Jänner-Rallye 2013

Starkes Feld zum Saisonauftakt

Europameisterschaft, österreichische Meisterschaft und tschechisches Championat - Bei der Jänner-Rallye feiern gleich drei Serien ihren frühen Saisonauftakt. Das Starterfeld ist entsprechend hochkarätig bestückt.

<strong>STARKES AUFGEBOT:</strong> Die Jänner-Rallye lockt die Fans mit einem beeindruckenden Starterfeld an

Mit der Jänner-Rallye 2013 geht die österreichische Meisterschaft in eine neue Saison genauso wie das tschechische Championat, zu dem das Motorsport-Highlight im Mühlviertel traditionell wiederum zählt. Angelockt werden jedoch die Topstars unter Europas Rallye-Assen durch den Umstand, dass die Jänner-Rallye gleichzeitig den Auftakt zur Europameisterschaft bildet.

 

Und im Zuge dessen wird sich nicht nur die tschechische, sondern auch Österreichs Elite durch die Gegend rund um Freistadt jagen. So kommt es zum Duell der Meister beider Länder zwischen Raimund Baumschlager und Jan Kopecky, die beide im Skoda Fabia S2000 sitzen. Baumschlager konnte die Jänner-Rallye schon drei Mal gewinnen, Kopecky ist nach seinem Sieg im Januar Titelverteidiger. Doch aus rotweißroter Sicht machen sich auch der entthronte und deshalb topmotivierte Ex-Meister Beppo Harrach (Mitsubishi Evo IX) sowie der zuletzt immer stärker gewordene Mario Saibel (Mitsubishi Evo X) und Kris Rosenberger im VW Polo S2000 berechtigte Hoffnungen auf Spitzenplatzierungen.

 

Die S2000-Fraktion im Mühlviertel wird hauptsächlich von tschechischen Piloten gebildet. Pavel Valousek kommt  mit seinem Peugeot 207, Jaromir Tarabus, Antonin Tlustak und Roman Odlozilik  mit ihren Skodas. Nicht zu vergessen der ebenfalls schon dreifache Jänner-Rallye-Triumphator (2005, 2007, 2008) Vaclav Pech mit dem Mini Cooper. Und auch der tschechische 2WD-Meister Jan Cerny will mit einem Skoda Fabia im Konzert der Großen mitspielen.

 

Sie alle müssen sich jedoch in Acht nehmen vor dem geheimen Favoriten Bryan Bouffier. Der 34-jährige Peugeot-S2000-Pilot hat mit dem ehemaligen französischen Rallye-Ass Philippe Bouffier einen namhaften Vater, der ihm auch die Weichen für seine Profikarriere stellte. Diese erreichte nach starken Vorstellungen in der französischen Meisterschaft 2006 einen ersten Höhepunkt, als Bryan Bouffier die Rallye Antibes Cote d’Azur gewinnen konnte. Ein Jahr darauf gewann er vier von sechs Rallyes in der polnischen Meisterschaft und sicherte sich dort den Titel. Diesen verteidigte er auch 2008 und 2009, ehe ihn dann 2010 wieder die französische Meisterschaft lockte. Dort dehnte Bouffier seinen Siegeszug aus und krönte sich mit drei Siegen und drei weiteren Podiumsplätzen auch in seinem Heimatland erstmals  zum Staatsmeister. 2011 bestritt Bryan Bouffier seine erste komplette Saison in der IRC, wo er zum Einstand gleich die Rallye Monte Carlo gewinnen konnte. Nach einem zweiten Platz in Yalta (Ukraine) und zwei dritten Plätzen in San Remo und Schottland beendete er die IRC auf dem guten fünften Platz.

 

Delecour im Peugeot 207 S2000

 

Ein weiterer Franzose mit Sieger-Gen im Starterfeld ist sicherlich Francois Delecour im Peugeot 207 S2000. Der 50-jährige WM-Held vergangener Tage  hatte seinen Karriere-Höhepunkt im Jahr 1993, als er sich trotz drei WM-Siegen (Portugal, Korsika, Spanien), zwei zweiten Plätzen (Monte Carlo, Neuseeland) und einem dritten Rang (San Remo) ganz knapp dem Finnen Juha Kankkunen in der Gesamtwertung geschlagen geben musste. Im Jahr darauf feierte Delecour in Monte Carlo seinen vierten und bislang letzten Sieg in einem WM-Lauf, doch mit einigen Podestplätzen blieb er im Geschäft und hat bis heute nichts von seinem guten Ruf als absoluter Spitzenpilot verloren. Delecour will im kommenden Jahr nicht nur die EM bestreiten, sondern auch erneut in Rumänien angreifen.

