Condroz

Vielfahrer Lefebvre im Stress

Einen Rallye-Sieg hat Stéphane Lefebvre bisher noch nie feiern dürfen. Das will der 23-Jährige aus Nordfrankreich dieses Wochenende beim belgischen Saisonfinale, der Rallye du Condroz, ändern.

Stéphane Lefebvre ist unter die Pendler gegangen. Er sitzt diese Woche ständig hinterm Steuer – einen großen Teil davon allerdings nicht im Rallye-Auto. Dienstag Testfahrten im DS3 R5 für die Rallye du Condroz, Mittwoch Pressetermine, dazwischen immer wieder nach Hause, zwei Autostunden entfernt. Donnerstag geht es für Testfahrten nach Wales, in der Nacht von Freitag auf Samstag kommt Lefebvre dann wieder zurück aufs Festland. Um bei der Rallye du Condroz anzutreten. Und seinen ersten Rallye-Gesamtsieg einzufahren.

„Ganz klar: Ich bin hier, um zu gewinnen. Aber es wird nicht einfach“, sagt Lefebvre, der 2013 bereits in Huy angetreten ist. „Bleibt es trocken, haben wir im R5 einen deutlichen Nachteil gegenüber den WRC. Außerdem sind hier viele Fahrer, die die Rallye gut kennen“, erklärt Lefebvre. „Ich rechne da vor allem mit Cédric Cherain, gegen den ich schon oft gefahren bin. Jeder weiß, dass er sehr schnell ist, und er fährt einen DS3 WRC. Wir kämpfen also nicht mit den gleichen Waffen. Auf trockener Straße beträgt der Unterschied praktisch zwei Sekunden pro Kilometer. Es wird also nicht einfach.“

Dazu kommt, dass Lefebvre selbst diese Woche durch die Testfahrten in Wales zwischen WRC und R5 hin und her wechselt. „Ein Spagat, denn es sind zwei völlig unterschiedliche Autos. Allerdings kenne ich mittlerweile beide, ich bin bisher sieben Rallyes im R5 und fünf im WRC gefahren. Das macht die Sache doch etwas einfacher.“

Mit seinen Leistungen diese Saison ist Lefebvre nicht ganz zufrieden. „Die ersten Rallyes im WRC konnten sich durchaus sehen lassen. In Deutschland und Australien war ich fast eine halbe Sekunde an den anderen dran. Korsika war dann sehr kompliziert. Ich bin mit den Bedingungen nicht zurecht gekommen und dann vom Gas gegangen, weil ich unbedingt Kilometer sammeln wollte. Und in Spanien, gerade am ersten Tag auf Schotter, war es ebenfalls sehr schwierig“, blickt Lefebvre selbstkritisch zurück.

Trotzdem ist Stéphane Lefebvre einer der Fahrer, die Citroën-Teamchef Yves Matton für nächstes Jahr auf dem Zettel hat. „Ich habe drei mögliche Szenarien auf meinem Tisch. Aber ich habe noch nicht mit meinen Fahrern darüber gesprochen, das wird nach der Rallye Wales passieren“, sagt Yves Matton, der wie die letzten beide Jahre selbst auch bei seiner Heimrallye an den Start geht, dabei aber zum ersten Mal einen DS3 WRC steuert.

2016 in der WM erneut mit der gleichen Fahrerpaarung wie dieses Jahr anzutreten, schließt Matton nicht komplett aus – allerdings nur, „falls Citroën 2017 nicht mehr dabei ist. Dann wäre das eine Möglichkeit.“ Die Entscheidung, ob der Hersteller 2017 in der Rallye- oder in der Tourenwagen-WM antritt, soll spätestens Mitte Dezember endgültig gefallen sein.

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