Dakar nach Tag 2

Tagessieg für Peterhansel

Auf der zweiten Etappe der Rallye Dakar hatten viele Fahrer Probleme mit der Navigation, nicht aber Stéphane Peterhansel. Der Titelverteidiger holte sich den Tagessieg und übernahm zunächst die Führung. Doch dann wurde alles anders.

<strong>ANGRIFF:</strong> Titelverteidiger Stephane Peterhansel übernimmt die Dakar-Führung

Am ersten Tag ließ er es ruhig angehen, jetzt trumpften Stéphane Peterhansel und Co Jean-Paul Cottret im grünen Mini All4 Racing auf der zweiten Prüfung richtig auf und sicherten sich den Tagessieg. Trotz einer schwierigen Navigation kamen sie ohne größere Probleme durch die 242 Kilometer lange Prüfung. Im Ziel reichte ihr Vorsprung auf die Konkurrenz sogar, um die Führung in der Gesamtwertung zu übernehmen. Doch die Freude darüber währte nur kurz.

 

„Die Prüfung war sehr schön, mit großen Dünen zu Beginn. Aber die Navigation hatte es in sich. Als wir zu Kilometer 75 kamen, begannen auf einmal alle zu drehen“, erzählt der Tagessieger. „Aber Jean-Paul und ich hatten das richtige Näschen und fanden sofort die richtige Richtung. Doch ich muss sagen, die Etappe war schwerer als gedacht.“

 

Der gestrige Tagessieger Carlos Sainz entschied sich einen anderen Weg zu nehmen und die große Düne bei Kilometer 75 zu umfahren. Der Spanier steuerte zunächst in nördlicher Richtung, kehrte dann jedoch wieder um und verlor durch diesen Fehler fast 20 Minuten. Sainz fiel in der Gesamtwertung zunächst auf Platz 10 zurück. Auch sein Teamkollege Nasser Al-Attiyah verlor durch ein GPS-Problem weitere zehn Minuten und konnte nicht wie erhofft zur Spitze aufschließen. Neuer Zweiter war zunächst Giniel de Villiers im Toyota, der heute die zweitbeste Zeit einfahren konnte. Gesamtrang drei belegte kurz nach dem Zieldurchlauf der Franzose Ronan Chabot im SMG-Buggy.

 

„Wir müssen nach dem GPS schauen, irgendetwas scheint damit nicht zu stimmen“, sagte Sainz im Ziel. „Wir sind durch verschiedene Punkte zwei oder drei Mal gefahren, ohne das wir korrekt erkannt wurden. Nachdem wir dann dachten, ‚was soll's, lass uns weiterfahren’ war nach 15 Kilometer alles normal. Ich weiß nicht, woran das liegen kann, aber wir müssen das prüfen.“ Glück im Unglück: Die Offiziellen erkannten die Probleme mit dem Einheits-GPS-System an und schrieben Sainz nachträglich 21 Minuten gut. Damit bleibt der Spanier weiterhin Spitzenreiter der Dakar. Im X-raid-Lager sorgte diese Entscheidung erwartungsgemäß für wenig Freude, man legte umgehend Protest ein. Kurz nach dem Start hat die Dakar ihren ersten großen Aufreger. Für Sainz' Teamkollegen Al-Attiyah gab es keine Gutschrift, der Katari bekam wegen des Auslassen eines Waypoints eine Zeitstrafe von einer Stunde aufgebrummt. Er ist dadurch Letzter in der Gesamtwertung.

 

Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann haben am zweiten Tag der Rallye Dakar 2013 ebenfalls einige Positionen eingebüßt. Für die rund 240 Kilometer lange Speziale benötigten die Piloten des HS RallyeTeams 3:30.23 Stunden, in der Automobilwertung liegt der SAM 30D CC jetzt mit 56.48 Minuten Rückstand auf die Spitze auf der 34. Position. „Der SAM lief auch heute wieder sehr gut. Mit meiner eigenen Leistung bin ich aber ehrlich gesagt nicht zufrieden. Bei der Silk Way Rallye gab es nur ganz wenige Dünenpassagen, das heißt, heute war unser erster richtiger Tag mit einem Allradler in den Dünen. Uns fehlt einfach noch die Erfahrung, wie schnell man einen Dünenkamm in so einem Auto angehen kann – mit 90, 110 oder vielleicht sogar 130 km/h? Dabei waren wir vermutlich etwas zu vorsichtig, wir werden uns aber stetig an das Limit herantasten“, sagte Matthias Kahle.

 

So geht’s weiter:
Etappe 3, Pisco-Nazca, Gesamtdistanz: 343 km, Speziale: 243 km

Der dritte Tag der Rallye Dakar 2013 beginnt mit einem Paukenschlag. Auf den ersten 100 Kilometern müssen die Teams einen sogenannten „Erg“ durchfahren, ein Dünengebiet mit besonders weichem Sand. Wer hier nicht steckenbleibt, kann kurz durchatmen, sollte die Konzentration aber nicht verlieren, da auch die zweite Hälfte der Speziale auf sandigem Untergrund stattfindet und Mensch wie Maschine fordert.

 

Zwischenstand nach 2 von 14 Tagen

01. Sainz/Gottschalk, Qatar Red Bull Buggy 2:55:15 Std.

02. Peterhansel/Cottret, Mini All4 Racing +5.05

03. De Villiers/Von Zitzewitz, Toyota Hilux Pickup +7:43

04. Chabot/Pillot, SMG V8 Buggy +8:51

05. Terranova/Fiuza, BMW X3 CC +11:31

06. Novitskyi/Zhiltsov, Mini All4 Racing +14:38

07. Alvarez/Graue, Toyota Hilux Pickup +17:32

08. Holowczyc/Palmeiro, Mini All4 Racing +19:05

09. Sousa/Ramalho, Great Wall Haval +20:53

10. Errandonea/Debron, SMG Buggy +15:48

33. Kahle/Schünemann, SAM 30D CC +1:01:5

 

GALERIE: Die Bilder der Dakar 2013 ...

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