Fast 20 Jahre lang schien die Spezies der „Heckschleudern“ ähnlich große Überlebenschancen zu haben wie Mammut und Säbelzahntiger zum Ende der Eiszeit. In den 90er-Jahren verschwanden mit dem Mercedes 190E, Ford Sierra Cosworth und BMW M3 die letzten großen Hecktriebler von der WM-Bühne. Die Zeit der wilden Driftakrobaten schien endgültig vorbei.
Wenn alles nach Plan läuft, könnte die Rallye Monte Carlo 2015 jedoch so etwas wie ein Re-Start in die Vergangenheit sein. Im Winter 2014/2015 will die Toyota Motorsport GmbH den GT86 in der RC3-Kategorie (ehemals R3) homologieren lassen. Der Nippon-Sportler wäre damit das erste heckgetriebene Fahrzeug, das im 21 Jahrhundert international homologiert wird.
Die Homologation des Basisautos wurde bereits für die Gruppe A freigegeben. Sobald die ersten offiziellen Testfahrten abgeschlossen sind, wird auch die Homologation für die FIA RC3-Einstufung in Angriff genommen. Neben einem sequentiellen 6-Gang-Getriebe, Sperrdifferenzial und geänderter Bremsanlage wurde auch der Kabelbaum sowie die Steuereinheit speziell an den Rallyesport angepasst. Die Fahrwerksänderungen umfassen Aufhängungskits für Schotterstrecken und Asphaltpisten sowie spezielle Querlenker. Der Überrollkäfig wurde gewichtsoptimiert und bereits von der FIA homologiert. Im ersten Quartal 2015 wird der GT86 CS-R3 als Bausatz geliefert werden können. Ob auch einsatzfertige Fahrzeuge angeboten werden, wird zurzeit noch geprüft. Die Preise stehen aktuell noch nicht fest.
Die offizielle Vorstellung ist im Rahmen der Rallye Deutschland vorgesehen. Und es sieht ganz danach aus, dass der GT86 CS-R3 im Jahr 2015 tatsächlich für das Comeback der Heckschleudern sorgen wird.