Es gab Zeiten, da flößte allein der Gedanke an die Akropolis-Rallye den Fahrern gehörig Respekt ein. Die Zeiten sind vorbei. Bereits die Asphaltetappe am Samstag kastrierte den Klassiker und als die Teilnehmer im Recce auch noch feststellten, dass die Schotterprüfungen im Unterschied zu früheren Jahren offenbar neu aufgeschüttet wurden, oder zumindest frisch abgezogen sind, ist auch der letzte Akropolis-Schrecken verschwunden.
Am Vormittag stand das Qualifying auf dem Programm. Für den neuentwickelten Peugeot 208 T16 R5 die erste Bewährungsprobe auf internationaler Bühne. Die Nervosität im Lager der Franzosen wich jedoch rasch erster Erleichterung. Kevin Abbring setzte mit 1:45.007 Minuten die Bestzeit, sein Teamkollege Craig Breen wurde Zweiter. „Das ein kleiner Sieg“, freut sich Abbring, der nicht nur zum ersten Mal in Griechenland startet, sondern auch zum ersten Mal mit seinem neuen britischen Co Sebastian Marshall antritt. „Ich kann mich über die Zeiten nicht beschweren, aber in den schnellen Passagen lernen wir noch die ganze Zeit und können uns verbessern.“
Skoda-Pilot Sepp Wiegand leistete sich einen Fahrfehler und musste sich hinter Esapekka Lappi (Skoda) und Kajetan Kajetanowicz (Ford) mit dem fünften Rang begnügen. „In einer der ersten Kurven lag offenbar Splitt, das Auto ist beim Anbremsen komplett quergekommen“, kommentierte Wiegand. Im Anschluss an die Qualifikation wählte der Sachse den zweiten Platz in der Startreihenfolge für die sechs Wertungsprüfungen am Samstag. Sein Teamkollege Lappi entschied sich für Position fünf, Qualifying-Sieger Abbring will als Dritter losfahren und Breen wählte den vierten Startplatz.
Wiegand setzt auf Kopecky-Hilfe
Am Recce der Akropolis-Rallye nahm auch der amtierende Europameister Jan Kopecky teil, der neben Lappi auch Sepp Wiegand während der Rallye unterstützen will. „Meine letzte Asphaltprüfung fuhr ich vor fünf Monaten in Spanien. Wir hatten zwar vor der Rallye noch einen Test bei dem ich rund 50 Kilometer fahren konnte, aber eine Rallye ist etwas anderes. Jan ist ein richtig schneller Fahrer auf Asphalt und sicherlich wird er uns den einen oder anderen Tipp geben können, auch für die Schotterprüfungen“, sagte Wiegand.
Nach der Qualifikation erfolgt der offizielle Start am Freitagabend auf einer Brücke über den berühmten Kanal von Korinth – mehr als 70 Meter über der Wasserstraße, die das griechische Festland von der Halbinsel Peleponnes trennt. Am Samstag stehen zweimal drei Wertungsprüfungen auf Asphalt über insgesamt 124,62 Kilometer auf dem Programm. Am Sonntag folgen dann noch einmal 114,22 Wertungskilometer: Neben einer 1,18 Kilometer kurzen Zuschauerprüfung auf Asphalt werden drei Prüfungen auf Schotter je zweimal durchfahren.
Ergebnis Qualifying Akropolis-Rallye 2014
1. Kevin Abbring/Marshall, Peugeot 208T16 R5 1:45.007
2. Craig Breen/Scott Martin, Peugeot 208T16 R5 +0.634
3. Esapekka Lappi/Janne Ferm, Skoda Fabia S2000 +0.752
4. Kajetan Kajetanowicz/Jaroslav Baran, Ford Fiesta R5 +0.888
5. Sepp Wiegand/Frank Christian, Skoda Fabia S2000 +1.134
6. Bryan Bouffier/Panseri, Citroën DS3 RRC +1.204
7. Bruno Magalhães/Magalhães, Peugeot 207 S2000 +2.271
8. Vasily Gryazin/Dmitry Eremeev , Ford Fiesta S2000 +2.861
9. Jaromir Tarabus/Daniel Trunkát, Skoda Fabia S2000 +3.001
GALERIE: Die Bilder der Akropolis-Rallye 2014 ...
