ÖRM 2017

Überraschung in Österreich: Auch Aigner zündet ein WRC

Nicht nur Raimund Baumschlager wird umsteigen, Andi Aigner und Ilka Minor starten bei der Opel Wechselland-Rallye in einem World Rally Car – und wollen ihre Tabellenführung verteidigen.

Eigentlich war der am kommenden Wochenende steigende dritte Lauf zur Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft, die Opel Wechselland-Rallye rund um Pinggau gar nie vorgesehen im Einsatzplan von Andreas Aigner – vielmehr hätte er an diesem Wochenende beim slowenischen Saisonauftakt den Skoda Fabia R5 zünden sollen. Doch die Ereignisse bei den ersten beiden ORM-Rallyes führten bekanntlich dazu, dass Andi Aigner und Ilka Minor die Meisterschaft anführen. Schon im Lavanttal versicherte Aigner, dass man nun alle Hebel in Bewegung setzen werde, um diese ORM-Führung auch aktiv verteidigen zu können.

Hinter den Kulissen wurde eine Planänderung beschlossen. Andi Aigner erzählt: „Unsere Partner und Sponsoren hatten großes Verständnis für die neue Situation und so war es auch für alle Beteiligten okay, dass wir kurzfristig umdisponiert und beschlossen haben, Slowenien auszulassen um im Wechselland starten zu können.“

<iframe src="https://www.facebook.com/plugins/video.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2Frallyemag%2Fvideos%2F10155257013584973%2F&amp;show_text=0&amp;width=560" width="560" height="315" style="border:none;overflow:hidden" scrolling="no" frameborder="0" allowtransparency="true" allowfullscreen="true"></iframe>


Allerdings kamen damit neue logistische Herausforderungen ans Tageslicht: „Jener Fabia vom ungarischen Eurosol Racing Team, mit dem wir in Slowenien gefahren wären, muss schon Freitag per Schiff zu einem bereits fixierten EM-Einsatz auf Gran Canaria transportiert werden, das Team hat noch einen weiteren Fabia bei Skoda Motorsport geordert, doch der ist erst ab Mai verfügbar. Es war plötzlich schwierig, für Pinggau einen Fabia R5 aufzutreiben.“

Und so kam es zu einer Lösung, die eigentlich nie angestrebt war, Aigner berichtet: „Meine italienischen Freunde vom Promotor der Tour European Rally Series, wo wir ja mit der Skoda Rallye Liezen am 29. und 30. September die vierte Runde austragen, haben mir einen Kontakt zu einem vergleichsweise günstigen Fiesta WRC vermittelt. Das Team heißt Tam Auto und hat drei World Rally Cars im Stall. Auch wenn wir künftig weiter mit einem Fabia antreten werden, bot sich dieses WRC als großartige ‚Notlösung‘ an.“

„ORM-Führung verteidigen!“

Der PWRC-Weltmeister von 2008 wird also gemeinsam mit Copilotin Ilka Minor bei der Opel Wechselland-Rallye ein Fiesta WRC zünden – im Vorfeld der Rallye wird zeitbedingt nur ein kurzer Rollout abgehalten. Umstellungsprobleme fürchtet Aigner nicht: „Ich kann mich relativ schnell auf neue Gegebenheiten einstellen und speziell das Setup rasch auf mich einstellen und abstimmen – da habe ich in meiner Vergangenheit als Red Bull Junior von meinem damaligen Teamchef Raimund Baumschlager viel gelernt.“ Und schließlich pilotierte Aigner in jungen Jahren bereits jenes Skoda Fabia WRC, welches zu den stärkeren, mit Zweiliter-Turbos ausgerüsteten World Rally Cars, den Vorgängern der 1,6 Liter-Generation zählte. „Die Erfahrungen mit dem Fabia WRC liegen schon zu weit zurück, um davon profitieren zu können – aber ich komme stets schnell in Schuss. Die World Rally Cars, wie sie in der ORM gefahren werden, sehe ich wie ein S2000 mit einem noch stärkeren Turbomotor als im R5.“

« zurück