Zeigt die Kritik von Peugeot-Sportchef Olivier Quesnel Wirkung? Der Franzose hatte den werksseitigen Ausstieg von Skoda aus der IRC gefordert. Die Serie soll nach Ansicht von Quesnel vor allem Privatteams offen stehen und nicht durch ein Werk dominiert werden. Öffentlich drohte er mit dem Abzug aller Peugeot-Fahrzeuge aus der IRC, sollte Skoda nicht reagieren.
Die Tschechen denken nach dem Titelgewinn in der Fahrer- und Herstellerwertung tatsächlich um und reduzieren ihre Werkseinsätze beträchtlich. Hintergrund dürfte aber nicht nur die Konzentration auf das Kundengeschäft sein, sondern auch der vorgestellte IRC-Kalender 2011. Dieser stieß bei den Herstellern auf wenig Begeisterung, weil er wenig attraktive Länder, sprich Automärkte, enthält.
Bei der Rallye Monte Carlo wird ersten Informationen zufolge IRC-Rekordsieger Freddy Loix einen Fabia S2000 zwar direkt von Skoda Motorsport übernehmen, weitere Einsätze sind vorerst nicht geplant. Der Belgier kann sich für die restliche Saison einen Wechsel zu einem der anderen Hersteller vorstellen. Auch Jan Kopecky wird aller Voraussicht nach nur bei vereinzelten IRC-Läufen mit von der Partie sein. Teamkollege Juho Hänninen will nach dem Fahrertitel in dieser Saison sein Glück in der SWRC versuchen und möglicherweise sogar beim neuen MINI-WRC-Projekt andocken. Der Finne, der sonst keinen Hehl daraus macht, dass ein Werksfahrer am liebsten in der Topliga in einem WRC antritt, schweigt zu dem Wechselgerücht.
Skoda UK-Pilot Guy Wilks steht ebenfalls vor dem Absprung. Er soll den frei gewordenen Peugeot 207 von Kris Meeke im kommenden Jahr übernehmen. Wilks hofft durch den Wechsel auch in das Testprogramm von Citroën eingebunden zu werden, ähnlich wie es Meeke in diesem Jahr war. Der britische Skoda-Importeur plant trotz des Weggangs von Wilks mit IRC-Einsätzen 2011. Wer der neue Fahrer ist, soll in Kürze bekannt gegeben werden.
