Dakar nach Etappe 6

Unfälle überschatten Tagessieg von Peterhansel

Stephane Peterhansel kann mit einem weiteren Tagessieg wieder etwas Boden gut machen, doch die Nachrichten von der Dakar werden von drei Todesfällen bestimmt.

<strong>SCHNELLSTER:</strong> Stephane Peterhansel holt sich den Tagessieg und kann sich auf den dritten Platz verbessern

Von Tucamán machte sich am Morgen das Teilnehmerfeld nach Norden auf, durchquerte auf der Ruta 40 eine der schönsten Landschaften Argentiniens. Doch was Touristen zum Verweilen einlädt, bedeutete für die Fahrer Schwerstarbeit. Viele Tempowechsel, schmale Pisten, endlos viele Büsche und Sträucher sowie zahlreiche Steine – nach den 624 Kilometern am Freitag haben sich die Crews morgen etwas Erholung redlich verdient.

  

Stephane Peterhansel (Mini) hat den Traum vom nächsten Dakar-Erfolg noch nicht aufgegeben. Dem Rekordsieger gelang heute ein weiterer Tagessieg, mit dem er sich in der Gesamtwertung auf den dritten Platz verbessern konnte. An der Spitze behauptet sich weiterhin Nani Roma vor Orlando Terranova (beide Mini). Nasser Al-Attiyah setzte zwar die zweitbeste Tageszeit, muss sich aber nach der gestrigen Zeitstrafe von einer Stunde hinter Giniel de Villiers mit dem fünften Rang begnügen. Auch Mitfavorit Carlos Sainz bekam am Vortag wegen des Auslassens eines Wegpunktes 60 Strafminuten verpasst und hat als Sechster die Chance auf den Gesamtsieg vorzeitig verloren.

  

Todesfälle überschatten auch 35. Dakar

 

Überschattet wird die diesjährige Dakar von drei tragischen Todesfällen. Am Freitagmorgen (Ortszeit) wurde der belgische Motorradfahrer Eric Palante (Honda) von Rettungskräften leblos bei Kilometer 143 des Teilstücks aufgefunden. Die Umstände und die Todesursache werden derzeit noch untersucht, hieß es in einer offiziellen Stellungnahme. Es hätte keinen Notruf des Fahrers gegeben. Palante wurde 50 Jahre alt, es war sein 11. Dakar-Teilnahme.

 

Auch zwei argentinische Reporter sind während ihrer Arbeit ums Leben gekommen. Ihr Auto stürzte etwa hundert Meter in die Tiefe. Die beiden Männer auf dem Fahrer- und Beifahrersitz seien sofort tot gewesen, hieß es von Behördenseite. Zwei Fotografen, die ebenfalls im Fahrzeug saßen, überlebten den Absturz und kamen ins Krankenhaus.

 

 

Zwischenstand nach Etappe 06

01. Roma/Périn (E/F), Mini, 22:11,28 Std.

02. Terranova/Fiuza (RA/P), Mini, 22:41.58 Std.

03. Peterhansel/Cottret (F/F), Mini, 22:44.51 Std.

04. de Villiers/von Zitzewitz (ZA/D), Toyota, 22:52.22 Std.

05. Al-Attiyah/Cruz (Q/E), Mini, 23:34.03 Std.

06. Sainz/Gottschalk (E/D), SMG, 24:11.06 Std.

 

Vorschau auf den Ruhetag

Einer der irreführendsten Begriffe der Rallye Dakar ist der des „Ruhetags“. Denn zur Ruhe kommen Spitzenteams und Privatiers in Salta nicht wirklich. Obwohl es am Samstag zum ersten Mal kein Wettbewerbsdruck und keine Abfahrt Stunden vor dem Sonnenaufgang auf dem Programm stehen, sind Fahrer und Beifahrer vollgestopft mit Medien-Terminen. Das Team selber hat den härtesten Tag der „Dakar“ vor der Brust. Die Fahrzeuge werden gründlicher zerlegt als an allen anderen Tagen, Verschleißteile ausgetauscht und jedes Detail von Grund auf picobello überarbeitet. Für die Mechaniker ist der folgende Sonntag der wahre Ruhetag – dann dreht die „Dakar“ eine Schleife um Salta – für die Schrauber erstmals die Gelegenheit bis zum Mittag auszuruhen statt hunderte von Kilometern auf dem Weg zum nächsten Biwak hinter sich zu legen.

  

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