DAKAR 2015

Überraschungssieger am fünften Tag

Der Russe Wladimir Wasiljew hat überraschend die fünfte Etappe der Rallye Dakar gewonnen und die Erfolgsserie von Mini fortgesetzt. An der Spitze kann sich Nasser Al-Attiyah seine Führung ausbauen.

Die 458 Kilometer lange Strecke führte zwischen Küste und Kordillere von Copiapó nach Antofagasta gen Norden Chiles. Die Prüfung bildete mit viel Geröll und fies-pudrigem Fesh-Fesh-Sand einen wahren, weil temporeichen Test für die Teilnehmer. Viel Staub erhöhte die Gefahr, sich „blind“ einen Reifenschaden einzuhandeln.

In 4:19:18 Stunden verwies Wladimir Wasiljew (Mini) den Saudi Yazeed Alrajhi mit seinem deutschen Beifahrer Timo Gottschalk im Toyota auf den zweiten Platz (+0:20 Minuten). In der Gesamtwertung hat weiter Nasser Al-Attiyah die Nase vorn. Der Mini-Pilot besitzt 10:35 Minuten Vorsprung auf das Toyota-Duo Giniel de Villiers mit Beifahrer Dirk von Zitzewitz das am Donnerstag nicht über den sechsten Platz hinauskam.

„Heute waren wir sehr konservativ und vorsichtig unterwegs. Vielleicht ein bisschen zu vorsichtig und zu konservativ. Bei Kilometer 190 mussten wir einen Reifen wechseln und haben dabei nicht bemerkt, dass uns Yazeed Al-Rajhi überholt hat. Hätten wir das mitbekommen, wäre das sicher ein guter Weckruf gewesen und wir hätten eventuell etwas mehr riskiert“, erklärte von Zitzewitz.

Sainz und Chicherit müssen packen

Auch am fünften Tag des Marathonklassikers war für einen weiteren Fahrer vorzeitig Schluss. Der Buggy von Guerlain Chicherit fing nach nur drei Kilometern Feuer, das so schwere Schäden verursachte, dass eine Weiterfahrt nicht mehr möglich ist. Auch Carlos Sainz fährt frühzeitig nach Hause. Rund 20 Kilometer vor dem Ende der Prüfung hatte er im Staub eines Quads einen Felsen übersehen und überschlug sich fünf Mal. Während der Spanier und Co-Pilot Lucas Cruz unverletzt blieben, wurde das Fahrzeug so stark beschädigt, dass eine Weiterfahrt unmöglich war. Sainz hatte zwischenzeitlich bei der Dakar auf dem vierten Gesamtrang gelegen, der bisher besten Platzierung des neu entwickelten Peugeot 2008 DKR. „Ich bin sehr enttäuscht“, erklärte der Dakar-Sieger von 2010 nach dem Unfall. „Vor allem da die Mechaniker die ganze Nacht das Auto vorbereitet haben, nachdem wir das Biwak erst um 3:30 Uhr erreicht hatten. Es ist immer enttäuschend auszufallen. Aber so ärgert es mich noch mehr.“

Immerhin konnte Stéphane Peterhansel seine Aufholjagd weiter fortsetzen. Der Dakar-Rekordsieger fuhr die fünftbeste Zeit des Tages und verbesserte sich vom zwölften auf den neunten Gesamtrang.

Vorläufiges „Dakar“-Gesamtergebnis nach Etappe 5

01. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel, Mini, 16:53.26 Std.
02. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz, Toyota +10.35
03. Yazeed Al-Rajhi/Timo Gottschalk, Toyota +20.29
04. Krysztof Holowczyc/Xavier Panseri, Mini +48.55
05. Erik van Loon/Wouter Rosegaar, Mini +53.25
06. Bernhard ten Brinke/Tom Colsoul, Toyota +56.19
07. Vladimir Vasilyev/Konstantin Zhiltsov, Mini +1:09.52
08. Christian Lavieille/Pascal Maimon, Toyota +1:13.59
09. Stéphane Peterhansel/J-P Cottret, Peugeot 2008 DKR +1:19.17
10. Aidyn Rakhimbayev/Anton Nikolaev, Mini +1:21.32

Vorschau Etappe 6 (Antofagasta–Iquique)

Verbindung: 392 km; Prüfung: 255 km - Etwas Ruhe vor dem schlauchenden Marathon-Tag am Samstag/Sonntag? Von wegen! Die sechste WP von Antofagasta nach Iquique wir kurz aber heftig. Der Beginn steht wieder im Zeichen von Tempo, das Ende von vielen Dünen aus weichem Sand. Die Navigation wird richtig knifflig. Ein Fehler, und man findet sich im falschen Dünental wieder und kann so leicht einen der obligatorisch anzufahrenden Wegpunkte verpassen. Das Durchschnittstempo der gesamten Prüfung wird mit nur 70 Kilometern in der Stunde angegeben – ein Indiz, dass die Dünenpassage sehr schwierig wird.

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