuchen, mit der Spitze in der Junior-EM mithalten zu können“, sagte Tannert. Griebel konnte bereits im Vorjahr den tschechischen Klassiker kennenlernen und startet gut gerüstet in seine letzte EM-Rallye. „Nach zwei zweiten Plätzen bei den bisherigen Asphalt-Rallyes in der Junior-EM ist ein Podestplatz unser oberstes Ziel. Natürlich würden wir uns liebend gerne auch den Sieg holen, den uns der Reifenschaden in Ypern in der letzten Wertungsprüfung genommen hat. Aber noch wichtiger wäre mir der Gewinn des Vizetitels“, sagte Griebel. Mit einem weiteren Opel Adam R2 tritt Dominik Dinkel bei der Barum-Rallye an.

Start- und Zielort der Barum-Rallye ist Zlin. Die zumeist sehr schmalen, hügeligen und schnellen Prüfungen erstrecken sich über das südliche Mähren und ziehen sich bis an die slowakische und österreichische Grenze. Besonders anspruchsvoll sind die vielen Waldpassagen, in denen die Pisten nach einem Regenschauer nur langsam abtrocknen. Die Region ist zudem für ihr instabiles Wetter bekannt.

Zu den bekanntesten WPs zählt die 18,43 Kilometer lange „Pindula“, aber auch „Trojak“ (23,01 km), „Semetin“ (11,74 km) und „Kudlovice“ (17,97 km) gehören zu den großen Herausforderungen. Nach der Qualifying-Stage und der Startzeremonie geht es am Freitagabend mit der traditionellen Nacht-Zuschauerprüfung in den Straßen von Zlin los. Nach 15 WP über insgesamt 229 Kilometer ist die Rallye am Sonntag zu Ende.

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