Rallye News

Travaglia baut EM-Führung aus

Zum ersten richtigen Schlagabtausch in der Rallye-Europameisterschaft kam es auf Madeira. Vom Pech seiner Konkurrenten profitierte der Italiener Renato Travaglia.

<strong>Knapp geschlagen:</strong> Basso kämpfte mit technischen Problemen am Werks-Fiat

Die Super Special am Donnerstagabend in Funchal gewann der EM-Führende Renato Travaglia mit 0.2 Sekunden Vorsprung vor dem Portugiesen Miguel Campos. Auch die restlichen Piloten haben nicht viel Zeit eingebüßt und so konnte man sich auf eine spannende erste Etappe freuen. Und so kam es auch, denn der Europameister von 2002 konnte bei seinem vierten Madeira-Einsatz die Führung zunächst weiter ausbauen.

 

Doch sein Landsmann Giandomenico Basso bestätigte seine hervorragende Leistung vom letzten EM-Lauf in Bulgarien und ging nach der vierten Prüfung in Führung. Und diese baute der Fiat-Werksfahrer kontinuierlich aus und kam ins Etappenziel mit 10.6 Sekunden Vorsprung. Nur 7.3 Sekunden hinter dem zweitplazierten Travaglia fightete auch der amtierende Europameister Simon Jean-Joseph um den Anschluss und wichtige Meisterschaftspunkte.

 

Doch schon am zweiten Tag musste der aus Martinique stammende Renault-Werksfahrer die Segel streichen, nachdem er in der fünfzehnten Prüfung den Wagen ins Unterholz warf. Schon früher erwischte es den Vorjahressieger Vitor Sá, der ebenfalls nach einem Unfall ausschied und den Italiener Marco Cavigioli, der wie alle anderen Gruppe N-Piloten keine Chancen gegen die S1600-Konkurrenz hatte.

 

So konzentrierten sich die Blicke auf die beiden Italiener an der Spitze, die sich ein spannendes Sekundenduell lieferten. Und Basso schien die besseren Karten zu besitzen. "Auf einmal fing es an zu regnen", sagte Travaglia nach der vierzehnten Wertungsprüfung nur auf Rang vier liegend. "Wir mussten langsamer und vorsichtiger fahren. Basso fährt uns langsam davon, doch wir werden kämpfen."

 

Und der Europameister machte sein Versprechen wahr. Schon zwei Prüfungen später belegte der Renault-Pilot die zweite Position und verringerte seinen Rückstand auf unter zehn Sekunden. Basso wiederum wollte die Positionen so halten, denn somit würden die Italiener punktgleich von der Ferieninsel abreisen. Der Fiat-Pilot konterte und ging mit 22 Sekunden Vorsprung in die letzte Wertungsprüfung.

 

Schon auf der Verbindungsetappe begann jedoch der Leidensweg von Giandomenico Basso. Probleme an der Elektrik zwangen den Bulgarien-Sieger zur langsamen Fahrt durch die letzte Prüfung, die er mit einem Rückstand von über neunzehn Minuten beenden konnte. Somit verlor Basso alle Chancen auf EM-Punkte, da er die Veranstaltung letztendlich auf dem 25. Gesamtrang beendete.

 

Travaglia sicherte sich durch den überraschenden Erfolg zehn Zähler in der Europameisterschaft, die ihm einen beruhigenden Vorsprung auf die Konkurrenz geben. Als Zweiter kam der Franzose Cedric Robert ins Ziel, der sich gegen Miguel Campos zu Wehr setzten konnte. Bester Gruppe N-Pilot wurde Armindo Araújo im Mitsubishi Lancer Evo VIII MR, der sich auf die vierte Position zwischen die S1600-Renner setzen konnte.

 

Endstand der Rali Vinho da Madeira 2005:

1. R. Travaglia/F. Zanela - Renault Clio S1600 3h 11:35.9

2. C. Robert/G. Bedon - Renault Clio S1600 + 52.5

3. M. Campos/C. Magalhães - Peugeot 206 S1600 + 1:57.8

4. A. Araújo/M. Ramalho - Mitsubishi Lancer Evo VIII MR + 3:32,4

5. J. P. Fontes/F. Prata - Renault Clio S1600 + 4:15.1

6. A. Lopes/J. Henriques - Citroën C2 S1600 + 4:34.0

7. P. M. Chaves/N. R. Da Silva - Renault Clio S1600 + 5:04.5

8. F. Freitas/D. Figueiroa - Renault Clio S1600 + 5:23.4

 

EM-Stand nach fünf von neun Meisterschaftsläufen:

1. Travaglia/Zanella - 25 Punkte

2. Basso/Dotta - 13 Punkte

3. Jean-Joseph/Boyere - 11 Punkte

4. Holowczyc/Kurzeja - 10 Punkte

5. Princen/Colebunders - 10 Punkte

« zurück