 

Für weitere Begeisterung unter den Rallye-Nostalgikern wird  in Freistadt wieder Stig Blomqvist sorgen. Der schwedische Rallye-Weltmeister des Jahres 1984 bringt im Mühlviertel  einen Mitsubishi Evo IX zum Einsatz. Ein hochinteressanter Mann ist auch Kajetan Kajetanowicz. Der 32 Jahre alte Pole ist Meister seines Landes der letzten drei Jahre und wird einen Subaru Impreza durchs Mühlviertel jagen.

 

 

Kubica fehlt in der Nennliste

 

Auf einen anderen Polen müssen die Fans jedoch verzichten. Der Name Robert Kubica taucht in der Nennliste nicht auf. Dabei war in den letzten Tagen heftig über den EM-Einstieg des Ex-Formel-1-Fahrers spekuliert worden. Hintergrund war die Erlaubnis der FIA, dass sowohl M-Sport, als auch Citroen die Schaltung ihre aktuellen S2000-Autos anpassen dürfen, damit Kubica trotz seines beeinträchtigten Arms fahren kann. Ob er später in die Meisterschaft einsteigen wird, ist derzeit nicht bekannt. Bei Citroen entstand bereits ein C4 WRC, mit dem Kubica beeindrucken konnte.

 

Aus nationaler Sicht gilt die Aufmerksamkeit im Mühlviertel natürlich immer wieder den Protagonisten aus der Gegend rund um Freistadt. Was die Kombination aus Talent und Streckenkenntnis bewirken kann, haben beispielsweise David Glachs und Martin Fischerlehner 2011 eindrucksvoll bewiesen, als sie mit ihren Mitsubishi Evo V die Favoriten sogar mit Bestzeiten verwirrten und lange Zeit vorne mithalten konnten. Beide Piloten lenken bei der Jänner-Rallye 2013 einen Mitsubishi Evo IX, wobei bei Fischerlehner die Freude besonders groß ist. Durch die tatkräftige Unterstützung von Schlager Rallye Sport konnte der ehemalige Radsport-Profi nämlich ein Auto vom WM-erprobten tschechischen K.I.T. Racing Team an Land ziehen.

 

Zweifellos spannend wird in Oberösterreich auch die immer beliebter, weil immer attraktiver werdende 2WD-Klasse verlaufen. Dort versuchen sich mit Hermann Neubauer (Suzuki Swift 1600) und Hannes Danzinger (Renault Clio) zwei der hoffnungsvollsten Rallyefahrer Österreichs auf internationalem Parkett Fuß zu fassen. Sie bestreiten ihre Saison ausschließlich im Rahmen des EM-Kalenders, weshalb man den Salzburger bzw. Niederösterreicher 2013 wohl nur bei der Jänner-Rallye auf heimischem Boden in Aktion sehen wird. Dadurch steigen die Chancen auf den österreichischen Titel in dieser Kategorie für Michael Böhm. Der 38-jährige Niederösterreicher bestreitet das kommende Jahr komplett im  Suzuki Swift Super 1600 und sucht zumindest im Mühlviertel das internationale Duell mit Danzinger und Neubauer. Mitmischen will in diesem Dreikampf auch Raffael Sulzinger. Der 27-jährige Passauer im Ford Fiesta ist aktueller ADAC Junior Champion in Deutschland und auch in Österreich als Staatsmeister der Division III im Jahr 2010 kein Unbekannter. Gefahr könnte hier aber auch vom Russen Anton Titov (Citroen DS3) und vom bekannten Slowenen Rok Turk drohen.

 

In den nicht zur European Rallye Championship zählenden Klassen 12 und 14 (nationale Division P2) werden den Enthusiasmus der Motorsport-Liebhaber Christof Klausner und Niki Glisic zu schüren wissen. Desweiteren hat Aaron Burkart, Juniorenweltmeister 2010, seinen Jänner-Rallye-Auftritt mit einem Lancia Delta Integrale zugesagt.

 

LINK: Die Nennliste der internationalen Jänner-Rallye ...

LINK: Die Nennliste der nationalen Jänner-Rallye ...

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