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Solberg: Rallycross hat eine große Zukunft

Beim belgischen Lauf zur Rallycross-WM auf der Rennstrecke von Mettet will Petter Solberg die Führung in der Weltmeisterschaft zurück erobern. Die Chancen stehen nicht schlecht. Die Entscheidung für Rallycross war jedenfalls die richtige, findet Solberg.

<STRONG>ZUSCHAUERFREUNDLICH:</STRONG> Petter Solberg sagt dem Rallycross eine große Zukunft voraus

Nach seinem Abschied aus der Rallye-WM hat sich Petter Solberg für Rallycross entschieden. „Rallye ist ein unglaublicher Sport für einen Fahrer. Aber Rallycross ist leichter zu vermitteln. Für die Zuschauer an der Strecke gibt es viel Action, in jedem Lauf passiert etwas. Das ist auch viel leichter ins Fernsehen zu bringen. Rallycross hat eine große Zukunft“, ist sicher Solberg sicher.

Aber nicht nur für die Zuschauer ist die Spannung groß, auch für den Fahrer ist das Stresslevel beim Start enorm hoch. „Du bist mittendrin zwischen Fahrern, die alle gewinnen wollen und äußerst motiviert an die Sache herangehen. Hauptsache ist dabei, nicht in Unfälle verwickelt zu werden. Ruhig bleiben, pushen ohne Fehler zu machen und den anderen aus dem Weg gehen. Wer diese Aufgabe löst, hat die besten Karten“, erklärt Solberg.

„Natürlich geht es auch schonmal hoch her. Wir kämpfen schließlich um den Weltmeistertitel.“ Nach einem gelungenen Auftakt mit dem Sieg beim ersten Rennen in Portugal war es bislang eine durchwachsene Saison. In Schweden wurde Solberg von der Strecke gedrückt, in Finnland verpasste er das Finale, weil die Reparaturen am Auto nicht zeitig beendet waren. „Es ging nur um zwei Minuten, natürlich habe ich mich geärgert. In Schweden haben wir immerhin Platz drei und ordentlich Punkte eingefahren – aber wir waren die Schnellsten, da ist das nur ein kleiner Trost.“

Der Start in den sechsten Saisonlauf der Rallycross-WM in Belgien verlief fast nach Plan. Nach einem spektakulären Überholmanöver und dem Sieg im ersten Qualifikationslauf gab es mächtig Applaus für Solberg, der zweite lief dann nicht perfekt. „Der Tag war in Ordnung. Schade, dass ich im zweiten Lauf von den anderen aufgehalten wurde und nicht mein Tempo fahren konnte. Aber das Wochenende ist ja noch nicht zu Ende.“

Nach dem dritten und vierten Vorlauf am Sonntagmorgen geht Solberg als Vierter ins Halbfinale. Da WM-Spitzenreiter Reinis Nitiss durch einen Fehler – er schob ausgerechnet Bruder Henning Solberg von der Piste - nur Neunter der Vorläufe wurde, stehen die Chancen nicht schlecht, dass Solberg die Spitze in der WM-Wertung zurückerobern kann oder sich zumindest in der Wertung wieder näher an den Letten heranschiebt. Allerdings werden die Karten im Halbfinale noch einmal neu gemischt.

Das Spannende für Solberg ist dabei, innerhalb von Sekundenbruchteilen die richtige Entscheidung zu treffen. „Man muss einfach das Gefühl dafür haben, wann man zurückstecken sollte und wann man angreifen kann. Mal lasse ich es gut sein, mal gehe ich an die Grenze.“ So ganz heimisch fühlt sich Solberg im Rallycross allerdings noch nicht. „Jeder Lauf ist eine neue Erfahrung. Ich brauche noch ein paar Rennen, um wirklich alles unter Kontrolle zu haben. Aber es wird jedes Mal besser“, meint Solberg.

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