Wiegand glänzt beim Debüt

"Vierte Platz ist wie ein Sieg"

Der erst 21-jährige Sepp Wiegand legt mit dem Beifahrer Timo Gottschalk ein glänzendes Debüt in der IRC hin und wird Gesamt-Vierter. Hermann Gassner jun. und Klaus Wicha erreichten das Ziel dahinter auf Rang fünf.

<strong>SPRUNG AN DIE SPITZE:</strong> Wiegand überzeugt beim IRC-Auftakt

Sonne satt am letzten Tag der Azoren Rallye. Der Wettergott hatte wohl ein Einsehen mit den tausenden Fans an den Wertungsprüfungen und die bekamen auch ordentlich was geboten. Entsprechend Reglement starteten die fünf Besten wieder in umgekehrter Reihenfolge, damit mussten Sepp Wiegand und Timo Gottschalk erneut als Pistenputzer als Erste auf die Strecke.

 

„Stellenweise rutschte das Auto auf der Hinterachse weg wie auf Eis“, beschreibt Wiegand den rolligen Schotter. Das konnte ihn aber nicht daran hindern, von der ersten Prüfung an Topzeiten in die abtrocknenden Pisten zu fräsen, sofort war der gestern Abend verlorene vierte Platz wieder in Sicht. Ohne Kenntnis der Zeiten der Konkurrenz und damit nur auf sich gestellt, spulten die IRC-Debütanten mit bemerkenswerter Nervenstärke fehlerfrei die fünf Prüfungen des letzten Tages ab. „Der vierte Platz ist wie ein Sieg für uns“, platzt es aus Sepp Wiegand heraus.

 

Das innerdeutsche Duell gegen Herrmann Gassner Junior ging 5:0 für Wiegand aus, ein letztlich klar heraus gefahrener vierter Gesamtrang für Wiegand und seinen Beifahrer Gottschalk beim IRC Debüt. Hermann Gassner jun. und Klaus Wicha fuhren beim Saisonauftakt auf den fünften Gesamtrang. Zwei extrem lange Wertungen über jeweils 20 km waren zweimal zu fahren und bildeten die Höhepunkte am Schlusstag.

 

In der zehnten Prüfung würgte Gassner den Motor ab und verlor wertvolle Zeit und die vierte Position an Wiegand. Auf der vorletzten Prüfung fiel dann die Vorentscheidung im deutschen Duell, Gassner jr. schlug mit dem Heck seines Fabias an und verlor durch den daraus resultierenden Reifenschaden fast 40 Sekunden. „Die Sicht war phasenweise NULL, Regen. Nebel, Gischt – du hast dich wie auf den britischen Inseln im November gefühlt – es war unglaublich schwer“, gab Gassner jr. zu Protokoll. „Wir hatten phasenweise Wasser im Auto, ein richtiges Fußbad. Am letzten Tag lief alles planmäßig, bis auf den Reifenschaden und somit konnten wir Wiegand nicht mehr attackieren.“

 

„Hermann ist eine gute und sichere Rallye gefahren und musste sich einfach gegen diesmal stärkere Konkurrenten geschlagen geben“, so BRR-Teamchef Raimund Baumschlager. „Und auch diesmal hatte er im entscheidenden Moment auch etwas Pech mit einem Reifenschaden. Er hat trotz der teilweise chaotischen Verhältnisse die Rallye gut gemeistert. Mit Wiegand war er praktisch gleich auf, da haben letztlich nur Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben. Aber auf dieser Leistung können wir alle im Team aufbauen und uns auf die nächste IRC-Prüfung vorbereiten, auf die Rally Islas Canarias El Corte Ingles in Spanien.“

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