RX 2014

Solberg siegt - Zoff um Doran

Petter Solberg kann sich weiterhin Hoffnungen auf den RX-Titel machen, denn beim WM-Lauf in Frankreich setzte sich der Norweger erneut gegen die Konkurrenz durch. Ärger gab es um Liam Doran.

Die Superstars an diesem Wochenende waren Ken Block (Ford) und Petter Solberg (Citroen). Während Solberg als Tabellenführer nach Frankreich reiste, hatte der amerikanische Driftstar als Gaststarter den Weg in die Bretagne gefunden. Im letzten Jahr hatte noch Sebastian Loeb die so genannte Wildcard erhalten und mehr als 70.000 Zuschauer nach Loehac gelockt. In dieser Saison war das Publikum nicht so zahlreich erschienen, aber genauso begeisterungsfähig. 

Gänsehaut bereitete der Auftritt von Davy Jeanney (Citroen), der mit spektakulären Manövern in den Vorläufen die Herzen der Zuschauer eroberte. Ihn warf ein Ergebnis auf der Waage zurück, denn bei einer Überprüfung stellte man ein Untergewicht von neun Kilogramm fest und disqualifizierte ihn für den ersten Heat. Eine Leistung wie in den anderen drei Vorläufen unterstellt, hätte es problemlos für einen Platz unter den besten sechs gereicht. Doch so hatte der Lokalmatador am Ende das Nachsehen, er wurde nur 13. und verpasste damit die Finalläufe denkbar knapp.

Sein Mentor war diesmal Liam Doran. Er zierte mit seinem Citroen DS3 zwar das Plakat zum Event in Frankreich, durfte selbst aber nicht ran. Der Brite war nachträglich für den Lauf im norwegischen Hell disqualifiziert worden, nachdem man seinen Rennsprit etwas genauer untersucht hatte. Die Gerüchteküche warf sogar aus, es hätten unsportliche Auseinandersetzungen zu einem Lizenzentzug geführt, doch tatsächlich stellt das Team bisher nur klar, dass es aktuell keine weiteren Infos zu dem Vorgang geben kann. Lediglich einen Bezug zum WM-Lauf in Lydden Hill gibt das Team an. Damals brannte der zu Promotionzwecken herumgescheuchte Gruppe B Ford RS 200 von Pat Doran lichterloh. Liam hatte sich damals sehr über die Situation aufgeregt und ausgiebig auf die Streckenpostenwarte geschimpft, weil ihm die Rettung des Vaters nicht schnell genug ging.

Liam Doran konnte also nicht eingreifen, als Timmy Hansen (Peugeot) in einer nahezu makellosen Qualifikation diese für sich entschied. Der vierte Lauf lieferte einen Vorgeschmack auf das Duell der Superstars, welches Petter Solberg für sich entschied, während Ken Block mit lädiertem Auto zurückfiel. Ebenso ärgerlich für den Amerikaner, dass er im ersten Vorlauf die 'Jokerlap' ausgelassen hatte und so zu Beginn des Rennwochenendes gleich einen schlechten Start hatte. Die verhängte 30 Sekunden Strafe spülte ihn auf Platz 31, von dem aus er sich dann bis auf Position zehn und somit in die Halbfinalläufe vorarbeitete.

In den Halbfinals trafen die Teammitglieder aufeinander. Im ersten sollten sich Timmy Hansen und Timur Timerzyanov (beide Peugeot Hansen) mit Toomas Heikkinen und Anton Marklund (beide VW, Marklund Motorsport) messen. In der ersten Runde lag Timerzyanov vor Heikkinen und Hansen vor Marklund, während Pontus Tidemand (Audi) vorneweg fuhr. Nach sechs Runden sortierte sich das Feld und beide Peugeots setzen sich gegen die Polos durch. Im zweiten Halbfinale gab es viel Staub in der ersten Kurve, aus der sich Solberg als Erster löste. Das dritte teaminterne Duell fand zwischen Andreas Bakkerud und Reinis Nitiss (beide Ford Olsberg) statt, nur Nitiss stieg auf. Lokalmatador Gerome Grosset-Janin (Renault) hatte Pech, als er von Andy Scott (Peugeot) auf einen Erdhügel geschickt wurde.

Versöhnt wurden die heimischen Fans am Ende aber doch, immerhin konnte Steven Bossard (Renault) bei den Super 1600ern einen Sieg einfahren. Das beinahe unspektakuläre Finale bei den Supercars sicherte sich Solberg, der seine WM-Führung damit weiter ausbaute. „Es ist noch ein weiter Weg und ein 28-Punkte-Vorsprung ist wenig, sollten wir irgendein Problem bekommen“, sagte Solberg. „Aber jetzt will ich diesen Moment genießen und mich über den Ausbau meiner Führung freuen.“

Zwischenstand RX 2014

01. Petter Solberg 185
02. Reinis Nitiss 157
03. Toomas Heikkinen 147
04. Andreas Bakkerud 126
05. Anton Marklund 124
06. Timmy Hansen 118
07. Timur Timerzyanov 111
08. Pontus Tidemand 60
09. Henning Solberg 38
10. Ken Block 32

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