Nach Problemen

Volkswagen entwickelt eigene Lenkung für R5

Die Feuer-Thematik hat man aus eigener Sicht gelöst, nun nimmt sich Volkswagen Motorsport eine weitere Schwachstelle des Polo R5 vor: die Lenkung.

Noch bevor die Bilder von brennenden Polos die Runde machte, kochte die Diskussion über die Lenkung des Allradlers hoch. Diese wird von der italienischen Firma Sportech geliefert, die dem ehemaligen WRC-Konstrukteur Mario Fornaris gehört. Sie rüstet ebenfalls den Skoda Fabia R5 aus, dessen Konzept Pate für den Polo R5 stand.

Technisch seien die Lenkungen der beiden Konzernbrüder weitgehend identisch. Allerdings basiert der Volkswagen auf der neuen Konzernplattform, die eine halbe Nummer größer ist, als jene des Skoda. Um die Lenkung auf den breiteren Rahmen anzupassen soll das Lenkgetriebe des Polo R5 entsprechend länger sein. Genau das ist die Schwachstelle, denn einige Fahrer beklagten plötzlich, dass sich ihr Auto nicht mehr einlenken ließ.

In einer ersten Maßnahme wurden die Serviceintervalle zunächst reduziert und gleichzeitig die Fehleranalyse vorangetrieben. „Es stellte sich heraus, dass die Lenkungen nicht nach unseren genauen Vorgaben und wohl mit den falschen Werkzeugen montiert wurden. Das wurde abgestellt und die Serviceintervalle wieder etwas angehoben“, erklärt Polo R5-Projektleiter Jan-Gerard de Jong am Rande der Rallye Sardinien.

Doch damit gibt sich Volkswagen Motorsport nicht zufrieden. Längst hat die Entwicklung einer eigenen Lenkung begonnen, die noch in diesem Jahr eingesetzt werden soll. In Hannover ist man bereit, für die Modifikationen einen sogenannten Joker, eine streng limitierten Verbesserungsmöglichkeit, zu opfern.

Um der Kundschaft zu zeigen, wie wichtig Volkswagen Motorsport das Polo R5-Projekt weiterhin ist, reiste nicht nur de Jongh zum WM-Lauf auf Sardinien, sondern auch Technikchef FX Demaison, um das Gespräch mit den verunsicherten Kundenteams zu suchen.

Breen testet Polo R5

Unterdessen testete Ex-Citroën-Werksfahrer Craig Breen zwei Tage auf südfranzösischen Schotterpisten - ob mit neuen Teilen wollte man nicht verraten. Dennoch sickerte durch, dass neben der neuen Lenkung wohl bald noch weitere Homologationsjoker gezogen werden. Das Hauptaugenmerk soll im Fahrwerksbereich liegen. Die Krux: über die gesamte Lebensdauer eines R5-Modells dürfen maximal zwölf Joker „gezogen“ werden, und nur fünf Joker in den ersten beiden Jahren, diese sind zudem aufgeteilt für die Bereiche Sicherheit, Motor und Chassis/Fahrwerk.

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