RALLYCROSS-WM

Solberg wird Tabellenführer

Der Ausflug nach Kanada hatte sich für Petter Solberg gelohnt. Mit einem tadellosen Rennwochenende riss er den Gesamtsieg an sich und baute die Tabellenführung in der Rallycross-WM weiter aus.

Der erste Trip der Rallycross-Weltmeisterschaft über den Atlantik führte den Tross nach Kanada. Im Schlepptau hatten die Supercars aber nur noch die RX-Lites, die Hecktrieblerfraktion und die Super1600er blieben daheim an diesem historischen Wochenende für die Rallycross-Gemeinde. So konnte alles an einem Tag im Rahmen des 45sten Grand Prix de Trois-Rivieres (GP3R) abwickelt werden.

Es sah nicht ganz nach einer herkömmlichen Rallycrosspiste aus, was die Kanadier da für den Freitagabend vorbereitet hatten, auch wenn es Schotter und eine kleine Sprungkuppe gab. Betonbarrieren steckten auf der Piste das Rallycross-Rund ab und man organisierte eine Parade durch die Innenstand. Für einen Werbeauftritt im Rahmenprogramm einer Großveranstaltung mag es gereicht haben, der echte Rallycross-Spirit aus Good-old-Europe kommt aber anders rüber.

Petter Solberg (Citroen) kümmerte das wenig. Mit einem tadellosen Rennwochenende riss er den Gesamtsieg an sich und baute die Tabellenführung weiter aus. Er gewann drei der vier Qualifikationsläufe, siegte im Halbfinale und blieb auch im Finale unschlagbar. Mit der Idealpunktzahl schloss er sehr zufrieden das Wochenende ab. Der erste Rallycross-Sieger außerhalb Europas hatte einen Namen und Solberg nutzte das Dach seines Renners ausgelassen als Trampolin.

Ganz anders lief es für Jaques Villeneuve (Peugeot). Neben Patrick Carpentier (Volkswagen) und Antoine L´Estage  - der allerdings bei den RX-Lites startete - war er natürlich einer der Lokalmatadoren. Bereits nach zwei Vorläufen musste er die Segel streichen, Probleme mit dem Tank bedeuteten das technische K.O. Mit einem mehrtägigen Event, wie es sonst üblich ist, hätte er sicher noch eine Chance gehabt und die Probleme über Nacht aussortieren können. „Wir hatten viel zu tun in dieser Woche und es ist blamierend, dass wir auf unserer Heimstrecke schon nach zwei Vorläufen aufgeben müssen“ zog der enttäuschte Villeneuve ein Fazit. Nur dem kleinen Fahrerfeld verdankt er seinen Meisterschaftspunkt, den er an diesem Renntag noch einsammelte. Besser lief es für Carpentier, der sich für das Finale qualifizierte und dort sechster werden konnte.

Ein Wiedersehen gab es mit dem dreifachen Europameister Sverre Isachsen (Subaru). Der Norweger freute sich, mal wieder Rallycross nach europäischer Machart fahren zu können. Im Vorfeld hatte er sich einen Podiumsplatz ausgerechnet, aber dieser Plan ging nicht auf. Er schaffte es zwar auf Anhieb ins Halbfinale, hier konnte er sich aber nicht durchsetzen und sich zu den schnellsten sechs gesellen. Wenige Tage zuvor hatte er beim Global Rallycross in Charlotte noch Platz drei hinter Nelson Piquet jr. und Ken Block (beide Ford) erreicht.

Zwischenstand Rallycross-WM 2014

1. Petter Solberg 125; 2. Reinis Nitiss 122; 3. Toomas Heikkinen 117; 4. Andreas Bakkerud 99; 5. Anton Marklund 85; 6. Timmy Hansen 78

« zurück