Colin McRae Trophy

Trostpreis für Marijan Griebel

Auf seinen ersten Junior-EM-Sieg muss Marijan Griebel weiterhin warten. Auch in Nordirland klebte ihm das Pech sprichwörtlich am Reifen. Immerhin wurde seine starke Leistung vom EM-Promoter gewürdigt.

Marijan Griebel schien den ersten Junior-EM-Lauf im Griff zu haben. Schon am Freitag hatten der Pfälzer und sein Copilot Pirmin Winklhofer die erste Etappe der ‚Circuit of Ireland’ für sich entschieden und mischten auch tags darauf ganz vorne mit, als sie sich in der achten Prüfung ein Reifenschaden vorne rechts einfingen. Griebel musste rund zehn Kilometer bis ins Prüfungsziel auf der Felge fahren und verlor fast eineinhalb Minuten. Der Rückstand des damit nur noch Viertplatzierten auf den Rallye-Leader betrug zu diesem Zeitpunkt 1:23 Minuten. Ein Podestplatz schien in weite Ferne gerückt.

Doch dann brannte Griebel ein fahrerisches Feuerwerk ab, fuhr in fünf der noch ausstehenden sechs Prüfungen Bestzeit und fing in der letzten Prüfung noch den auf Rang drei liegenden Peugeot-Piloten Nikolaj Gryazin ab. Im Ziel lag Griebel nur noch 16,5 Sekunden hinter Sieger Lukasz Pieniazek (Opel), hatte also in sechs Prüfungen mehr als eine Minute wettgemacht!

Verständlicher Weise war der letztjährige Junior-EM-Dritte im Ziel enttäuscht: „Das war ein Wochenende voller Dramen. Es ist wirklich ein Jammer, denn wir hätten das Zeug dazu gehabt, hier zu gewinnen. Die positive Nachricht ist, dass wir bei den schwierigen, ständig wechselnden äußeren Bedingungen richtig schnell unterwegs waren. Der erste Sieg in der Junior-EM ist nur noch eine Frage der Zeit, da bin ich mir ganz sicher!“

Auch dem EM-Promoter war die Leistung des Opel-Werkspiloten nicht entgangen. Am Abend wurde Griebel mit der "Colin McRae ERC Flat Out Trophy" ausgezeichnet. Diese Trophy erhält bei jedem EM-Lauf der Pilot, der sich durch seine besonders beherzte, angriffslustige Fahrweise auszeichnet. Sie wird in Erinnerung an den 2007 bei einem Hubschrauberunglück ums Leben gekommenen Schotten Colin McRae verliehen, der 1995 mit 27 Jahren bis dato jüngster Rallye-Weltmeister der Geschichte wurde und dessen Kampfgeist stets Maßstäbe setzte.

Den Tagessieg in der zweiten Etappe feierte Chris Ingram, der damit bei seinem Einstand im Opel Rallye Junior Team starker Zweiter wurde. Julius Tannert fuhr am Freitag auf den dritten Rang, als er nach einem harmlosen Ausrutscher in einem Graben steckenblieb. Damit war eine Spitzenposition nicht mehr möglich, zumal er am Samstag von zwei Reifenschäden heimgesucht wurde. Mit dem sechsten Rang war Tannert am Ende im wahrsten Sinne des Wortes "bedient".

Opel Motorsport Direktor Jörg Schrott war am Samstagabend in Belfast dagegen hochzufrieden: "Ein Dreifachsieg beim Saisonauftakt - was will man mehr? Das erste Lob gebührt unserem Kunden Lukasz, der hier enorm stark unterwegs war und den Sieg auch verdient hat. Riesenkompliment an Marijan, der nicht aufgesteckt und bewiesen hat, dass er hier der schnellste Mann war. Chris war am ersten Tag noch nicht ganz auf Pace, hat aber in der zweiten Etappe einige Schippen nachgelegt. Julius hat unglaublich viel Pech gehabt, auch er hätte das Podest drauf gehabt."

VIDEO: Junior-EM Highlights

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