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Technik vereitelte Kleinschmidts Triumph.

Jutta Kleinschmidt verfluchte die Technik und verpasste hinter ihrem Mitsubishi-Kollegen Hiroshi Masuoka aus Japan den zweiten Triumph bei der Rallye Dakar.

Jutta Kleinschmidt.

Dramatisches Finale beim härtesten Motorsport-Wettbewerb der Welt: Mit nur 22,01 Minuten Rückstand musste sich die deutsche Mitsubishi-Pilotin und Vorjahressiegerin Jutta Kleinschmidt auf der letzten Wertungsprüfung der insgesamt fast 10.000 Kilometer langen Marathon-Raid "Arras-Dakar" geschlagen geben.

 

Als Sieger überquerte ihr japanischer Teamkollege Hiroshi Masuoka nach 14 anstrengenden Wertungsetappen die Ziellinie am Lac Rose, der vor den Toren der senegalesischen Hauptstadt liegt. Während das Duell um den Sieg in der Pkw-Wertung bis zur letzten Minute spannend blieb, durfte sich BFGoodrich Tires als Reifenpartner des Mitsubishi-Werksteam schon vorab freuen: Die Marke, die damit zum dritten Mal in vier Jahren die "Dakar" für sich entscheiden konnte, rüstete die acht erstplatzierten Teilnehmer aus.

 

Am Ende überschlugen sich die Ereignisse noch einmal: Mit einem aufsehenerregenden Schluss-Spurt wirbelten die Vorjahressieger Jutta Klein-schmidt und ihr Copilot Andreas Schulz das Ge-samtklassement der diesjährigen "Dakar" gehörig durcheinander. Mit einem Rückstand von rund 52 Minuten war das zu diesem Zeitpunkt drittplatzierte deutsche Duo am Freitag in die letzte, zweitägige Marathon-Etappe gestartet. 457 Wertungskilometer und einen Tagessieg später hatte die "Wüsten-Queen" ihren Rückstand auf Hiroshi Masuoka auf nur noch 18 Minuten reduziert.

 

"Es gabe eine schwierig zu interpretierende Anweisung im Road-book", so die Wahl-Monegassin. "Wir haben auf An-hieb den richtigen Weg gefunden, das war entschei-dend." Masuoka und Navigator Pascal Maimon indes entschieden sich für den falschen Abzweig und irrten 20 Kilometer in der Wüste herum. Auch Kenjiro Shi-nozuka, der dritte Mitsubishi-Werkspilot, erwischte einen problematischen Tag, büßte 17 Minuten ein und und verlor seinen zweiten Rang an die Deut-schen.

 

Für fortgeschrittene Konfusion sorgte das ungewöhn-liche Sahara-Wetter. "Dies ist das 17. Mal, dass ich bei der ,Dakar' starte", staunte Shinozuka, "aber ich habe es noch nie in der Wüste derartig heftig regnen gesehen!" Jutta Kleinschmidt: "Der Sand war da-durch enorm rutschig."

 

Während im Ziel - nach immerhin 3.898 reinen Wettbewerbs-Kilometern- nicht weniger als acht (!) Mitsubishi Pajero und L200 die ersten Ränge beleg-ten, hatten einige der favorisierten Hauptkonkurren-ten den afrikanischen Kontinent bereits wieder gen Heimat verlassen. Besonders früh musste das Team des ehemaligen Sportwagen-Weltmeisters und ex-Kleinschmidt-Lebensgefährten Jean-Louis Schlesser die Segel streichen: Auf der fünften Wertungsetappe brannte der heckgetriebene Turbodiesel-Prototyp des mehrfachen Dakar-Siegers bis auf die Grundfes-te aus. Noch am gleichen Tag gab auch Stéphane Henrard im zweiten Schlesser auf. Für José-Maria Servia im ebenfalls von BFGoodrich Tires ausgerüs-teten Schlesser-Kangoo-Prototyp begann zwei Tage später der vorzeitige Feierabend.

 

Mit nicht viel mehr Glück wartete die Werksabord-nung von Nissan auf: Während Stéphane Peterhan-sel - als Motorradpilot jahrelang der Dominator der "Dakar" - vor der 14. Etappe aufgab, erreichten sei-ne Teamkollegen Gregoire de Mevius (14.) und Thierry de Lavergne (34.) das Ziel weit abgeschla-gen im Hinterfeld. Rallye-Star Bruno Saby stellte sei-nen Ford Ranger nach der siebten Prüfung ab.

 

[b]Ergebnisse nach 15 Prüfungen

Autos:[/b]

1. Hiroshi Masuoka/Pascal Maimon (Japan/Frankreich) Mitsubishi Pajero 46:1:30 Stunden; 2. Jutta Kleinschmidt/Andreas Schulz (Köln/München) Mitsubishi Pajero 46:33:31; 3. Kenjiro Shinozuka/Thierry Delli-Zotti (Japan/Frankreich) Mitsubishi Pajero 46:46:45; 4. Jean-Pierre Fontenay/Gilles Picard (Frankreich) Mitsubishi Pajero 47:49:00; 5. Carlos Sousa/Victor Jesus (Portugal) Mitsubishi L 200 51:32:27; 6. Saeed Al Hajri/Matthew Stevenson (Katar/Großbritannien) Mitsubishi L 200 54:36:21; 7. Luc Alphand/Arnaud Debron (Frankreich) Mitsubishi Pajero 56:51:32; 8. Klever Kolberg/Pascal Larroque (Brasilien) Mitsubishi Pajero 58:32:39; 9. Jean-Jacques Ratet/Jean-Pierre Garcin (Frankreich) Toyota Landcruiser 61:59:33; 10. Nicolas Misslin/Jean- Michel Polato (Frankreich) Mitsubishi Pajero 64:15:52

 

Mehr Informationen unter [URL]http://www.rallye-marathon.de[/URL]

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