Nach der turbulenten gestrigen Etappe wurde es heute nicht ruhiger bei der diesjährigen Ausgabe der gut besuchten Barum Rallye Zlín. Die Schlussattacke brachte Freddy Loix in Führung und der Belgier behauptete diese bie heute früh. Die mit 27,13 Kilometern längste Prüfung "Troják" wurde dem Fiat-Piloten zum Verhängnis, recht früh handelte sich dieser einen Reifenschaden ein und anstatt diesen zu wechseln entschloss er sich durchzufahren. Ein Fehler, denn kurz vor Ende dieser Prüfung riss sich Loix das vordere linke Rad ab und musste aufgeben.
„Hätten wir den Reifen in der Prüfung gewechselt, so hätten wir zwei bis drei Minuten verloren und hätten noch ums Podium gekämpft“, ärgerte sich der Beifahrer Eddy Chevaillier. Die Führung übernahm fortan Nicolas Vouilloz, doch siegessicher war der zehnfache Mountainbike-Downhill-Weltmeister wegen des knappen Vorsprungs von nur vier Sekunden nicht. Doch Enrique García Ojeda, der Teamkollege von Peugeot Sport España, konnte den Rückstand in den letzten drei Wertungsprüfungen nicht mehr verkürzen und begnügte sich mit dem zweiten Gesamtrang mit 13.2 Sekunden Rückstand, der ihm die Führung in der Intercontinental Rally Challenge einbringt.
Auf Gesamtrang drei und vier kamen Václav Pech und Roman Kresta ins Ziel, die Mitsubishi in der Herstellerwertung wichtige Zähler einfuhren. Fünfter wurde der Belgier Bernd Casier, der in der zweiten Wertungsprüfung nach einem Ausritt und nahezu zwei Minuten Zeitverlust um alle Chancen auf eine Podiumsankunft gebracht wurde. Der als IRC-Leader nach Tschechien angereiste Andrea Navarra wurde hinter Lokalmatador Václav Arazim Siebter und sicherte sich lediglich zwei Zähler. Sein Rückstand auf den neuen Führenden Enrique García Ojeda beträgt nun fünf Zähler, Dritter ist der Barum-Sieger Vouilloz nur fünf Punkte dahinter. In der EM-Wertung konnte der Spanier ebenfalls punkten und sicherte sich neben acht Zählern für den zweiten Gesamtrang auch noch zusätzlich Bonuspunkte für die beiden Etappen. Das bringt dem Peugeot-Piloten die EM-Führung mit 51 Punkten vor Dimitar Iliev ein.
Der Bulgare reist aus Tschechien ohne Punkte ab, in der allerletzten Prüfung schied der Mitsubishi-Privatier mit technischen Problemen aus und kann ganz knapp vor den in der Meisterschaft aufgerückten Nicolas Voiulloz und Simon Jean-Joseph die zweite Position mit gerade mal drei Zählern Vorsprung halten.
Überschattet wurde das diesjährige tschechische Rallyefest von einem tödlichen Unfall in der dritten Wertuungsprüfung der gestrigen Etappe. Das Fahrzeug mit der Startnummer 81 kam von der Strecke ab und prallte mit der Beifahrertür gegen einen Baum. Trotz einer Notoperation in einem Krankenhaus verstarb der Beifahrer an seinen Verletzungen. Der Veranstalter verzichtet aus diesem Grune auf eine feierliche Siegerehrung.
Endstand Barum Rallye Zlín 2007:
1. N. Vouilloz/N. Klinger - Peugeot 207 S2000 2:28:10.8 Stunden
2. E. García Ojeda/J. Barrabes - Peugeot 207 S2000 + 16.3 Sekunden
3. V. Pech/P. Uhel - Mitsubishi Lancer Evo IX + 1:56.3 Minuten
4. R. Kresta/P. Gross - Mitsubishi Lancer Evo IX + 2:28.8
5. B. Casier/F. Miclotte - Peugeot 207 S2000 + 4:10.8
6. V. Arazim/J. Gál - Mitsubishi Lancer Evo IX + 4:16.9
7. A. Navarra/D. D'Esposito - Fiat Grande Punto S2000 + 4:47.7
8 R. Travaglia/L. Granai - Fiat Grande Punto S2000 + 5:44.0
IRC-Stand nach Barum Rallye Zlín - Fahrerwertung:
1. Enrique Garcia Ojeda/Jordi Barrabes Costa - 36 Punkte
2. Andrea Navarra/Guido D´Amore - 31 Punkte
3. Nicolas Vouilloz/Nicolas Klinger - 26 Punkte
IRC-Stand nach Barum Rallye Zlín - Markenwertung:
1. Peugeot - 80 Punkte
2. Abarth - 66 Punkte
3. Mitsubishi - 43 Punkte
4. Citroën - 4 Punkte
EM-Stand nach Barum Rallye Zlín:
1. Enrique Garcia Ojeda/Jordi Barrabes Costa - 51 Punkte
2. Dimitar Iliev/Yanaki Yanakiev - 43 Punkte
3. Nicolas Vouilloz/Nicolas Klinger - 40 Punkte
= Simon Jean-Joseph/Jack Boyère - 40 Punkte
