Dakar nach Tag 10

Unwetter führt erneut zum Abbruch

Auf der elften Etappe der Rallye Dakar 2013 gab es für die Teilnehmer ein Déjà-vu-Erlebnis der besonderen Art: Die Speziale in den weißen Dünen von Fiambalá musste wegen starker Niederschläge vorzeitig abgebrochen werden.

<strong>ERNEUT LAND UNTER:</strong> Die 11. Etappe der Dakar wurde wegen starker Niederschläge abgesagt

Regen in der Wüste: Zum zweiten Mal im Laufe der Rallye Dakar 2013 musste eine Etappe wegen starker Niederschläge in den Ausläufern der Anden vorzeitig abgebrochen werden. Auf der Speziale in den weißen Dünen von Fiambalá entwickelten sich bei Kilometer 69 und 85 zwei sonst eher harmlose oder sogar komplett ausgetrocknete Bachläufe zu reißenden Flüssen, weswegen der Veranstalter die Speziale bei Checkpoint 1 beendete. Selbst erfahrene Piloten wie Leonid Novitskyi (Mini All4 Racing) und Pascal Thomasse (MD Buggy) hatten Probleme bei den Wasserdurchfahrten und erreichten das Ziel mit mehrstündiger Verspätung. Ihr Glück im Unglück: Sie bekamen die Zeit des letzten Fahrzeugs, das die Prüfung regulär absolviert hat, zugesprochen und verlieren nur 23 Minuten.

 

Das HS RallyeTeam nahm die ersten Kilometer der Wertungsprüfung sehr vorsichtig in Angriff, um die Reifen und Aufhängungen des SAM 30D CC nicht an einem der großen Felsbrocken zu beschädigen, die auf den ausgewaschenen Straßen zum Vorschein kamen. Zudem beschlossen Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann an einer der Flussdurchfahrten kein Risiko einzugehen. Die Deutschen nahmen einen Umweg von mehreren Minuten in Kauf, um sich eine geeignetere Stelle zur Überquerung der Fluten zu suchen. Bei der Wasserdurchfahrt beschädigten Kahle/Schünemann zwar den Unterboden des SAM 30D CC an einem großen Stein, konnten die Fahrt aber fortsetzen. Im Biwak wird die Mannschaft von SAM den Allrad-Prototypen wieder auf Vordermann bringen.

 

Kahle erreichte Checkpoint 1 letztlich auf Platz 19 mit einem Rückstand von 20 Minuten auf Etappensieger Robby Gordon (Hummer H3). Im Gesamtklassement behaupten Kahle/Schünemann die 13. Position. Der Abstand zu Geoffrey Olholm (Toyota Hilux Pickup, Platz 11) und Boris Garafulic (Mini All4 Racing, Platz 12) ist zwar leicht angewachsen, beide liegen mit einem Vorsprung von weniger als 20 Minuten vor den drei abschließenden Prüfungen in Chile aber weiterhin in Schlagdistanz.

 

 „Wir sind heute sehr vorsichtig gefahren, weil wir das Auto einfach nur heil ins Etappenziel bringen wollten. Die ersten Kilometer waren extrem hart, überall lagen riesige Steine auf der Fahrbahn. Der Abbruch der Prüfung war eine vernünftige Entscheidung. Bei solchen Bedingungen kann man nicht Rallye fahren. Obwohl wir so vorsichtig waren, haben wir den Unterboden an einem Stein beschädigt, den man im Wasser nicht sehen konnte. Wir haben den SAM-Mechanikern also leider ein bisschen Arbeit mitgebracht, aber das bekommen die über Nacht wieder hin", sagte Kahle.

 

  

So geht’s weiter:
Etappe 12, Fiambalá-Copiapó, Gesamt: 715 km, Speziale: 319 km

Die elfte Dakar-Etappe beginnt mit der zweiten Überquerung der Anden über den Paso San Francisco. Mit der Rückkehr in die chilenische Atacama-Wüste biegt die härteste Rallye der Welt so langsam auf die Zielgerade ein. Die 319 Kilometer lange Speziale auf dem Weg nach Copiapó wartet mit allen Schwierigkeiten auf, die der Marathonrallyesport zu bieten hat inklusive gewaltiger Dünenzüge und steiniger Offroadpisten.

  

Zwischenstand nach Tag 11

01. Peterhansel/Cottret, Mini All4 Racing 29:07:25h

02. De Villiers/Von Zitzewitz, Toyota Hilux Pickup +51:59

03. Novitskyi/Zhiltsov, Mini All4 Racing +1:26:40

04. Roma/Perin, Mini All4 Racing +1:37:09

05. Terranova/Fiuza, BMW X3 CC +2:01:27

06. Sousa/Ramalho, Great Wall Haval +2:35:50

07. Chicherit/Garcin, SMG V8 Buggy +2:56:15

08. Chabot/Pillot, SMG V8 Buggy +2:58:56

09. Errandonea/Debron, SMG Buggy +3:01:33

10. Thomasse/Larroque, MD Optimus Buggy +3:44:51

13. Kahle/Schünemann SAM 30D CC +4:09:20h

 

GALERIE: Die Bilder der Dakar 2013 ...

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