EM 2016

Sirmacis gewinnt Rallye Estland - Drama um Lukyanuk

Alexey Lukyanuk war auf dem besten Weg, seinen Vorjahressieg in Estland zu wiederholen. Doch auf der vorletzten Prüfung nahm er einer Sprungkuppe zu optimistisch und zerstörte die Aufhängung seines Autos. Ralfs Sirmacis nahm dankend an.

Die gewaltige Sprungkuppe auf der vorletzten Prüfung der Rallye Estland war ganz nach dem Geschmack von Spitzenreiter Alexey Lukyanuk, schließlich ist der Russe bekannt für seine spektakulären Einlagen. Doch dieses Mal überspannte er den Bogen und durch die Wucht der Landung bricht eine Lenkstange, Lukyanuk schlitterte wenige Meter später gegen einen Baum und reisst das linke Hinterrad ab. Der Traum vom erneuten Erfolg war dahin und statt wertvollen Boden in der Europameisterschaft aufzuholen, verlor er erneut wichtige Punkte durch einen Fahrfehler.

Des einen Leid, des anderen Freud. Ralfs Sirmacis nahm dankend an und sicherte sich vor Europameister Kajetan Kajetanowicz den Sieg in Estland. Mitsubishi-Pilot Rainer Aus hatte sich lange Zeit mit dem Polen um dessen Platzierung duelliert, doch ein Steintreffer zu Beginn der letzten Schleife sorgte für die Vorentscheidung. Aus ließ es von nun an langsamer angehen, feierte aber nicht nur den Gewinn der ERC2-Kategorie, sondern auch den dritten Gesamtrang.

In der Junior-EM holte sich Miko-Ove Niinemäe den Sieg und feierte im Peugeot 208 R2 den siebten Gesamtrang. Opel-Werkspilot Marijan Griebel wurde Zweiter und konnte sich knapp vor seinem Teamkollegen Chris Ingram behaupten. Ingram ärgerte sich, dass er Opfer der Startreihenfolge wurde, die einige Fahrer an die Spitze des Feldes setzt, während direkte Konkurrenten erst hinter den Spitzenfahrern los müssen und sauber gefegte Strecken vorfinden. „Weil wir das erste Fahrzeug auf der Prüfung waren musste ich meinen Aufschrieb langsamer machen. Das war echt übel“, so Ingram. Beachtenswert war der Aufritt von Gustav Kruuda, der im Fiesta R2T auf den vierten Junior-EM-Rang fahren konnte. Hinter ihm erreichte Julius Tannert im dritten Werks-Opel den fünften Platz.

Viele Fahrer hatten auf den ultraschnellen Schotterstrecken - teilweise lagen der Schnitt jenseits der 130 km/h - ihre Probleme. Jaromir Tarabus (Skoda Fabia R5) traf im Qualifying einen Stein, der Einschlag sorgte auf der ersten Etappe für einen kapitalen Motorschaden. Kajetanowicz kämpfte am Samstag mit Servoproblemen und verlor frühzeitig den Kontakt zu Lukyanuk und Sirmacis. Für Schlagzeilen sorgten auch die Toyota-Junioren, die unter Anleitung von Tommi Mäkinen an die Weltmeisterschaft geführt werden sollen. Aber Takamoto Katsuta und Hiroki Arai verunfallten mit ihren Ford Fiesta R5 und mussten vorzeitig aufgeben. Egon Kaur lag mit seinem Mitsubishi Evo 8 auf dem dritten Platz, ehe ihn Kraftstoff-Probleme aus dem Rennen warfen.

Mehr Infos in Kürze ...

Ergebnis Rallye Estland 2016

01. Sirmacis/Simins (Skoda Fabia R5) 1:44:16,2
02. Kajetanowicz/Baran (Ford Fiesta R5) +1:34,5 min
03. Aus/Koskinen (Mitsubishi Lancer Evo IX) + 3:44,8
04. Jeets/Toom (Skoda Fabia R5) + 4:03,4
05. Ko?tun/Pleskot (Ford Fiesta R5) + 5:02,3
06. Habaj/Wo? (Ford Fiesta R5) + 8:07,6
07. Niinemae/Valter (Peugeot 208 R2) + 10:36,0
08. Mikhaylov/Kokins (Mitsubishi Lancer Evo X) + 11:00,3
09. Griebel/Winklhofer (Opel Adam R2) + 11:15,8
10. Ingram/Edmondson (Opel Adam R2) + 11:20,5
13. Tannert/Thielen (Opel Adam R2) + 12:37,6

EM-Stand: 1. Kajetanowicz 121 Punkte, 2. Lukyanuk 84; 3. Sirmacis 79

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